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  3. Affing-Gebenhofen: Was Augsburgs Domorgel mit der "alten Dame" in Gebenhofen zu tun hat

Affing-Gebenhofen
26.05.2024

Was Augsburgs Domorgel mit der "alten Dame" in Gebenhofen zu tun hat

Die Orgel in Gebenhofen wird nach der Restaurierung Stück für Stück wieder eingebaut.
Foto: Andrea Engelhard

Die "alte Dame" ist die Kirchenorgel. Sie wird 150 Jahre alt und bekommt die dringend benötigte Restaurierung. Auf der Suche nach Geldern ist die Pfarrei erfinderisch.

Organistin Gabi Eichmayr nennt die Orgel der Pfarrkirche Gebenhofen (Affing) liebevoll „die alte Dame“. Das zeigt eine innige Beziehung zu einem Instrument, das auch ganz objektiv betrachtet etwas Besonderes ist: Denn die „alte Dame“, die nun restauriert wird, wird 150 Jahre alt, und damit darf sie getrost als „historisch“ bezeichnet werden. Und sie hat eine Beziehung zum Augsburger Dom.

Die Orgel hat Joseph Anton Bohl erbaut. Dieser wurde 1801 in Dinkelsbühl geboren und starb 1878 in Augsburg. Ursprünglich hatte der spätere Orgelbauer bei seinem Vater das Schreinerhandwerk erlernt, spezialisierte sich aber dann Richtung Orgelbau. Er zog nach Augsburg und hatte dort von 1827 bis 1873 die Konzession als Klavier- und Orgelbauer. 

Zu Bohls größten Arbeiten zählen die Augsburger Domorgel (1846-50), die Orgeln in Waldstetten (1854) und Oberstdorf (1871). Im Gegensatz zur Gebenhofener Orgel ist im Augsburger Dom lediglich noch das neugotische Gehäuse erhalten. Die Marienorgel wurde 1904 ersetzt. Viele weitere Instrumente des Orgelbauers sind heute nicht mehr erhalten. Man geht noch von ungefähr drei erhaltenen Instrumenten aus. Dazu gehören sowohl der Prospekt – also das äußere Erscheinungsbild – als auch das Instrument selbst mit Pfeifen, Manual, Pedal und allem Zubehör.

Eine dieser Orgeln findet sich in Grabenstätt im Chiemgau und wurde 2014 saniert und feierlich eingeweiht. Eine weitere hat den Einzug in das Orgelzentrum Altes Schloss Valley (Lankreis Miesbach) geschafft: Hier ist die Brüstungsorgel (ein Manual, fünf Register) von Dezenacker (Landkreis Neuburg/Donau) zu finden. 1846 hatte Bohl den Auftrag für diese Orgel erhalten.

Wie kommt Orgelbaumeister Bohl nach Gebenhofen?

Wie aber kommt es, dass einer, der eine Domorgel baut, auch eine Orgel für ein kleines Dorf wie Gebenhofen schafft? Bohl baute derartige Instrumente im weiten Umkreis von Augsburg: von Steinheim bei Neu-Ulm, über Pleinfeld, Kinsau, Apfeldorf, Pfersee, Friedberg und Kloster St. Stephan in Augsburg über Lechhausen, Waldstetten bei Ichenhausen bis Oberstdorf. Regional passt Gebenhofen also optimal. Bohl hatte noch im Stil der großen Orgelbaumeister wie Johann Andreas Stein gelernt, hatte aber das „Pech“ in eine „Orgelnotzeit“ hineingeboren zu werden, wie es im Orgelzentrum Valley formuliert wird. Mit der Säkularistation 1803/04 gab es nahezu keinen Bedarf mehr. Klöster als Kunst- und Kulturträger waren weitgehend aufgelöst worden. Neue Aufträge kamen eher selten und vermutlich wollte Bohl nicht nur Klaviere bauen, um überleben zu können. Die Orgel in der Pfarrkirche Mariae Geburt in Gebenhofen war vermutlich eine seiner letzten Orgeln. Bohls Werkstatt übernahm Johannes Offner.

Die Orgel ist ausgebaut. Auf dem Bild sind nur noch Teile des Gehäuses zu sehen. Dieser Anblick bot sich zum Start der Restaurierungsarbeiten in der Gebenhofener Kirche.
Foto: Andrea Engelhard

Selbstverständlich waren alle Bohl-Orgeln größenmäßig unterschiedlich: Die Gebenhofener „alte Dame“ hat ein Manual, verfügt über ein selbstständiges Pedal und neun Register. Damit gehörte sie keineswegs zu den ganz kleinen, aber auch nicht zu den großen Bohl-Orgeln: Die Domorgel hatte zwei Manuale und 32 Register. Sie war Bohls größtes Werk.

Die Gebenhofener Orgel wird in der oberen Empore eingesetzt

Joseph Anton Bohl bevorzugte Brüstungsorgeln. So war die Gebenhofener Orgel ursprünglich auch geplant: eine sogenannte mechanische Schleifladenorgel, die als Brüstungswerk im Mittelfeld der oberen Empore eingesetzt war. 1926 ließ der damalige Pfarrer Anton Wiedemann die Orgel allerdings umbauen: Die „alte Dame“ wurde an die Rückwand der Empore versetzt und ein frei stehender Spieltisch wurde nun so angeordnet, dass der Organist einen freien Blick zum Altarraum hatte. Im Jahr 1935 erhielt die Orgel noch ein zusätzliches Register: „Waldflöte 2“ und eine neue Gebläseanlage. Seitdem wurde nichts mehr Wesentliches in die Orgel investiert. 

Baustelle Kirchenempore: Die Orgel in Gebenhofen wird nach der Restaurierung Stück für Stück wieder eingebaut.
Foto: Andrea Engelhard

Der erwähnte Umbau bescherte der Kirche zwar ein neues Fresko bei der zweiten Empore, aber die Wartungsarbeiten gestalteten sich seither äußerst schwierig. 2022 konnte die Orgel im heißen Sommer nicht bespielt werden. Die Schäden wurden provisorisch repariert, aber es war klar, dass eine umfassende Überholung und Restaurierung dringend notwendig ist. Die „alte Dame“ benötigte dringend intensive Zuwendung und Pflege – sozusagen ein „Rundum-Lifting“ zum 150. Geburtstag.

Die Restaurierung der "alten Dame" kostet viel Geld

Die Pfarrei hat diese Aufgabe angepackt. Es ist schon einiges geschehen. Die Orgelbaufirma Knöpfler arbeitet an der Rückkehr der „alten Dame“. In der Kirche wird die Orgel ein kleines Stück nach vorn versetzt, damit in Zukunft eine sinnvolle Wartung möglich ist. Die Windladen und Pfeifen werden restauriert, der Spieltisch und die Pedalklaviatur werden überarbeitet, die Elektrik neu geordnet und das Gehäuse und die Lamellenverkleidung der seitlichen Pedale ergänzt, damit eine bessere Klangabstrahlung gewährleistet werden kann. Kirchenpflegerin Andrea Engelhard sagt: „Mit Gabi Eichmayr haben wir eine so tolle und engagierte Organistin, da tun wir selbstverständlich alles, was wir können, um sie zu unterstützen.“ Gabi Eichmayr steckt voller Ideen, um Spenden für die Restaurierung zu generieren. Beispielsweise steht das Spendenkörbchen parat bei Chorkonzerten und Taizégebeten, die die Organistin organisiert.

Ein Blick in die Orgelwerkstatt der Firma Knöpfle. Hier wird die Gebenhofener Kirchenorgel restauriert. Thomas Strohmeyr (links) und Projektleiter Martin Hackl sind im Gespräch.
Foto: Andrea Engelhard

Die Finanzierung liegt in der Hand der Pfarrei. Die Kirchenpflegerin rechnet mit rund 40.000 Euro an Gesamtkosten und 7000 Euro Zuschüssen. Rund 5500 Euro sind bereits an Spenden eingegangen. Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat und Organistin haben sich nun ein Crowdfunding-Projekt überlegt, um weitere Mittel zu bekommen. Die Aktion läuft in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der VR Bank Augsburg-Ostallgäu. 

Mit mehreren Aktionen soll die Orgel außerdem in ihrem Jubiläumsjahr ins Zentrum gestellt werden. So gestaltet das Akkordeonorchester Hanne Heim am Samstag, 8. Juni, ein Akkordeon-Konzert und spendet die Hälfte des Erlöses für die Restaurierung. Am Sonntag, 21. Juli, ist um 10 Uhr ein Festgottesdienst mit der Segnung der restaurierten Orgel geplant: Die Planungen für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes laufen bereits auf Hochtouren bei Gabi Eichmayr. Zusammen mit der Leiterin des Kirchenchores, Marianne Lang, und dem Münchner Tenor Thomas Althammer plant sie den Festgottesdienst. Die Vereine sind dazu mit Fahnenabordnungen eingeladen und der Mittagstisch findet beim traditionellen Straßenfest des Krieger- und Soldatenvereins Gebenhofen-Anwalting statt. Beim Patrozinium, das traditionell der Kirchenchor Gebenhofen-Anwalting unter der Leitung von Marianne Lang gestaltet, spielt die Orgel ebenfalls eine Rolle. Die Spenden des Weißwurstessens und Kaffee- und Kuchenverkaufs sind für das Instrument gedacht. Die Aktionen setzen sich im Herbst mit einem Orgelkonzert und musikalischen Andachten fort. 

Spenden: Unter diesem Link kann für die Orgelrestaurierung gespendet werden: https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/restaurierung-kirchenorgel/unterstuetzungen

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