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Affing: Es gibt doch noch eine Chance für eine rasche Schulerweiterung in Affing

Affing

Es gibt doch noch eine Chance für eine rasche Schulerweiterung in Affing

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    So sehen die Pläne für die Erweiterung der Affinger Grundschule aus: Der Altbau wird aufgestockt. Auf dem Areal des Lehrerparkplatzes wird angebaut. Noch ist nicht entschieden, ob diese Idee realisiert wird.
    So sehen die Pläne für die Erweiterung der Affinger Grundschule aus: Der Altbau wird aufgestockt. Auf dem Areal des Lehrerparkplatzes wird angebaut. Noch ist nicht entschieden, ob diese Idee realisiert wird. Foto: Martin Golling, Jasarevic Architekten (Montage)

    Karsten Weigl ist erleichtert. Der Start des neuen Schuljahres ist in der Affinger Grundschule glattgegangen. Es ist bei neun Klassen geblieben. So kommt der Schulleiter mit dem Platzangebot gut zurecht. Doch die Lage wird sich bald verschärfen und die Schule aus allen Nähten platzen. Dass der Affinger Gemeinderat im Juli das Erweiterungskonzept nicht verabschiedet hat, bezeichnete Weigl als "absolute Katastrophe". Jetzt aber gibt es einen Hoffnungsschimmer.

    Am letzten Ferientag kamen noch zwei Nachzügler. Zwei Familien, neu zugezogen in der Gemeinde, hätten in der Schule gestanden, erzählt Weigl. Auch deren Kinder mussten noch aufgenommen werden. Sie waren nicht die letzten "Überraschungsgäste". In der ersten Schulwoche kamen noch welche dazu. An den neun Klassen aber hat sich nichts mehr geändert, auch wenn die zwei dritten Klassen mit 27 und 28 Schülerinnen und Schülern recht groß sind. Der Schulleiter erzählt zufrieden, dass alle Förderangebote möglich sind.

    Statt neun könnten es bald elf Klassen an der Affinger Grundschule sein

    In einem Jahr wird das anders sein. Schlagartig steigen die Zahlen an. Denn die starken Jahrgänge kommen. Dann werden 40 Kinder der vierten Klassen die Schule verlassen haben. Dafür kommen 70 Erstklässlerinnen und

    Und dann wird's schwierig. Zehn Klassen sind laut Weigl "mit Einschränkungen" unterzubringen. Doch auch dann schon könne der Religionsunterricht nicht mehr parallel laufen, müssten Stunden auf den Nachmittag gelegt werden, weil die Räume fehlen, und ungeeignete Zimmer im Keller genutzt werden. Schon zwei Jahre (2020/21 und 2019/20) musste die Schule so schon über die Runden kommen. Bei elf Klassen wird es "extrem eng". Der Schulleiter sagt: "Deshalb brauchen wir diese Erweiterung so schnell."

    Dem Affinger Gemeinderat fehlen Alternativen für die Schulerweiterung

    Nach der Sondersitzung im Juli sah es ganz so aus, als ob aus einer schnellen Erweiterung nichts wird. Dass sie nötig ist, ist im Affinger Gemeinderat unstrittig. Auch fand das Konzept von Architekt Alen Jasarevic Anerkennung. Doch der Mehrheit des Gremiums fehlten angesichts von bis zu zwölf Millionen Euro Kosten alternative Entwürfe für eine Entscheidung, die schon früher gefordert worden waren. Damit war klar: Die nur einmal jährlich angesetzte Antragsfrist 30. September kann nicht gehalten werden. Mindestens ein Jahr ist damit verloren.

    Doch offenbar gibt es noch eine Chance. Die hat die Gemeindeverwaltung bei der Regierung von Schwaben ausgelotet. Diese hat demnach in Aussicht gestellt, dass die schon angemeldeten Planunterlagen aus Affing auch noch rückwirkend nachgereicht werden können. "Das ist unser Ansporn", versicherte Bürgermeister Markus Winklhofer gegenüber unserer Redaktion. In der jüngsten Gemeinderatssitzung kündigte er eine weitere Sondersitzung am 10. Oktober an.

    Schulleiter Weigl hofft auf eine weitere Sondersitzung zur Schulerweiterung

    Dort soll dem Gemeinderat trotzdem eine Alternative präsentiert werden. Der Planer fertige bereits auf eigene Kappe Skizzen an, informierte Bauamtsleiter Ralf Scherbauer. Es müsse dafür kein neues, in dieser Dimension recht aufwendiges Vergabeverfahren angestrengt werden, wenn die Grundidee der Planung – die Schulerweiterung – gewahrt bleibe. Auch das ist abgeklopft bei der Regierung. Ein tiefgehender Entwurf aber werde es nicht sein, kündigte Scherbauer an. Bürgermeister Winklhofer bezeichnete es als "wünschenswert und erforderlich", dass in der Sondersitzung eine Entscheidung fällt.

    Darauf setzt Schulleiter Weigl nun alle Hoffnungen. "Ich bin gedämpft optimistisch, dass wir das hinkriegen im Oktober", sagt er. Weigl ist überzeugt von der Jasarevic vorgeschlagenen Erweiterung der Grundschule mit Aufstockung und einem Anbau auf dem Lehrerparkplatz. Das Konzept, ausgearbeitet mit dem Unternehmen Lernlandschaften, bietet aus seiner Sicht alle Möglichkeiten, um den neuen pädagogischen Ansprüchen gerecht werden zu können. "Wir sind eine flexible Grundschule", betont Weigl. Unterricht und Personal stünden längst auf dieser Stufe, "wir bräuchten nur noch das Gebäude". Das Kollegium unterstütze diesen Ansatz zu 100 Prozent. "Wir hoffen, dass auf die Kinder geachtet wird. Denn um nichts anderes geht es", sagt der Schulleiter.

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