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Aichach: Die Bürger haben viele konkrete Ideen für die Aichacher Innenstadt

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Die Bürger haben viele konkrete Ideen für die Aichacher Innenstadt

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    Mit viel Elan machten sich die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt in Aichach daran, Ideen für die Bereiche am alten Feuerwehrhaus, das Gelände um SanDepot und Neusa sowie den Oberen Stadtplatz zu finden.
    Mit viel Elan machten sich die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt in Aichach daran, Ideen für die Bereiche am alten Feuerwehrhaus, das Gelände um SanDepot und Neusa sowie den Oberen Stadtplatz zu finden. Foto: Gerlinde Drexler

    Leer stehende Geschäfte am Stadtplatz in Wohnungen umwandeln, sozialer Wohnungsbau für das Neusa-Gelände und Busbahnhof mit Tiefgarage auf dem Gelände des alten Feuerwehrhauses. Das waren einige der Ideen der rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerwerkstatt in Aichach. Sie fand im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) im Pfarrzentrum statt. Nach dem Bürgerforum der Stadt Aichach im November 2022 war das der zweite Schritt, bei dem die Bürger mit einbezogen werden. Im Herbst folgt ein dritter. 

    Wo soll Aichach in zehn bis 15 Jahren stehen? Mit dieser Frage befasst sich das Isek. Die Entwicklung der Stadt dürfe nicht dem Zufall überlassen werden, sagte Bürgermeister Klaus Habermann und ergänzte: „Unser Ziel ist es, das Stadtprofil zu schärfen.“ Um neue Ziele, Herausforderungen und entscheidende Entwicklungsschritte zu formulieren, wird sich das Planungsbüro UmbauStadt aus Weimar die ganze Stadt und ihre Ortsteile ansehen. Insgesamt rund 92 Quadratkilometer. Ein besonderes Augenmerk werde man dabei auf die Altstadt richten, sagte Architekt Ulrich Wieler. 

    In der Aichacher Kernstadt gab es eine Eigentümerbefragung

    In der Kernstadt hatte Anfang des Jahres bereits eine Eigentümerbefragung stattgefunden, an der über 50 Prozent teilnahmen. Zur Frage, wo sie ihre Immobilie in fünf Jahren sehen, hatten die meisten geantwortet, dass sie die Nutzung erhalten wollen. Eine Bestandsaufnahme hat laut Stadtplanerin Vera Lenger ergeben, dass fast die Hälfte der Immobilien in einem guten Zustand und rund 30 Prozent in einem sehr guten Zustand sind. Nur bei etwa sechs Prozent bestehe akuter Sanierungsbedarf. 

    Bürgermeister Klaus Habermann interessierte sich für die Ideen, die die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt entwickelten.
    Bürgermeister Klaus Habermann interessierte sich für die Ideen, die die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt entwickelten. Foto: Gerlinde Drexler

    Für die Bürgerwerkstatt hatte UmbauStadt drei große Gebiete ausgewählt, die zu den Orten gehören, an denen „ziemlich sicher Veränderung stattfinden wird“, wie Wieler sagte. Das waren das Gelände rund um SanDepot und Neusa, der Bereich altes Feuerwehrhaus und der Obere Stadtplatz. Die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt rief das Planungsbüro dazu auf, „kreativ und ehrlich“ ihre Ideen und Gedanken dazu zu notieren. Von der Fülle der Anregungen, die innerhalb von knapp einer Stunde zusammengekommen waren, war Wieler überrascht. „Sie haben uns ja schon die Planungsarbeit abgenommen“, sagte er mit einem Augenzwinkern. 

    Beim Oberen Stadtplatz die Ganzjahresoptik und nicht nur den Sommer zu berücksichtigen, regte ein Teilnehmer an.
    Beim Oberen Stadtplatz die Ganzjahresoptik und nicht nur den Sommer zu berücksichtigen, regte ein Teilnehmer an. Foto: Gerlinde Drexler

    Die Ideen für das Gelände am früheren Feuerwehrhaus reichten von der Ansiedlung eines großen Magnetbetriebes im Einzelhandel über ein Parkhaus bis zur sozialen Nutzung als Hort und Begegnungsfläche. Im Bereich SanDepot und Neusa gehörten zum Beispiel eine Stadthalle, sozialer Wohnungsbau oder die Erhaltung der kulturellen Nutzung zu den Vorschlägen. Das Kopfsteinpflaster am Stadtplatz wurde von vielen bemängelt. Auch die Mobilität und ein (zeitlich begrenztes) Autoverbot tauchten auf vielen Vorschlägen auf. Überrascht war Planer Wieler, wie sehr die Teilnehmer teilweise ins Detail gegangen waren. Der Brunnen vor der Sparkasse solle erweitert und mehr Geschichtstafeln mit QR-Code aufgestellt werden, hieß es zum Beispiel. 

    Kritik an Aichacher Wohnung der Dauerobdachlosen

    Sowohl das Sozialwohnhaus in der Martinstraße als auch die öffentlichen Toiletten darin seien „wenig attraktiv“, die Wohnung für die Dauerobdachlosen „absolut indiskutabel“, bemängelte eine Teilnehmerin in der anschließenden Diskussionsrunde. Als Lösung konnte sie sich vorstellen, neuen Wohnraum für die Bewohner zu finden und das renovierte Gebäude anders zu nutzen. Zur Verkehrsberuhigung konnte sich ein Anwohner eine Art Parkleitsystem für die Innenstadt vorstellen, bei dem Autos eine Schranke erst dann passieren können, wenn ein Parkplatz frei ist. Ein anderer regte an, auch die Auswirkungen des autonomen Fahrens zu berücksichtigen. Einer Zuhörerin fehlte in der Diskussion die Untere Vorstadt. Die habe man auf dem Schirm, versicherte Planer Wieler. 

    Im Herbst findet eine dritte Versammlung in Aichach statt

    Das Planungsbüro wird nun alle eingegangenen Ideen und Anregungen auswerten und daraus mögliche Maßnahmen und Projektideen entwickeln. Im Herbst werde es eine weitere Veranstaltung geben, bei der die Bürger eingeladen seien, die Reihenfolge zu bestimmen, kündigte der Planer an. „Tatsächlich werden wir sieben Maßnahmen haben, die am Ende in fünf Jahren realisiert werden.“

    Weitere Details: Alle Infos zum Isek der Stadt Aichach sowie Möglichkeiten zum Mitgestalten sind auf der Homepage der Stadt unter www.aichach.de/ISEK

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