Die Vorfreude steht Harald Baude, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Aichach-Altomünster, ins Gesicht geschrieben. „Das ist halt mal ne Nummer“, sagt er und schaut auf den weihnachtlich geschmückten Anhänger. Er ist Teil des Weihnachtsgespanns, mit dem der Pfarrer ab Montag, 16. Dezember, eine Woche lang im Aichacher Umland und in Altomünster Weihnachten zu den Menschen aufs Land bringen will. Die Aktion „Weihnachtsbulldog“ startet Baude heuer zum ersten Mal. Vor Ort wird er jeweils zusammen mit einem katholischen Geistlichen eine ökumenische Andacht feiern.
Die Idee dazu hat er von der evangelischen Erlöserkirche in Amberg übernommen. Dort sei der Weihnachtsbulldog schon lange erfolgreich unterwegs, erzählt Baude. Er hatte es sich allerdings einfacher vorgestellt, das auch hier umzusetzen. Im Grunde seien es zwei große Phasen gewesen, erinnert er sich. Eine davon war, die rechtlichen Hürden zu überwinden. „Einfach einen Bulldog und Anhänger nehmen und losfahren, geht nicht“, sagt Baude. Das Gespann sei nur für den landwirtschaftlichen Verkehr gedacht. „Ob es auch für den Erhalt des Brauchtums genutzt werden kann, waren sich viele nicht einig.“
Um zu klären, wie das Projekt umgesetzt werden kann, waren „viele Anrufe, sogar bis nach Ingolstadt ins Hauptzollamt“ nötig. „Hoch lebe die Ökumene“, sagt Baude und schmunzelt, denn letztlich hatte die evangelische Gemeinde über das katholische Pfarramt einen Kontakt genannt bekommen, der ihnen einen weiteren Kontakt vermitteln konnte. Jetzt darf sich das Gespann, das Josef Magg aus dem Aichacher Ortsteil Walchshofen zur Verfügung stellt, mit schwarzer Nummer auf den Weg machen. Baude sagt: „Es war eine große Erleichterung, als alles fix war.“
Der Stern von Bethlehem wird erst ausgeklappt, wenn der Weihnachtsbulldog steht
Die zweite große Phase war das Vorbereiten des Anhängers. „Zehn bis zwölf Leute haben gewurschtelt“, erzählt der Pfarrer. Sie brachten ein Gerüst an, an dem die Zweige befestigt werden können. Auf dem Anhänger stehen zwei geschmückte Weihnachtsbäume. Die Fassungen der Kugeln seien jeweils mit Heißkleber befestigt worden, damit sie bei Wind nicht davonfliegen, sagt Ilona Pflug, die an der Dekoration des Anhängers beteiligt war.
Außerdem ist ein Szenenbild mit Stall, Krippe und einem Stern von Bethlehem aufgebaut. Während der Fahrt ist der Stern eingeklappt, vor Ort werde er aufgeklappt, erklärt Baude. Außerdem wird der Anhänger mit Heuballen beladen, die vor Ort jeweils als Sitzmöglichkeiten Verwendung finden. „Es ist genial, wenn man ein begeisterungsfähiges Team hat“, freut sich der Pfarrer über die Unterstützung. Bei den Andachten vor Ort werden auch Musiker dabei sein. „Mit einem großen Potpourri an Liedern, aus dem sich die Leute etwas wünschen dürfen“, verrät der Pfarrer.
Auch das Friedenslicht wird Baude dabeihaben und jede Menge Kerzen für Menschen, die das Licht mit nach Hause nehmen möchte. „Wer mag, kann auch gerne selbst Laternen oder Ähnliches mitnehmen, um das Licht mit heimzunehmen.“ Der Weihnachtsbulldog ist für ihn eine Reminiszenz an den Stern von Bethlehem, „der mit seinem Licht auch den Weg gezeigt hat“. Die Aktion Weihnachtsbulldog fasst er so zusammen: „Wir bringen mit Bulldog und Anhänger, Krippe und Friedenslicht, Musik und Punsch, Gesang, Andacht und viel Freude das Thema Weihnachten zu den Menschen – Kirche unterwegs eben.
Hier macht der Weihnachtsbulldog im Wittelsbacher Land und in Altomünster Station
Der erste Halt des Weihnachtsbulldogs ist am Montag, 16. Dezember, um 17 Uhr am Pfarrer-Knaus-Heim in Kühbach, am Dienstag, 17. Dezember, hält er um 17 Uhr am Getränkemarkt Ferber in Inchenhofen, am Mittwoch, 18. Dezember, um 16.30 Uhr im Spitalhof in Aichach. Weiter geht es am Donnerstag, 19. Dezember, um 17 Uhr an der Kirche in Obergriesbach und der letzte Halt ist am Freitag, 20. Dezember, um 17 Uhr im Altohof in Altomünster.
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