Selbst der Himmel schien Freudentränen zu weinen während der feierlichen Ordination von Pfarrer Harald Baude in Altomünster. Für den neuen Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Aichach und
Mit dem Klang der Königin der Instrumente, der Orgel, vorzüglich gespielt von Kirchenmusiker Wolfgang Kraemer, zogen die an der Ordination Beteiligten mit dem Regionalbischof des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben, Axel Piper, sowie Pfarrer Baude ein. Die Feierlichkeit fand auf dem Balkon des Pfarrzentrums in Altomünster statt und wurde musikalisch umrahmt von der Jugendband.
Regionalbischof: "Fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet"
Regionalbischof Axel Piper begann seine Predigt mit diesen Worten: "Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet." Nicht alles liege in unseren Händen, doch es gebe einen Herrgott, zu dem man beten kann und der uns noch immer, Gott sei Dank, in seinen Händen hält. "Der Neue ist da, wird zum Pfarrer", so Piper. Für Harald Baude sei erst spät klar gewesen, dass er Pfarrer werden möchte. Dem folgte das Studium in Neuendettelsau, in Leipzig und Halle. "Es gab Wege und Umwege, der Glaube hat sich auf diesem Weg geändert, forderte heraus und wird sich weiterhin verändern." Axel Piper gab dem jungen Pfarrer einiges mit auf den Weg.
Fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet – so habe wohl Harald Baude sein Leben erlebt, lange starke Phasen der Hoffnung, der Geborgenheit durch und in der kirchlichen Welt, dem Elternhaus. Aber, es sei schon klar, dass auch im kirchlichen Leben nicht immer alles heiter Sonnenschein sei, so der Bischof. Examen, Prüfung, Trübsal. "Es ist schwer, einen langen Atem zu haben", sagte Piper. "Man wird ermutigt, gemeinsam auf etwas hinzufiebern voller Vorfreude, Einbrüche geduldig durchstehen wie Herausforderndes im Gemeindeleben und mit unserem Gott ins Gespräch kommen."
Baude wurde, wie Piper berichtete, an seinen früheren Stationen in Budapest sowie auch in Bobingen als vertrauensvoll und zupackend erlebt, geprägt von Humor und Harmonie. Seine Devise sei: nicht quatschen, sondern tun.
Nach dem Halleluja, von der Band und der Kirchengemeinde gemeinsam gesungen, verlas der stellvertretende Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Peter Bangerter, die Ordinationsurkunde. Demnach gelobt der Ordinierte vor Gott und der Gemeinde, das ihm anvertraute Amt in Gottes Willen und Treue zu führen, das Evangelium zu verkünden und die Sakramente zu verwalten. Er verspricht weiterhin, sein Leben dem nicht widersprüchlich zu leben, die theologischen Grundlagen der Kirche zu respektieren.
Dekanin verliest die Einführungsurkunde
Die erste Lesung zur Ordination übernahm die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Brigitte Häfner, die zweite Lesung Prädikant Ernst Baude, Vater von Pfarrer Harald Baude. Er war auch einer der fünf auserwählten wichtigen Menschen, die ihn mit einsegneten. "Einer, der ihn sein ganzes Leben begleitet hat, die schönsten Gutenachtgeschichten vorlas, der immer zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde", wie über ihn gesagt wurde.
Dekanin Doris Sperber-Hartmann vom Dekanat Augsburg übernahm die Verlesung der Einführungsurkunde. Die Segnung mit Gebet und Auflegung der Hände zelebrierte Regionalbischof Axel Piper: "Wir berufen, segnen und senden dich zu Diensten im Amt der öffentlichen Verkündigung." Wenig später spendete Pfarrer Baude als ordinierter Pfarrer der Kirchengemeinde den Segen.
Es blieb noch Platz für Grußworte, Wünsche von Freunden und Familienangehörigen, Vertretern aus Politik und Kirche, aber auch jungen Menschen, wie einem Fanclub aus Bobingen. Alle wünschten dem neuen Pfarrer und seiner Frau Mona alles Gute, schnelle Eingewöhnung, eine gute Zusammenarbeit, und dass er der neuen Pfarrei lange erhalten bleibt – immerhin blieb sein Vorgänger Winfried Stahl bis zu seiner Rente.
Den Schlussakkord sprach die Hauptperson selbst. Einige waren zu Tränen gerührt von Harald Baudes Worten. Ein Dank an seinen Vater und seine Mutter waren ihm wichtig. Denn ihre Hilfe und Liebe hätten dazu geführt, dass er heute da stehen könne, wo er jetzt stehe – als Pfarrer mit Ordination. Der wichtigste Mensch in seinem Leben sei seine Frau Mona. "Was hast du dir mit mir angetan?", fragte er an sie gewandt scherzend. Aus dem schönen Freiburg nach Bayern, und jetzt noch ein Pfarrer als Mann. "Seit fast sieben Jahren bist du mein Anker, mein Fels, mein Lieblingsmensch."
Die Gemeindemitglieder harrten trotz des einsetzenden Regens draußen aus und flüchteten erst nach Ende der Ordination ins Trockene. Seinen ersten Gottesdienst in Aichach hatte Pfarrer Baude noch mit Pfarrerin Gabriele Buchholz gemeinsam zelebriert. Am Sonntag, 9. Oktober, darf Harald Baude nun erstmalig ohne Schutz und Schirm eines Mentors Abendmahl feiern.