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Aichach: Bund Naturschutz rät: So füttern Sie Vögel im Winter richtig

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Bund Naturschutz rät: So füttern Sie Vögel im Winter richtig

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    Viele Vogelfreundinnen und -freunde füttern im Winter die Vögel in ihrem Garten und freuen sich, die Tiere (hier ein Stieglitz) zu beobachten. Der Bund Naturschutz rät darüber hinaus, vor allem auf eine naturnahe Gestaltung des Gartens zu achten.
    Viele Vogelfreundinnen und -freunde füttern im Winter die Vögel in ihrem Garten und freuen sich, die Tiere (hier ein Stieglitz) zu beobachten. Der Bund Naturschutz rät darüber hinaus, vor allem auf eine naturnahe Gestaltung des Gartens zu achten. Foto: Markus Spring

    Unter dem Motto "Igel & Co sagen Hallo" gibt die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) seit März 2020 einmal monatlich Tipps zum naturnahen Gärtnern auf dem Balkon und im Garten. Der BN will so zeigen, dass erste Schritte gar nicht schwer sind. In der Januarfolge geht es darum, was beim Füttern von Vögeln zu beachten ist.

    Kündigt sich die kalte Jahreszeit an, beginnen Vogelfreundinnen und -freunde damit, auf Terrassen und im Garten Vogelhäuschen aufzustellen und Meisenknödel aufzuhängen. Sie freuen sich darauf, an kalten Wintertagen zahlreiche Gartenvögel wie Meisen, Stieglitze, Rotkehlchen oder Finken vom warmen Wohnzimmer aus durchs Fenster zu beobachten und gleichzeitig den von Hunger und Kälte geplagten Tieren etwas Gutes zu tun. Doch ist diese Art des Naturschutzes eher eine Augenweide für den Menschen als eine wirkliche Hilfe für bedrohte Tierarten?

    Was die Naturschutzverbände zur Vogelfütterung sagen

    Große Naturschutzverbände geben auf ihren Internetseiten ähnliche Antworten auf diese Frage: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfiehlt das Füttern von Vögeln als Möglichkeit, Natur vor dem Fenster zu erleben und als Chance, häufige heimische Vogelarten kennen zu lernen. Der Verband betont aber, dass die Fütterung "zum Artenschutz letztlich nur einen kleinen Beitrag" leistet. Dennoch empfiehlt er sie "vor allem im Winter aus umweltpädagogischer Sicht".

    Viele Vogelfreundinnen und -freunde stellen im Winter Vogelhäuschen auf und freuen sich, die Tiere (hier ein Spatz) zu beobachten. Der Bund Naturschutz rät darüber hinaus, vor allem auf eine naturnahe Gestaltung des Gartens zu achten.
    Viele Vogelfreundinnen und -freunde stellen im Winter Vogelhäuschen auf und freuen sich, die Tiere (hier ein Spatz) zu beobachten. Der Bund Naturschutz rät darüber hinaus, vor allem auf eine naturnahe Gestaltung des Gartens zu achten. Foto: Markus Spring

    Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) erklärt auf seiner einschlägigen Internetseite: "Vögel müssen Teil eines natürlichen Lebensraums bleiben." Er bilanziert nach dem Motto "Füttern erlaubt", dass die Fütterung von Gartenvögeln nicht schade.

    Bund Naturschutz: Naturnaher Garten ist wichtiger als Vogelhäuschen

    Der Bund Naturschutz in Bayern hebt ähnlich wie die beiden anderen Naturschutzorganisationen hervor, dass der wichtigste Beitrag von Gartenbesitzern nicht das Vogelhäuschen oder der Meisenknödel sei. Sondern die Gestaltung eines naturnahen Gartens, der auch bedrohten Vogelarten Lebensraum und Nahrungsquelle biete. So sollten etwa im Herbst Altgras und Stauden stehen und Laub liegen gelassen werden. Vögel finden darin im Winter Insektenlarven und Samen. Der Bund Naturschutz rät, sich beim Vogelfüttern keinen Artenschutz-Illusionen hinzugeben. Winterfütterung verschaffe "häufigen und an den Menschen angepassten Arten einen weiteren Konkurrenzvorteil".

    Dennoch gibt auch der BUND Tipps für Vogelfreundinnen und -freunde. Am detailliertesten sind sie beim Nabu zu finden. Die Wichtigsten:

    • Aus hygienischen Gründen sind Futtersilos zu bevorzugen. Dort können die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot beschmutzen.
    • Herkömmliche Futterhäuschen sollten regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden. Täglich sollte nur wenig Futter nachgelegt werden.
    • Der Futterspender sollte vor Katzen geschützt sein. Die Gefahr von Durchsichten durch mehrere Fenster oder Spiegelungen in Fenstern kann durch Aufkleber verringert werden.
    • Körnerfutter, vor allem Sonnenblumenkerne, eignet sich für Meisen, Finken oder Haussperlinge. Auch Gemische aus Fett und Samen sind günstig.
    • Weichfutter wie Rosinen, Obst oder Haferflocken ist gut für Rotkehlchen, Amseln oder Zaunkönige.
    • Plastiknetze sollten vermieden werden, da sich Vögel darin verheddern und schwer verletzen können.
    • Gewürzte oder gesalzene Speisen sollten auf keinen Fall angeboten werden.
    • Hochwertiges Futter ist zu bevorzugen. Es enthält meist keine Weizenkörner, die bei Vögeln unbeliebt sind. Außerdem verzichtet es auf Samen von stark allergieauslösender Ambrosia.
    • Um Vogelschutz auch in den Anbaugebieten zu gewährleisten, empfiehlt sich der Kauf von Futter aus biologischem Anbau.

    Wer diese Regeln beachtet, leistet der BN-Ortsgruppe Aichach zufolge auf nachhaltige Weise einen gewissen Beitrag zum Schutz der heimischen Vogelwelt. (AZ)

    Stunde der Wintervögel Von Donnerstag, 6. Januar, bis Sonntag, 9. Januar, rufen der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zur Wintervogelzählung auf. Bürgerinnen und Bürger beobachten dabei eine Stunde lang Vögel und melden ihre Beobachtungen ab 6. Januar online unter www.stunde-der-wintervoegel.de oder am 8. und 9. Januar von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Nummer 0800/1157115.

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