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Start im Sommer: First Responder Dienst in Affing

Affing

Schneller Erste Hilfe: Die First Responder in Affing legen im Sommer los

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    Das Führungsteam der First Responder Affing (von links): Thomas Eichmayr, Georg Hartl (beide stellvertretende Leiter) und Leiter Christian Dietrich.
    Das Führungsteam der First Responder Affing (von links): Thomas Eichmayr, Georg Hartl (beide stellvertretende Leiter) und Leiter Christian Dietrich. Foto: Dietrich, Feuerwehr Affing

    Das Jahr startet mit einer guten Nachricht für die Menschen in der Gemeinde Affing: Hier verbessert sich bald die Erstversorgung bei Notfällen. Dafür sorgt ein First-Responder-Dienst, den die Affinger Feuerwehr einrichten wird. Für dieses freiwillige Engagement hat der Verein jüngst die notwendige Genehmigung bekommen.

    Intensive, schwere Einsätze hatten bei Aktiven den Wunsch ausgelöst, selbst besser helfen zu können. Denn sie stellten laut Christian Dietrich fest: „Da kommen wir an unsere Grenzen.“ Deshalb war dem 38-jährigen, zweifachen Familienvater klar: „Wir müssen was tun.“

    30 Freiwillige machen bei den First Respondern mit

    Dazu waren viele Kameradinnen und Kameraden bereit. Sie meldeten sich spontan für eine intensivere Erste-Hilfe-Ausbildung an. Daraus entstand die Initiative für die First Responder. Diese speziell ausgebildeten Einsatzkräfte überbrücken die Zeit, bis Notarzt und Rettungsdienst eintreffen und leisten lebensrettende Erste Hilfe. „Gerade in ländlichen Gebieten wie Affing kann dies überlebenswichtig sein, da es oft einige Minuten dauert, bis der professionelle Rettungsdienst vor Ort ist“, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr.

    Obwohl längst nicht klar war, dass die First Responder genehmigt werden, haben die Freiwilligen schon viel investiert. 15 absolvierten die Ausbildung mit 85 Unterrichtseinheiten, darunter drei Feuerwehrleute aus Haunswies. Aktuell läuft ein zweiter Kurs mit Freiwilligen, die kurz vor der Prüfung stehen. Insgesamt stellen sich 30 Leute zur Verfügung. Die Feuerwehr hat aktuell rund 70 Aktive.

    Dank großzügiger Spenden konnte die Feuerwehr bereits nötige Ausrüstungsgegenstände wie medizinischen Sauerstoff, Rettungsrucksack, Defibrillator oder eine Notfalltasche bei Verbrennungen anschaffen. Das ausgearbeitete Konzept überzeugte im November den Gemeinderat. Das Gremium lobte das Engagement, sprach den Feuerwehrleuten „höchste Anerkennung“ aus und stimmte für die Etablierung der First Responder.

    Im Dezember erteilte der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg die Zulassung als First-Responder-Einheit. „Damit wird die Feuerwehr künftig eine noch wichtigere Rolle in der medizinischen Erstversorgung der Gemeinde spielen“, schreibt die Feuerwehr. Auch Bürgermeister Markus Winklhofer freut sich: „Unsere Feuerwehren leisten bereits jetzt einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit unserer Gemeinde. Mit der neuen Funktion (...) können sie noch mehr bewirken und Menschen in kritischen Momenten zur Seite stehen.“

    First-Responder-Leiter hat selbst schon auf Hilfe gewartet

    Wie wichtig das sein kann, hat der 38-jährige Feuerwehrmann Dietrich selbst schon aus nächster Nähe mitmachen müssen. Vor einem Jahr war ein Notfalleinsatz bei seinem eineinhalbjährigen Kind nötig. Er musste damals über 20 Minuten warten, bis Hilfe eintraf. Eine lange Zeit für Eltern, die um ihr Kind bangen. Das möge eine Ausnahmesituation gewesen sein, sagt Dietrich. Doch ihm ist wichtig, dass Menschen in kritischen Situationen künftig rasch gute Helfer zur Seite haben.

    Aktuell befindet sich die Feuerwehr in der finalen Planungsphase ihres neuen Dienstes. Am 1. Juli soll dieser einsatzbereit sein. Er wird „primär im Gemeindegebiet“ tätig sein, kündigt Dietrich an, aber auch in der Umgebung. Details werden mit dem Rettungszweckverband geregelt. Primär sollen die First Responder in den Abend-, Nacht- und frühen Morgenstunden zur Verfügung stehen, zumal tagsüber die Aindlinger Rettungswache belegt ist.

    Bei dem Projekt ist die Feuerwehr gänzlich auf Spenden angewiesen. Sie versichert, dass jeder Cent ankommt. Es muss noch fehlende Ausstattung und Schutzkleidung beschafft werden. Langfristig steht auch ein eigenes Fahrzeug auf der Wunschliste. Erste Sponsoren, darunter auch Privatleute, haben sich laut Dietrich schon gemeldet. Im Juni möchte die Feuerwehr das Projekt bei einem Tag der offenen Tür vorstellen.

    Das Führungsteam der First Responder Affing (von links): Thomas Eichmayr, Georg Hartl (beide stellvertretende Leiter) und Leiter Christian Dietrich-
    Das Führungsteam der First Responder Affing (von links): Thomas Eichmayr, Georg Hartl (beide stellvertretende Leiter) und Leiter Christian Dietrich- Foto: Feuerwehr Affing
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