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Aichach: Aichachs Bürgermeister Habermann: „Werde jeden Einzelnen vermissen“

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Aichachs Bürgermeister Habermann: „Werde jeden Einzelnen vermissen“

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    In der TSV-Turnhalle hielt der Aichacher Stadtrat die letzte Sitzung seiner Amtszeit ab. Dort ließen sich die notwendigen Abstandsregelungen wegen der Corona-Pandemie einhalten.
    In der TSV-Turnhalle hielt der Aichacher Stadtrat die letzte Sitzung seiner Amtszeit ab. Dort ließen sich die notwendigen Abstandsregelungen wegen der Corona-Pandemie einhalten. Foto: Claudia Bammer

    Für einige Aichacher Stadträte war die jüngste Sitzung auch die letzte. Acht der 30 Ratsmitglieder gehören dem neuen Stadtrat nicht mehr an. Bürgermeister Klaus Habermann konnte sie zu seinem Bedauern zwar nicht mit Handschlag verabschieden, aber doch mit warmen Worten: „Ich werde jeden Einzelnen von euch vermissen“, sagte er. Ihre Arbeit habe sichtbare Spuren hinterlassen. Sich sagen zu können, daran mitgewirkt zu haben, sei letztendlich der Lohn der kommunalpolitischen Arbeit. „Die Menschen, nicht die Häuser, machen die Stadt“, sagte er. Das seien die Menschen, die in der Stadt leben, aber auch die, die Stadt gestalten.

    Der dienstälteste CSU-Stadtrat ist Dieter Heilgemeir

    Am längsten getan hat das Dieter Heilgemeir. Der dienstälteste CSU-Stadtrat saß seit 1972, also 48 Jahre, im Stadtrat und ist bei der Kommunalwahl nicht mehr angetreten. Von 1990 bis 2008 war er Zweiter Bürgermeister und von 1985 bis 2006 Fraktionsvorsitzender. Als Referent war er von 1972 bis 1990 für die Jugend zuständig, dann bis 1996 für Umwelt und Naturschutz und seit 2015 für die Schulen. Der 78-jährige Oberwittelsbacher war Mitglied im Bau- und im Rechnungsprüfungsausschuss sowie Vertreter im Finanz- und im Stiftungsausschuss, außerdem in diversen Gremien der Sparkasse und anderen Vereinen. Er war 24 Jahre lang Kreisrat und von 1989 bis 1990 Stellvertreter des Landrats. „Dein großer Erfahrungsreichtum und deine sachlichen, kompetenten Beiträge werden uns fehlen“, sagte Habermann.

    Heilgemeir war der Einzige der Scheidenden, der das Wort ergriff. Er empfinde große Dankbarkeit, dass er „dabei sein durfte“. Dem neuen Stadtrat wünschte er „viele glückliche Beratungen und gute Beschlüsse“, und dass nicht zu viel Parteipolitik betrieben werde.

    Der Referent für Landwirtschaft geht in Aichach

    Am zweitlängsten, seit 24 Jahren, gehörte Anton Friedl (CSU) dem Stadtrat an. Zuvor war er von 1990 bis 1996 Ortssprecher von Unterschneitbach. Auch er kandidierte nicht mehr. Der 73-jährige Landwirt war Mitglied im Finanz-, dann im Bauausschuss, im Natur- und Umweltbeirat sowie seit 2008 Referent für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Grundstücksangelegenheiten. „Du warst ein unverzichtbarer, loyaler Ratgeber beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen, immer sachlich und ausgleichend“, sagte Habermann.

    Inge Gelfert (SPD) war nach ebenfalls 18 Jahren zur Wahl nicht mehr angetreten. Die 68-Jährige fehlte in der Sitzung entschuldigt. Sie war von 2002 bis 2008 Referentin für Soziales und Altenarbeit. Seit 2004 war sie auch kommunale Ansprechpartnerin zur Förderung der Beschäftigung behinderter Menschen, Mitglied des Seniorenbeirats und des Sparkassenzweckverbandes.

    Dorothea Krammer hat den Wiedereinzug in den Stadtrat verpasst

    Seit 2002, also 18 Jahre, saß Dorothea Krammer (SPD) im Stadtrat. Sie musste die Sitzung vorzeitig verlassen. Die 63-Jährige war seit 2002 Kindergartenreferentin, Mitglied im Finanzausschuss sowie Vertreterin im Bau- und im Rechnungsprüfungsausschuss. Von Oktober 2006 bis 2014 war sie außerdem stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sie hat bei der Wahl den Wiedereinzug in den Stadtrat verpasst, ebenso wie ihre Fraktionskollegin Ursula Schindler. Auch sie war 18 Jahre lang Stadträtin und ebenso lange Referentin für Stadtmarketing. Die 65-Jährige gehörte dem Finanzausschuss an und war Vertreterin im Bau- und im Rechnungsprüfungsausschuss. Seit 2002 war sie im Natur- und Umweltbeirat und Mitglied im Erholungsgebieteverein EVA. Einige Jahre war sie außerdem Kreisrätin.

    Als „sachlichen, konstruktiven Kollegen“ bezeichnete Habermann Manfred Schreier (FWG), der im Oktober 2004 in den Stadtrat nachgerückt ist und jetzt den Wiedereinzug nicht geschafft hat. In diesen 16 Jahren gehörte der 61-Jährige zeitweise dem Finanz-, dem Bau- und dem Rechnungsprüfungsausschuss an. Seit 2014 war er Referent für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.

    "Kurze, aber intensive Zeit" im Aichacher Stadtrat

    Sein Fraktionskollege Helmut Lenz gehörte dem Stadtrat von 2008 bis 2014 an und rückte 2019 für Klaus Bleis nach. Der 66-Jährige war Mitglied im Finanzausschuss und Vertreter im Bau- und im Rechnungsprüfungsausschuss. Er verpasste bei der Wahl den Wiedereinzug ebenso wie Monika Knauer (CSU), die 2016 für Stefan Stocker nachrückte. „Eine kurze, aber intensive Zeit“, sagte Habermann. Die 63-Jährige war Vertreterin in diversen Ausschüssen.

    Auf diesen Abschied in Kurzform soll später eine Festsitzung folgen, bei der einige der Scheidenden ausgezeichnet werden, kündigte Bürgermeister Habermann an. Vorab fand jeder ein kleines Präsent an seinem Platz vor.

    Erste Sitzung am 7. Mai

    Der neu gewählte Stadtrat hält am Donnerstag, 7. Mai, seine konstituierende Sitzung ab. Nach der Vereidigung der Stadtratsmitglieder geht es um die Zahl der weiteren Bürgermeister, bevor diese gewählt werden. Weitere Tagesordnungspunkte sind die Fraktionssprecher und ihre Stellvertreter, die Geschäftsordnung, die Einrichtung eines Ferienausschusses und die Bildung und Besetzung der Ausschüsse. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr in der TSV-Turnhalle.

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