Sie sind der vorletzte G8-Jahrgang, mussten mit der Herausforderung der Corona-Pandemie klarkommen und haben es offenbar geschafft, einen bemerkenswerten Zusammenhalt aufzubauen. Bei der Abschlussfeier der 54 Abiturientinnen und Abiturienten am Deutschherren-Gymnasium (DHG) in Aichach wird das am Freitag immer wieder thematisiert. Mit einem Notendurchschnitt von 1,2 schaffte Ida Asam das beste Abitur. Insgesamt sind es fünf
Acht Jahre sei es her, dass sie damit begonnen hatten, auf das Abitur hinzuarbeiten, erinnert sich Fabian Reppert: „Unser Weg war gepflastert mit mathematischen Gleichungen und den Ideen von Dichtern und Denkern.“ Für die Abiturrede hat sich das siebenköpfige Moderatorenteam etwas Besonderes einfallen lassen: Als Anwältinnen, Ärzte, Ingenieurinnen oder angehende Ministerpräsidenten treffen sie sich 15 Jahre später in einer Bar wieder und schwelgen in Erinnerungen.
Abiturienten des Aichacher Gymnasiums loben Zusammenhalt des Jahrgangs
Zum Beispiel, dass sie sich am DHG nie an das Ausfragen gewöhnen konnten. Oder dass sie mit Gerhard Haunschild, Renate Schöffer und Frank Schweizer drei Schulleiter erlebten. Kay Donninger erinnert sich an Instantsuppe und Popcorn, das sie während des Unterrichts zubereiteten - was beim Lehrer allerdings weniger gut ankam. „Nicht so geil“ fand Leon Opel, dass im Pavillon das Internet nicht immer ging, oder die zeitweise Zugangssperre zum Q-Zimmer.
Was bei allen immer wieder durchklingt, ist der Zusammenhalt der Jahrgangsstufe. „An das besondere Gemeinschaftsgefühl erinnere ich mich am meisten“, sagt Louis Bleis. Besonders nach dem Abschlusszelten in Obergriesbach: „Am Morgen wurde nicht mehr von Klassen, sondern vom Jahrgang gesprochen“, so Bleis. Einzelheiten über das Zeltlager plaudert aber keiner der Sieben aus.
Elternbeiratsvorsitzender ermutigt DHG-Absolventen
Auf die neu gewonnene Freiheit, die jetzt auf die Abiturienten wartet, geht Michael Feucht, Vorsitzender des Elternbeirats, ein: „Damit übernehmen Sie zum ersten Mal richtig Verantwortung für das, was Sie tun.“ Gerade weil die Welt sich in so rasender Geschwindigkeit verändere, empfänden das manche womöglich als beängstigend, kann Feucht sich vorstellen. Sein Tipp an die Absolventen: „Sie können sich nicht falsch entscheiden.“ Angesichts des Fachkräftemangels seien gut qualifizierte junge Menschen gefragt.
Er empfiehlt den Abschlussschülern, auf ihre Stärken und Neigungen zu vertrauen. Angesichts der wachsenden Verbreitung künstlicher Intelligenz sagt er: „Die menschliche Kreativität und den Unternehmergeist kann man nicht durch Maschinen ersetzen.“
Bürgermeister: "Machen Sie diese Zeit der Transformation zu Ihrer Zeit!"
Auch Bürgermeister Klaus Habermann rät ihnen, auf das zu vertrauen, was sie während der Schulzeit gelernt haben. Wichtig ist ihm: „Bleiben Sie tolerant, bleiben Sie Mensch.“ Angelegte Ellenbogen hätten langfristig aerodynamische Vorteile, ist Habermann überzeugt. Er wünscht den Schülerinnen und Schülern, dass sie „diese Zeit der Transformation zu Ihrer Zeit machen“.
Dem schließt sich Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko an: „Sie kommen in eine Zeit, die es so noch nicht gegeben hat.“ Er ist überzeugt, dass die Arbeitswelt in fünf bis zehn Jahren komplett anders aussehen wird. Tomaschko zu den Abiturientinnen und Abiturienten: „Sie haben die Gelegenheit, sie mitzuprägen.“
DHG zeichnet fünf junge Leute mit dem Schulpreis aus
Auch Schulleiter Schweizer geht darauf ein, dass sich Rahmenbedingungen ändern und es wichtig sei, sich schnell darauf einstellen und flexibel reagieren zu können. Er appelliert an die Schülerinnen und Schüler, sich nicht zu fragen, was sie machen wollten, sondern nach dem Warum zu fragen. „Fühlt ihr euch in einem Entscheidungsprozess nicht wohl, dann fragt euch, ob die Frage nach dem Warum überzeugend beantwortet ist.“ Landrat Metzger gratuliert per Videobotschaft und wünscht den Abiturienten, dass sie „immer auf Menschen treffen, die Sie fördern und unterstützen“. Sein Ratschlag: „Greifen Sie immer nach den Sternen, aber bleiben Sie mit beiden Beinen auf dem Boden!“
Musikalisch gestaltet die Schulband die Abschlussfeier. Einige junge Leute haben Soloauftritte. Simon Immler spielt am Klavier ein Stück von Sergej Rachmaninow. Jeweils begleitet von Helga Schallmayer-Fritscher am Klavier, treten Sara Lutz (Violine) und Elisa Lenz (Kontrabass) auf. Zum zweiten Mal vergibt das DHG den Schulpreis - ein Gemeinschaftsprojekt von Schulleitung, Förderverein und Elternbeirat - an Schülerinnen und Schüler, die sich besonders als Vertreter des Gymnasiums verdient gemacht haben. Die fünf Preisträger sind Ida Asam,