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Aichach: Aichacher Volksfest soll nur noch fünf Tage dauern

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Aichacher Volksfest soll nur noch fünf Tage dauern

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    Bunte Lichter, Musik und der Duft von gebrannten Mandeln: Im Juli soll wieder das Aichacher Volksfest gefeiert werden. Wenn es nach dem Festwirt geht, aber nur fünf statt zehn Tage lang.
    Bunte Lichter, Musik und der Duft von gebrannten Mandeln: Im Juli soll wieder das Aichacher Volksfest gefeiert werden. Wenn es nach dem Festwirt geht, aber nur fünf statt zehn Tage lang. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Halb so lang wie bisher soll das Aichacher Volksfest dauern: Im Stadtrat steht am Donnerstag ein Antrag vom Festwirt, dem Kühbacher Brauereichef Umberto von Beck-Peccoz, auf der Tagesordnung der nichtöffentlichen Sitzung. Statt wie bisher zehn soll das Traditionsfest nur noch fünf Tage gefeiert werden. Der Brauereichef, der seit 2013 Festwirt auf dem Volksfest ist, will damit auf die veränderte Situation für solche Feste reagieren. Wegen der kürzeren Dauer soll aber nicht weniger geboten sein, betont er, sondern "Halligalli vom ersten bis zum letzten Moment". 

    Eine Verkürzung des Aichacher Volksfests ist schon seit Langem immer wieder Thema. Schon von Beck-Peccoz' Vorgänger als Festwirt, Burkhard Greiner, ist aber mehrfach mit dem Versuch, das Fest auf fünf Tage zu verkürzen, gescheitert. Der Aichacher Stadtrat, in dessen Auftrag der Festwirt das Volksfest ausrichtet, wollte an der Tradition, zehn Tage lang zu feiern, festhalten. Außerdem sollten die Schausteller und Schaustellerinnen im Vergnügungspark ausreichend Zeit haben, auf ihre Kosten zu kommen. Bei einem zehntägigen Fest, so die Überlegung, sind zwei Wochenenden mit dabei. Ist das Wetter an einem Wochenende schlecht, was sich auf die Kassen niederschlägt, gibt es noch ein Zweites zum Ausgleich. 

    2022 herrscht zum Aichacher Volksfest brütende Hitze

    2022 hat freilich auch das zweite Wochenende nichts genutzt: Über die ganzen zehn Volksfesttage herrschte brütende Hitze. Die Bilanz fiel deshalb durchwachsen aus. Umberto von Beck-Peccoz, der seit 2013 Festwirt in Aichach ist und dessen Vertrag zweimal verlängert wurde, brachte damals schon eine Verkürzung auf fünf Tage ins Spiel. In Schrobenhausen, wo er ebenfalls Festwirt ist, wurde das Volksfest 2022 erstmals fünf statt zehn Tage gefeiert und in den Mai vorzogen. Seine Bilanz fällt positiv aus. In fünf Tagen sei mehr als doppelt so viel Umsatz gemacht worden als vorher in zehn Tagen, berichtet er. In Aichach gebe es maue Tage wie zum Beispiel den Montag oder Dienstag. Das wirke sich auf den Ruf des Festes aus. Deshalb sagt er: "Lieber ein konzentriertes Programm mit einem Knaller nach dem anderen." Bei einem vollen Platz und vollem Zelt herrsche gleich eine andere Stimmung.

    Bislang hatten sich die Schaustellerinnen und Schausteller stets gegen eine Verkürzung ausgesprochen, auch nach dem Volksfest 2022. Schausteller-Sprecher Josef Diebold sagte damals: Die Fixkosten für die Schausteller blieben gleich, aber sie hätten weniger Zeit, um Umsatz zu machen. Mittlerweile hat aber auch er seine Meinung geändert. "Ich bin sehr überzeugt, dass es der richtige Weg im Moment ist", sagt er zu einer Verkürzung. Es sei keine einfache Entscheidung für die Schausteller gewesen, aber eine einvernehmliche. "Das Volksfest muss attraktiv sein." Dazu brauche es ein gutes Programm, ein gutes Konzept, das sich auch im Festzelt fortsetzt, und einen belebten Platz. "Das macht dann auch dem Gast Spaß", sagt Diebold. "Der Mensch liebt das kollektive Erlebnis in der Gruppe." 

    Einschränkungen im Festzelt wegen Personalnot

    Nicht zuletzt könnte eine kürzere Festdauer auch die Personalnot, unter der Gastronomie und Vergnügungspark gleichermaßen leiden, lindern. 2022 gab es deshalb im Festzelt auch Selbstbedienung, den vergünstigten Mittagstisch nur an wenigen Tagen. Gerade Letzteres soll laut Festwirt Umberto von Beck-Peccoz aber eine Ausnahme bleiben. Das Programm soll dann für die fünf Tage komprimiert werden: Zum Beispiel könnte auf den vergünstigten Mittagstisch der Kindernachmittag folgen und am Abend eine Showband für volle Tische sorgen. "Wir wollen das Potenzial des Volksfests voll ausschöpfen", sagt von Beck-Peccoz. Am traditionellen Termin im Juli, kurz vor den Sommerferien, will er dagegen nicht rütteln. Für dieses Jahr schwebt ihm die Zeit von Donnerstag, 20. Juli, bis Montag, 24. Juli, vor. 

    Ob es so kommt, das muss nun der Stadtrat entscheiden, der am Donnerstag, 16. Februar, um 18 Uhr tagt. Der aktuelle Vertrag des Festwirts läuft noch bis dieses Jahr. Er gilt immer für drei Jahre. Wegen der coronabedingten Absagen wurde Umberto von Beck-Peccoz' Vertrag einvernehmlich bis 2023 verlängert. Wenn die Stadt das wolle, würde er gerne weitermachen, sagt er. Das Volksfest sei für ihn als gebürtigen Aichacher eine Herzensangelegenheit. 

    Söder kommt eine Woche später

    Einen Schreck werden die Pläne des Festwirts für dieses Jahr allerdings der CSU bereitet haben: Diese hat bereits einen Besuch von Ministerpräsident Markus Söder für Sonntag, 16. Juli, auf dem Aichacher Volksfest angekündigt. Steht dieser nun ohne Festzelt da, wenn der Stadtrat die Verkürzung genehmigt? Da beruhigt Umberto von Beck-Peccoz: Mittlerweile habe er von der CSU das Signal bekommen, dass Söder auch eine Woche später Zeit hätte. 

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