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Aichach : Aichach will Lücken im Radwegenetz schließen

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Aichach will Lücken im Radwegenetz schließen

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    Für Fußgänger und Radfahrer ist das Kopfsteinpflaster am Stadtplatz unangenehm. Das ist ein Punkt in der Fortschreibung des Geh- und Radwegekonzepts für die Stadt Aichach.
    Für Fußgänger und Radfahrer ist das Kopfsteinpflaster am Stadtplatz unangenehm. Das ist ein Punkt in der Fortschreibung des Geh- und Radwegekonzepts für die Stadt Aichach. Foto: ech

    Mehr als 20 Kilometer Radwege hat die Stadt Aichach in den vergangenen 25 Jahren gebaut. Dazu noch etliche Kilometer Gehwege, insbesondere in den Ortsdurchfahrten. Trotzdem ist die Stadt Aichach noch lange nicht am Ziel, wenn es um Verbesserungen für diejenigen geht, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Eine Art Leitfaden für die nächsten Jahre soll die Fortschreibung des Geh- und Radwegekonzepts sein, das 1997 aufgestellt wurde. Den Entwurf stellte im Stadtrat Franziska Stadler vom Ingenieurbüro Mayr vor.

    Als das Radwegekonzept vor 25 Jahren erstellt wurde, war das Ziel, den Radverkehr innerhalb der Stadtgrenzen attraktiver und sicherer zu machen. Das sollte nicht nur für Freizeitradeln gelten, sondern auch für das Rad als Alternative zum Auto. Seitdem sind viele Kilometer Rad- und Gehwege gebaut und an manchen Knotenpunkten Lösungen, um sicher über Straßen zu kommen.

    Zahlreiche Maßnahmen in und um Aichach

    Seither hat der Verkehr insgesamt zugenommen. Immer mehr Menschen sind auf E-Bikes unterwegs, was neue Anforderungen an die Infrastruktur stellt, zum Beispiel bei der Breite von Radwegen. Wie Franziska Stadler erklärte, geht es in der Fortschreibung nun vor allem darum, Lücken im Radwegenetz zu schließen und gefährlichere Stellen zu verbessern.

    86 Seiten umfasst der Entwurf, den Stadler präsentierte. Er fängt an mit zwischenörtlichen Verbindungen, zum Beispiel zwischen Klingen und der Gemeinde Sielenbach oder Griesbeckerzell und Edenried.

    Tempo 30 in Aichacher Straßen für mehr Sicherheit?

    Aber auch innerhalb der Stadt Aichach gibt es auf Haupt- und Nebenrouten Verbesserungsbedarf. Stadler nannte als Beispiele das Kopfsteinpflaster am Stadtplatz, das mit sogenannten Komfortstreifen besser befahr- und begehbar gemacht werden könnte, die Brückenkappen über den Flutgraben am Schneitbacher Weg oder die Bahnhofstraße, die im Rahmen ihres Ausbaus sicherer für Radler und Fußgänger werden soll.

    Breitere Gehwege sollen zum Beispiel in der Schulstraße und in der Oskar-von-Miller-Straße für mehr Sicherheit sorgen, ebenso in Stadtteilen wie Obermauerbach und Oberschneitbach. Nicht überall lassen sich aber Radwege umsetzen, weil der Platz nicht reicht. An solchen Stellen könnte laut Stadler eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer (km/h) für mehr Sicherheit sorgen, zum Beispiel an der Franz-Beck-Straße, an der Bahnhofstraße oder in Sulzbach.

    Fraktionen können noch Ergänzungen vorschlagen

    Der Entwurf geht auch auf Fahrradabstellanlagen und Ladestationen ein und schlägt einige Standorte an belebten Stellen wie bei der Polizei vor, um Vandalismus vorzubeugen. Abschließend werden die Förderprogramme aufgelistet, die für die Stadt in Frage kommen könnten. Wie Stadler erläuterte, haben die Fraktionen nun Zeit, Ergänzungen und Änderungswünsche für das Konzept vorzuschlagen. Diese würden bis Ende des Jahres geprüft und gegebenenfalls eingearbeitet. Heraus komme dann ein Handbuch, eine Art Katalog, den man nach und nach abarbeiten könne, am besten im Rahmen von ohnehin anstehenden Arbeiten.

    Im Stadtrat waren die Reaktionen auf den Entwurf gemischt. Verkehrsreferent Hans-Peter Port (CSU) stellte zwar fest, die Fortschreibung sei nach 27 Jahren erforderlich, aber nicht alles aus dem Entwurf sei so durchführbar, finanzierbar oder sinnvoll.

    Zielkonflikt oder „roter Faden“

    Marc Sturm (FWG) war schon der Begriff Maßnahmenkatalog zu konkret. Er wollte lieber von einer Ideensammlung sprechen, weil er einige Zielkonflikte ausmachte, zum Beispiel an der Martinstraße bei der Einmündung der Ludwigstraße, wo zwei Längsparkplätze zugunsten der Radfahrer wegfallen könnten. Das kollidiere mit der Entwicklung der Unteren Vorstadt, so Sturm. Er plädierte dafür, das Konzept „zu entschlacken“ und ein kleines, umsetzbares Konzept mit einem Ideenteil zu erstellen.

    Bürgermeister Klaus Habermann schlug stattdessen vor, das Gesamtkonzept als „roten Faden“ zu sehen, als mittel- bis langfristigen Plan. Josef Stadlmaier (Grüne) sagte: „Klar geht nicht alles.“ Man solle aber das machen, was geht. Auch Kristina Kolb-Djoka (SPD) sprach sich für ein kontinuierliches Aufarbeiten aus. „Wir müssen das bei jeder Maßnahme mitdenken, dann kommen wir schneller voran.“

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