Der Landwirt Manfred Huber betreibt mit seiner Familie im Aichacher Stadtteil Ecknach eine Schweinemast, Ackerbau, ein Lohnunternehmen, einen Agrarhandel und eine Biogasanlage. Letztere erzeugt bislang vor allem Strom. Die Wärme, die dabei entsteht, wird aber bislang nur teilweise genutzt. Das könnte sich ändern. Die Huber GbR, deren Geschäftsführer
Wärme der Biogasanlage aus Ecknach wird bislang nur zum Teil genutzt
Wie Manfred Huber auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet, erzeugt die Biogasanlage bislang Strom für etwa 1000 Haushalte. Die dabei entstehende Wärme kann der Betrieb bislang nur zum Teil nutzen - für sich selbst, unter anderem zur Holztrocknung, und um damit mehrere Häuser an der Mühlenstraße in Ecknach zu beheizen.
Schon längere Zeit überlegt die Huber GbR, in der auch Ehefrau Alexandra, Tochter Lisa und ihr zukünftiger Ehemann Johannes Lenz mitarbeiten, wie sie die Energieerzeugung der Biogasanlage optimieren kann. Für Wärme, ist Huber überzeugt, wären viele Abnehmer vor der Haustür da.
Fernwärmeleitung als Beitrag zur Energiewende in Aichach
Die Fernwärmeleitung wäre aus seiner Sicht durchaus ein Beitrag zur Energiewende. Beim Strom sei die Stadt Aichach schon gut aufgestellt, was regenerative Quellen angeht. "Aber bei der Wärme ist noch Luft nach oben", sagt Huber. Das hat auch der Energienutzungsplan der Stadt gezeigt.
Von der Stadt und Bürgermeister Klaus Habermann sei schon eine positive Rückmeldung zu dem Projekt gekommen, so Huber. Die aktuellen Schlagzeilen aus der Ukraine und den wachsende Konflikt mit Russland sieht Huber als Bestätigung für diesen Weg zu mehr Unabhängigkeit der Energieversorgung. "Verlassen wir uns auf Gas oder Öl?", fragt er.
Wärme aus Hackschnitzelanlage soll Versorgung bei höherem Bedarf gewährleisten
Die Biogasanlage, die mit Mais, Gras und Gülle "gefüttert" wird, soll die Wärme für die Grundlastversorgung liefern. Derzeit entspricht die Wärmemenge der von 400.000 bis 500.000 Liter Heizöl. Eine flexibel steuerbare Hackschnitzelanlage soll die Versorgung bei höherem Bedarf sicherstellen.
Vorstellen können sich die Hubers, per Fernwärmeleitung die Uferstraße in Ecknach, das Gewerbegebiet Aichach-Süd, und das Gebiet entlang der Münchener Straße bis zum Kreisverkehr an der Theodor-Heuss-Straße zu versorgen. Zu den Bereichen zählen auch die Dachauer Straße östlich der
Fragebögen werden am Wochenende im Süden von Aichach verteilt
Am Wochenende sollen dort Fragebögen in die Briefkästen geworfen werden, um das Interesse an einem Anschluss auszuloten. Wie Huber glaubt, könnte das auch für diejenigen interessant sein, die darüber nachdenken müssen, ihre Heizung in den nächsten Jahren zu erneuern.
Bis Mitte März ist der Rücklauf der Fragebögen geplant. Auf Basis der Nachfrage will die Huber GbR dann eine Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen und dann gegebenenfalls ein Angebot machen. Sollte die Fernwärmeleitung kommen, könnte sie laut Huber mit Planung, Genehmigungsverfahren und Bau vielleicht 2024 oder 2025 in Betrieb gehen.