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Affing-Gebenhofen: Der Saumweg ist "in einem katastrophalen Zustand"

Affing-Gebenhofen

Der Saumweg ist "in einem katastrophalen Zustand"

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    Für manche ist der Zustand des Saumwegs in Gebenhofen eine Einladung zum Stoßdämpfertest. Doch nicht nur die Fahrbahn, sondern auch der Kanal darunter ist äußerst marode.
    Für manche ist der Zustand des Saumwegs in Gebenhofen eine Einladung zum Stoßdämpfertest. Doch nicht nur die Fahrbahn, sondern auch der Kanal darunter ist äußerst marode. Foto: Martin Golling

    Seit vielen Jahren ist der Saumweg in Gebenhofen in einem erbärmlichen Zustand. Er trägt zwar so etwas wie eine Asphaltdecke, doch er ist noch nie richtig ausgebaut worden. Darauf legte die Anwohnerschaft noch 2019 überhaupt keinen Wert. Im Gegenteil: Sie bat darum, ihre Straße ja nicht auszubauen. Damals hätte die Gemeinde für die Ersterschließung des Saumwegs noch 90 Prozent der Kosten von den Anliegern verlangen können. Jetzt muss die Gemeinde ran. Denn der Kanal darunter ist so marode, dass er einzustürzen droht.

    Eine Frist, bis zu der die Abrechnung der Ausbaukosten noch möglich gewesen wäre, ist 2021 verstrichen. Anliegerinnen und Anlieger hatten zuvor darum gekämpft, dass die Gemeinde Affing die Finger vom Saumweg lässt. Der Gemeinderat folgte 2019 dem Wunsch gegen die Überzeugung von Bürgermeister Markus Winklhofer. Damals wurden die Ausbaukosten mit 140.000 Euro kalkuliert. Im Juli 2022 waren es schon über 200.000 Euro. Doch auch die dürften mittlerweile nicht mehr reichen.

    Der Saumweg in Gebenhofen könnte bis zu einer Million Euro kosten

    Der Affinger Gemeinderat musste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Saumweg auseinandersetzen. Ursache war der Hinweis des Ingenieurbüros, dass "dringender Handlungsbedarf" besteht. Der Kanal weist "teils erhebliche bauliche Schäden" auf, es herrsche Einsturzgefahr. Davon abgesehen könne durch die Schäden Abwasser austreten und die Umwelt verunreinigt werden. Bauamtsleiter Ralf Scherbauer fasste die Situation so zusammen. "Wenn so ein Schreiben kommt, kann man sich nicht wegducken." Der Saumweg sei in einem katastrophalen Zustand.

    Die Kosten für Kanal- und Wasserleitungen sowie Straßenausbau schätzte das Ingenieurbüro im Juli 2022 auf über 800.000 Euro. Scherbauer rechnet inzwischen mit rund einer Million Euro. Josef Schmid sagte dazu angesichts eines Finanzbedarfs der Gemeinde in Höhe von 15 Millionen Euro bis 2026, von der noch keiner weiß, woher die kommen sollen: "Das wird die größte Herausforderung." 

    Die Bürgerinnen und Bürger jedenfalls können nicht mehr zur Kasse gebeten werden, was Gerhard Faltermeier zunächst hatte prüfen lassen wollen. Geschäftsleitender Beamter Bernhard Frank kommentierte dazu: "Es haben politische Kräfte dafür gesorgt, dass wir diese Beiträge nicht mehr erheben können." Also soll der Rotstift angesetzt werden. Andreas Widmann schlug vor, die Straße weiterhin nicht vollwertig, sondern nur minimal auszubauen. Damit erklärte sich der komplette Gemeinderat einverstanden. Klar war aber, dass damit nur ein Bruchteil der Gesamtkosten eingespart werden. 

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