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Aichach: Aichacher Energienutzungsplan mündet in konkrete Projekte

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Aichacher Energienutzungsplan mündet in konkrete Projekte

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    Holzstaub statt Heizöl: Die Asphalt-Mischanlage der Firma Schweiger bei Walchshofen soll mit einem alternativen Brennstoff betrieben werden. Auch damit befasst sich der Energienutzungsplan der Stadt Aichach.
    Holzstaub statt Heizöl: Die Asphalt-Mischanlage der Firma Schweiger bei Walchshofen soll mit einem alternativen Brennstoff betrieben werden. Auch damit befasst sich der Energienutzungsplan der Stadt Aichach. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Fertig ist jetzt der Energienutzungsplan, den das Institut für Energietechnik GmbH (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden für die Stadt Aichach erstellt hat. Dazu hatte es im Mai im Bauausschuss bereits einen Zwischenbericht gegeben. Ziel des Plans ist es, in Aichach Energiepotenziale möglichst effizient zu nutzen. Christoph Vögerl vom IfE präsentierte den Abschlussbericht vor dem Aichacher Stadtrat.

    Schon jetzt liege der Anteil an regenerativer Energie in Aichach sehr hoch, lobte Vögerl. Im Jahr 2018, das der Untersuchung zugrunde lag, lag er bei 67 Prozent, was zu einem guten Teil auf das Biomasse-Heizkraftwerk zurückzuführen ist. Dieser Anteil ist seitdem laut Vögerl durch mehrere Freiflächen-Photovoltaikanlagen noch gestiegen. Beim Verbrauch liegen allerdings immer noch Heizöl und Erdgas vorn.

    Ein Katalog mit konkreten Maßnahmen für Aichach

    Der ENP hält aber nicht nur den Ist-Zustand fest, sondern hat auch praktischen Nutzen, wie Vögerl betonte. Insgesamt 25 Projektideen umfasst ein Maßnahmenkatalog, der nach und nach abgearbeitet werden kann. So zeigt zum Beispiel ein Wärmekataster, wo Gebiete mit besonders hohem Wärmebedarf sind. Das hilft beim Ermitteln von Bereichen, wo zum Beispiel der Ausbau der Fernwärme der BWA sinnvoll ist. Schon vom Stadtrat beschlossen ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, vor allem wegen der hohen Energieeinsparung.

    Ein gebäudescharfes Solarkataster soll bei der Entscheidung helfen, auf welchen kommunalen Dächern Photovoltaikanlagen sinnvoll und wirtschaftlich sind. Berücksichtigt ist dabei nicht nur der Ertrag, sondern auch die mögliche Eigennutzung des erzeugten Stroms. Vor allem bei Photovoltaik auf Dächern sieht der ENP in ganz Aichach noch ein gewaltiges Ausbaupotenzial. Derzeit werden rund 9900 Megawattstunden erzeugt, rund 98.000 Megawattstunden könnten es werden.

    Leuchtturmprojekt: Asphaltmischanlage bei Walchshofen

    Näher untersucht hat das Institut auch alternative Brennstoffe für die energieintensive Asphaltmischanlage Schweiger. Das Unternehmen will die Asphaltmischanlage von Heizöl auf Holzstaubfeuerung umstellen, laut Vögerl "hochinnovativ". Auf diese Art könnten jährlich etwa 1100 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Das sei ein Leuchtturmprojekt für die Dekarbonisierung der gesamten bayerischen Asphaltbranche, sagte Vögerl. In der gesamten Branche liegt das Einsparpotenzial bei rund 170.000 Tonnen pro Jahr. Er macht sich deshalb Hoffnung auf eine Förderung durch das Bayerische Energieforschungsprogramm. Besonders positiv daran: Die Anlage braucht im Sommer Energie, wenn andernorts weniger Heizwärme benötigt wird.

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