Verkehrsprojekte, insbesondere in Mühlhausen, sind ein Dauerbrenner in der Affinger Gemeindepolitik. Sie nahmen bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Mehrzweckhalle breiten Raum ein in den Ausführungen von Bürgermeister Markus Winklhofer. Die Informationen lassen sich unter einem wenig überraschenden Nenner zusammenfassen: Es dauert noch.
Das trifft auf die beiden geplanten Umfahrungen zu: die im Westen von Mühlhausen und die im Norden von Affing. Bei der Westumfahrung gibt es aktuell eine weitere Verzögerung. Hintergrund ist die Flurneuordnung Lechhausen III, die das Amt für Ländliche Entwicklung in diesem Jahr abgeschlossen hat. Damit geht ein Besitzwechsel bei Grundstücken einher - auch auf der geplanten Trasse. Diese neuen Eigentümer müssen ebenfalls am Verfahren beteiligt werden.
Tauscht die Gemeinde Grundstücke für die Westumfahrung?
Wie Winklhofer erläuterte, bewerte die Regierung von Schwaben, die für das laufende Genehmigungsverfahren der Westumfahrung zuständig ist, die Auswirkungen der neuen Sachlage. Immerhin werde ein weiterer Erörterungstermin "aller Voraussicht nach nicht notwendig sein". Dem Bürgermeister zufolge hat das Amt für Ländliche Entwicklung einen Grundstückstausch mit Gemeindeflächen vorgeschlagen. Damit habe sich der Gemeinderat bereits nicht öffentlich befasst, sagte Winklhofer, ohne auf Details einzugehen.
Zahlen und Fakten aus der Gemeinde Affing
Einwohner: In der Gemeinde leben aktuell 5704 Menschen (plus 97).
Einwohner Ortsteile: Affing 1624 (plus 48); Mühlhausen 1436 (plus 55); Bergen 247 (minus zehn); Haunswies 759 (minus zehn); Gebenhofen 675 (plus vier); Aulzhausen 478 (plus fünf); Anwalting 485 (plus fünf). Stand: 20. November.
Ausländer: aktuell 216 (Vorjahr 193).
Geburten: aktuell 51 (Vorjahr 52).
Sterbefälle: aktuell 45 (Vorjahr 43).
Heiraten: aktuell 60 (Vorjahr 43). (jca)
Damit bleibt es dabei: Eine seriöse Prognose, wann die Regierung über die Genehmigungsfähigkeit des auf rund 14 Millionen Euro teuren Projektes entscheidet, sei "aktuell nicht möglich", sagte Winklhofer. In der Folge bleibt auch der Zeitpunkt für die Affinger Nordumfahrung weiter offen. Das Staatliche Bauamt hat laut Winklhofer jüngst erneut bestätigt, dass es die Planung erst wieder aufnehme, wenn Rechtssicherheit bei der Westumfahrung vorliege.
Im nächsten Jahr kommt die Ampel am Gewerbegebiet Mühlhausen
Ebenfalls völlig offen bleibt, wann der Mühlhauser Berg saniert wird. Geplant sind dort ein breiterer Gehweg, ein Radweg und die von Anwohnern seit Jahren geforderte Erneuerung der Fahrbahn. Die aufwendigen Planungen würden intensiviert, sobald die Radwegführung in der Ortsdurchfahrt Mühlhausen realisiert sei, erklärte der Bürgermeister.
Was den Bereich für Radler anbelangt, hat sich der Zeitplan ebenfalls nach hinten verschoben. Im nächsten Jahr ist zunächst endlich die lange geplante Ampelanlage an der Kreuzung zum Gewerbegebiet an der Reihe. 2025 soll dann die, ursprünglich für dieses und nächstes Jahr geplante Erneuerung der Brücke über die Friedberger Ach am Fuße des Mühlhauser Berges erfolgen. Winklhofer teilte mit, dass das Staatliche Bauamt zugleich den Abschnitt zwischen der Einmündung der Staatsstraße 2381 aus Richtung Rehling bis zum Anwaltinger Weg erneuern und nach Norden hin verbreitern wolle. Auf diese Weise sollen Schutzstreifen für den Radverkehr entstehen. Dazu muss der Gehweg auf der Nordseite bis zu den Grundstücksgrenzen hin verlegt werden. In der Ortsmitte ist eine Querungshilfe für Fußgängerinnen und Fußgänger geplant.