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Aichach : Wie sich die Krieger- und Soldatenkameradschaft Aichach nach 150 Jahren rettete

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Wie sich die Krieger- und Soldatenkameradschaft Aichach nach 150 Jahren rettete

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    Fahnenweihe im Jahre 1911: Der Soldatenverein Aichach und Umgebung war ein Vorläufer der Krieger- und Soldatenkameradschaft Aichach. Deren Fortbestehen ist jetzt gesichert.
    Fahnenweihe im Jahre 1911: Der Soldatenverein Aichach und Umgebung war ein Vorläufer der Krieger- und Soldatenkameradschaft Aichach. Deren Fortbestehen ist jetzt gesichert. Foto: Stadtarchiv

    Vom „kleinen Wunder beim Specht“ war die Rede bei der 40. Generalversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Aichach, die im vergangenen Jahr ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert hat. Die meisten der im Gasthof Specht 17 erschienenen Mitglieder hatten eine Auflösung des Traditionsvereins nicht ausgeschlossen. Doch den beiden Wahlleitern, Altlandrat Christian Knauer und Mittelschulrektor a. D. Walter Dufey, gelang es innerhalb einer guten halben Stunde einen kompletten, teilweise verjüngten Vorstand buchstäblich „aus dem Hut“ zu zaubern. Eingangs hatte der bisherige Vorsitzende Georg Schmid erklärt, dass er aus Altersgründen nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stehe.

    In seinem Rechenschaftsbericht beklagte Schmid, dass durch weitere Kündigungen und Todesfälle die Kameradschaft nunmehr auf unter 200 Mitglieder geschrumpft sei. Der plötzliche Tod seines Kassenwarts und Schriftführers, Georg Burger, habe einen großen Verlust für den Vorstand dargestellt. Nur dank des Fleißes seines Stellvertreters Alfred Maurer und der früheren Kassiererin Maria Dantmann sei es möglich gewesen, einen geordneten Jahresabschluss vorzulegen. Eine einwandfreie Kassenführung attestierten anschließend auch die beiden Kassenprüfer Detlef Montag und Christian Knauer. Letzterer wurde schließlich zum Wahlleiter bestellt.

    Die bleibende Aufgabe der Kameradschaft

    Zu Beginn der Neuwahlen appellierte der Altlandrat an die Anwesenden, die Kameradschaft vor der drohenden Auflösung zu bewahren. Die Erinnerung an die Gefallenen wachzuhalten und das Leid von Kriegshandlungen herauszustellen, sei eine bleibende Aufgabe. Es sei traurig, dass sich die Enkelgeneration immer weniger an ihre eigenen gefallenen Familienmitglieder erinnere und dem Gedenkakt am Volkstrauertag fernbliebe. Eindringlich bat er die Kameraden, durch die Bereitschaft zum eigenen Mittun, dem Verein zu einem neuen Aufbruch zu verhelfen.

    Der neue Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Aichach: (von links) Peter Bittner, Christian Knauer, Manfred Schormair, Georg Schmid, Alfred Maurer, Michael Lang, Maria Dantmann, Detlef Montag und Franz Marb.
    Der neue Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Aichach: (von links) Peter Bittner, Christian Knauer, Manfred Schormair, Georg Schmid, Alfred Maurer, Michael Lang, Maria Dantmann, Detlef Montag und Franz Marb. Foto: Dantmann

    Nahezu im Minutentakt gelang es dann, trotz teilweiser geheimer Wahlgänge, einen vollständigen neuen Vorstand zu installieren. So wurden Alfred Maurer zum ersten Vorsitzenden und Studiendirektor Michael Lang zu dessen Stellvertreter gewählt. Lang übernahm zugleich das Amt des ersten Schriftführers, Gauschützenmeister Franz Marb das des zweiten. Mit der Kassenverwaltung wurden Detlef Montag und Maria Dantmann betraut. Zu Kassenprüfern wurden Christian Knauer und Peter Bittner berufen. Manfred Schormair übernahm erneut die Aufgabe des 1. Fahnenträgers.

    Was der neue Vorstand des Aichacher Vereins plant

    In der anschließenden Diskussionsrunde regte Ehrenvorsitzender Johann Reitmeier konstruktiv an, die Verbindungen zu den Patenvereinen wieder zu intensivieren. Dabei wurde auch die Wiederaufnahme des Freundschaftsschießens in Erwägung gezogen. Bemühen will sich der neue Vorstand auch um die Organisation eines gemeinsamen Vereinsausflugs, zusammen mit einer weiteren Kameradschaft im Stadtgebiet.

    Vorsitzender Alfred Maurer zeigte sich zum Abschluss des Treffens optimistisch für die Zukunft seines Vereins. Mit der Feststellung „Die Auflösung unserer Kameradschaft ist vom Tisch“ lud er die Mitglieder zur anschließenden gemeinsamen Brotzeit ein. (AZ)

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