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Aichach-Blumenthal : Ein gelungener Auftakt zum vierten Musikfestival in Blumenthal

Aichach-Blumenthal

Ein gelungener Auftakt zum vierten Musikfestival in Blumenthal

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    Mitglieder der Camerata Vitilo zusammen mit Dota und Jan Rohrbach (beide vorne rechts) spielten das Auftaktkonzert des Musikfestivals in Blumenthal.
    Mitglieder der Camerata Vitilo zusammen mit Dota und Jan Rohrbach (beide vorne rechts) spielten das Auftaktkonzert des Musikfestivals in Blumenthal. Foto: Manuela Rieger

    Mit einem gelungenen Crossover-Konzert hat am Freitagabend das vierte Musikfest in Blumenthal (Stadt Aichach) begonnen. Der Abend gehörte ganz der Sängerin Dota (Kehr) zusammen mit dem Gitarristen Jan Rohrbach und dem Festivalorchester Camerata Vitilo.

    Dota sang zuerst Texte der jüdischen Lyrikerin Mascha Kaléko. Verse in Rhythmen, die alle verstehen, weil sie von Dingen handeln, die jeder Mensch erleben kann: Liebe, Abschied und Einsamkeit, von finanziellen Nöten, von Sehnsucht und Traurigkeit. Stets ist die Poesie von einer Prise Ironie begleitet und lässt keinerlei Sentimentalität aufkommen. Diese eigentümliche Mischung aus Melancholie und Witz, steter Aktualität und politischer Schärfe ist es, die Mascha Kalékos Lyrik so unwiderstehlich und zeitlos macht.

    In Blumenthal verschmelzen Klassik, Pop, Jazz und Bossa-Nova

    Dota hat die Gedichte Kalékos vertont und lässt mit ihrer Gitarre Klassik, Pop, Jazz und Bossa-Nova miteinander verschmelzen. Mal ist sie grundlos vergnügt, dann weht ein Blatt im Wind, oder sie singt, wie schön ist es, allein zu sein. Dann präsentiert die Sängerin den Spiegel der Zeit oder zeigt Grenzen auf, wettert gegen die Monopole. Manchmal darf das Publikum auch mitsingen, was den Sängerinnen und Sängern sichtlich Spaß machte und sie beschwingt in die Pause gehen ließ.

    Ambitionierte und neue Musik in einem wunderschönen Ambiente, nämlich einem Gebäude mit dem morbiden Charme des Ökonomiegebäudes in Blumenthal, war auch diesmal wieder der Garant für ein ganz besonderes Konzerterlebnis. Es spielten Mitglieder des Festspielorchesters Camerata Vitilo, zusammengestellt vom Festivalleiter, dem Professor und Klarinettisten Georg Arzberger. Sie musizierten hingebungsvoll und ausgezeichnet. Zwei Violinen im Mittelgang der Stuhlreihen spielten nach der Pause eine Suite von Sergei Prokofjew.

    Wenn Dota „im Gras liegt“...

    Danach gehörte die Bühne wieder Dota und Rohrbach mit eigenen Texten, die Musik sowieso selbst geschrieben. Wenn Dota „im Gras liegt“, fällt ihr sicher so manches ein. Mit Violinen und Bratschen, zwei Klarinetten, Cello und Kontrabass gesellten sich Musiker von Camerata Vitilo zu Dota und Rohrbach.

    Zusammen spielten diese ein Fragment von Wolfgang A. Mozart und ein Stück für Streichorchester von Antonín Dvořák. Und später sang Dota „Wir rufen dich, Galactica“. Darin ruft Dota eine kleine lila Fee, die in der KlappmaulpuppenTV-Serie „Hallo Spencer“ immer dann gerufen wird, wenn alles andere nichts mehr hilft. Bei sozialen Netzwerken wie TikTok übrigens auch nicht, „selbst wenn du zig Millionen von Followern hast“.

    Langer Applaus in Blumenthal

    Ein ambitioniertes Konzert mit Festspielcharakter! Großartiges Ambiente, zwei ausgezeichnete Ensembles, lebendige, schöne Musik und Texte. Die anwesenden Protagonisten wurden mit gebührendem, langem Applaus belohnt.

    Nach dem Auftakt am Freitagabend standen noch zwei weitere Festivaltage an. Am Samstag folgten auf ein Kinderkonzert mit dem Titel „Sommerträume“ ein „Education-Konzert“ mit musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen und „Serenaden zum Träumen“ mit dem Festivalorchester Camerata Vitilo. Am Sonntag stand ein „Wanderkonzert“ am Nachmittag mit Poetry-Slam-Beiträgen auf dem Programm, bevor es zum Festivalfinale ein großes Orchesterkonzert zu hören gab.

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