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Aichach: Aichach macht mit bei der Paartal-Energie

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Aichach macht mit bei der Paartal-Energie

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    Die Stadt Aichach will zusammen mit anderen Kommunen und der Energie Südbayern die Paartal-Energie GmbH gründen und Stromanbieter werden.
    Die Stadt Aichach will zusammen mit anderen Kommunen und der Energie Südbayern die Paartal-Energie GmbH gründen und Stromanbieter werden. Foto: Marcus Brandt, dpa (Symbolbild)

    Die Energiekrise und die dadurch teuren Strompreise haben nicht nur die Bürger empfindlich zu spüren bekommen, sondern auch die Kommunen. Die Stadt Aichach will deshalb zusammen mit anderen Kommunen und dem Energiedienstleister Energie Südbayern (ESB) selbst Strom erzeugen und vermarkten. Der Stadtrat stimmte in seiner Sitzung am Donnerstag der Gründung der Paartal-Energie GmbH zu. Sie soll bevorzugt erneuerbare Energie erzeugen sowie ein- und verkaufen. Das Ziel ist sichere, nachhaltige und bezahlbare Energie für die Bürger zu erzeugen und unabhängiger von den Energiemärkten zu werden. 

    Das Konzept für die Paartal-Energie GmbH hatte Michael Schneider von ESB im September 2023 im Bauausschuss des Stadtrats vorgestellt. Das Unternehmen hat bereits mehrere solcher regionalen Strommärkte entwickelt, zum Beispiel die Ammer-Loisach-Energie im Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit zehn Kommunen. Deren Geschäftsführer, der frühere Oberammergauer Bürgermeister Arno Nunn, kam nun mit Schneider nach Aichach und berichtete von seinen Erfahrungen.

    Gesellschafter aus drei Landkreisen

    Seit dem Herbst hat ESB das Vorhaben in den Kommunen, die als mögliche Gesellschafter in Betracht kamen, vorgestellt und den Gesellschaftervertrag ausgearbeitet. Es fanden Abstimmungen mit den Kommunalaufsichten der Landkreise Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen statt. Denn die möglichen Gesellschafter verteilen sich auf diese drei Landkreise, die das Paartal verbindet. 

    Hatte ESB im September neben Aichach noch sieben weitere Kommunen als potenzielle Gesellschafter gesehen, sind es jetzt noch fünf: im Landkreis Aichach-Friedberg Dasing, Inchenhofen und Kühbach, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Stadt Schrobenhausen und im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm das Kommunalunternehmen Hohenwart. Obergriesbach und Waidhofen, die ESB zunächst auch ins Auge gefasst hatte, sind nicht dabei. Der Sitz der Gesellschaft soll in Schrobenhausen sein. Die Gewerbesteuer wird auf die Kommunen aufgeteilt. 

    Aichach bringt Gesellschafteranteil ein

    Der Gesellschafteranteil für Aichach beträgt gut 100.000 Euro, ebenso viel würde Schrobenhausen einbringen. Für die übrigen Kommunen wäre der Anteil halb so hoch. Lothar Bahn (FWG) warf die Frage auf, ob Aichach dann nicht mehr Sitze im Aufsichtsrat haben sollte. Bürgermeister Habermann verneinte: "Das funktioniert nur, wenn wir auf Augenhöhe sind." Erol Dumans (BZA) fragte nach dem Preis für die Bürger. Nunn erklärte: "Wir können den Strom nicht billiger verkaufen, als wir kaufen." Die Erfahrung zeige aber, dass sich Bürger ganz bewusst dafür entscheiden. Sie wollten Verlässlichkeit, Qualität und Ansprechpartner vor Ort. 

    Magdalena Federlin störte, dass nur "bevorzugt" Strom aus erneuerbaren Quellen vertrieben werden soll, nicht ausschließlich. Hundert Prozent seien das Ziel, betonte Schneider, und zwar regional erzeugt. Hermann Langer (CSU) erinnerte an die Diskussionen um Biogas und Photovoltaik sowie Demonstrationen gegen Windkraft. Wenn man Windräder bauen wolle, dauere das voraussichtlich mindestens fünf Jahre. Der Weg sei aber "mit Sicherheit richtig". Was Proteste gegen Windräder angeht, hatte Habermann die Hoffnung, "dass sich ein Wandel in den Köpfen vollzogen hat". Raymund Aigner (CSU): "Wir müssen uns auf den Weg begeben." 

    Eine Gegenstimme im Aichacher Stadtrat

    Die Stadt Aichach hat nun als erste der Gründung und der Übernahme eines Gesellschafteranteils mit 23:1 zugestimmt. Dagegen votierte lediglich Magdalena Federlin (Grüne). Stimmen auch die weiteren Kandidaten zu, dann wird die Paartal-Energie GmbH offiziell gegründet und der Geschäftsbetrieb vorbereitet. Wie Bürgermeister Klaus Habermann ergänzte, könnte dann Anfang 2025 das operative Geschäft beginnen. 

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