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Aichach: 800 verschwitzte BR-Radlerinnen und Radler "fallen" in Aichach ein

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800 verschwitzte BR-Radlerinnen und Radler "fallen" in Aichach ein

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    Auch Tandem- und Liegeradfahrer waren unter den Teilnehmern der Radltour.
    Auch Tandem- und Liegeradfahrer waren unter den Teilnehmern der Radltour. Foto: Gerlinde Drexler

    Mit La-Ola-Wellen, Applaus und Jubel begrüßen die Aichacherinnen und Aichacher am Mittwochnachmittag die rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Radltour des Bayerischen Rundfunks (BR). Trotz der Hitze versammelten sich am Stadtplatz viele Zaungäste, um die Ankunft des Fahrradtrosses zu erleben. Die BR-Radltour macht zum dritten Mal Station in Aichach. Diesmal aber ist einiges ganz anders.

    Die beiden Tour Moderatoren  (von links) Willi Willmann und Roman Roell unterhielten das Publikum am Stadtplatz bis zum Eintreffen der Radler.
    Die beiden Tour Moderatoren (von links) Willi Willmann und Roman Roell unterhielten das Publikum am Stadtplatz bis zum Eintreffen der Radler. Foto: Gerlinde Drexler

    Etwa zehn Kilometer sind die Radfahrer noch von Aichach, der vierten Etappe auf der Tour, entfernt. Die beiden Tour-Moderatoren Willi Willmann und Roman Roell halten die Besucherinnen und Besucher am Stadtplatz auf dem Laufenden. Die meisten drängen sich im Schatten. Als die Radler dann aber in die Stadt einfahren, hat sich entlang der Straße ein Spalier gebildet. Die Ankommenden freuen sich mindestens so sehr wie die Zuschauer. Sie winken, jubeln oder klatschen die Leute am Straßenrand ab. Gut zehn Minuten dauert es, bis der letzte der 800 Radler durch die Ziellinie gefahren ist. Einen Sonderapplaus gibt es für die jüngste Teilnehmerin, eine Neunjährige.

    Die Polizei macht den Weg frei für die Radler, die in der historischen Altstadt ihre Zieleinfahrt haben.
    Die Polizei macht den Weg frei für die Radler, die in der historischen Altstadt ihre Zieleinfahrt haben. Foto: Gerlinde Drexler

    Die Radfahrer, die morgens in Freising gestartet sind, haben einen anstrengenden Tag hinter sich. Nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen. Bisher hat es in Aichach immer geregnet, wenn die BR-Tour Station machte. Die Strecke sei auch hügelig gewesen und die Fahrer hätten zu kämpfen gehabt, erzählen die Moderatoren. Das scheint jedoch alles vergessen zu sein, als sie nach Aichach kommen. Nach dem Duschen und Essen steht Party auf dem Volksfestplatz auf dem Programm. Bürgermeister Klaus Habermann erwartet dort eine "volle Hütte".

    Wenige Stunden zuvor an der Turnhalle in der Grundschule Aichach-Nord: Die Laster vom Technischen Hilfswerk (THW) fahren vor, um das Gepäck und die Matratzen für das Nachtlager zu bringen. Die

    Hausmeister Robert Schäffer freut sich über das gute Wetter für die Radler

    Hausmeister Robert Schäffer gesellt sich zu ihnen. Er hat schon zwei Mal die BR-Radler in der Turnhalle beherbergt und weiß deshalb aus Erfahrung, dass er auch Anlaufstelle für alle möglichen Fragen sein wird. Schäffer kann sich noch lebhaft an die beiden Male erinnern, als die BR-Radler schon einmal nach Aichach kamen: "Ein Mal war Land unter." Da habe der Tag ähnlich schön wie heute begonnen und abends sei dann ein so heftiges Gewitter gekommen, dass das komplette Programm auf dem Volksfestplatz abgesagt worden sei. Schäffer erinnert sich: "Ich saß mit 450 Leuten da." Weil keiner vor die Tür konnte, gingen ihm bald die Getränke und auch das Essen aus.

    Auch Josef Schlecht, Hausmeister im Deutschherren-Gymnasium, hat noch lebhafte Erinnerungen an einen früheren Halt der BR-Radler. Sie seien frustriert gewesen, weil es kalt war und geregnet hat, erzählt er. Über 400 Teilnehmer hatten damals in der Turnhalle des Gymnasiums übernachtet. Heuer liegen in der Halle 375 Matratzen. Etwa ein Drittel der Radler werde wohl ihre Schlafunterlage mit nach draußen nehmen und im Freien übernachten, hat er von den Helfern vom THW erfahren. Schlecht betrachtet die unterschiedlich großen Gepäckstücke der Radler, die auf der Tribüne auf ihre Besitzer warten. Insgesamt 15 Tonnen Gepäck hätten die rund 800 Radler dabei, habe das THW hochgerechnet, erzählt er. "Da waren schon Koffer dabei, bei denen 30 Kilogramm nicht mehr reichen."

    Einfach über das Geländer in die Turnhalle werfen die Helfer die Matratzen in der Grundschule Aichach-Nord und verteilen sie dann.
    Einfach über das Geländer in die Turnhalle werfen die Helfer die Matratzen in der Grundschule Aichach-Nord und verteilen sie dann. Foto: Gerlinde Drexler

    Auch Mitarbeiter des Bauhofs waren in Sachen BR-Radltour eingespannt

    Vom kleinen Köfferchen bis zum Riesen-Trolley sei alles dabei, ist auch Michael Schlickenrieder aufgefallen. Er ist Hausmeister an der Edith-Stein-Schule. Der Aichacher hat die Ankunft der BR-Radler in der Stadt schon zwei Mal miterlebt. Bisher allerdings immer als Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, die das THW beim Abladen von Gepäck und Matratzen unterstützt hatte. Als Hausmeister ist er schon gespannt, "was alles gebraucht werden wird von mir".

    Neben der Feuerwehr, die mit rund 20 Ehrenamtlichen beim Abladen hilft, sind auch etwa 35 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs teilweise schon seit vier Uhr morgens in Sachen BR-Radltour eingespannt. Bevor sich die Radlerinnen und Radler am Donnerstagmorgen auf die fünfte Etappe machen, beginnen sie den Tag mit Morgengymnastik am Stadtplatz. "Das ist ein Bild, das Sie nie wieder aus dem Kopf kriegen", prophezeien die Moderatoren.

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