Dass sich die Erweiterung der Affinger Grundschule um mindestens ein weiteres Jahr verzögern könnte, kommt bei Eltern in der Gemeinde nicht gut an. Sie engagieren sich nun dafür, dass die Schule möglichst rasch erweitert wird. Im Vorfeld der Sondersitzung, die am 10. Oktober stattfindet, haben sie nun eine Online-Petition gestartet. Diese erfährt regen Zulauf.
Kathrin Gumprecht lebt mit ihrer Familie in Affing. Ihre Tochter ist zwar erst drei Jahre alt. Doch schon jetzt macht sie sich Gedanken darüber, wie die Schule wohl aussieht, wenn ihr Kind eingeschult wird. Die Mutter hätte gerne, dass dann möglichst gute Voraussetzungen herrschen. Sie hat mitverfolgt, wie die Gemeinde zusammen mit Fachleuten und Vertretern der Schule ein Konzept für eine neue Art des Lernens ausgearbeitet hat. Diese Pläne findet die 39-Jährige toll. Sie hofft, dass sie schnell verwirklicht würden.
Affinger Eltern hoffen, dass die Erweiterungspläne realisiert würden
Damit ist sie nicht allein. Gumprecht, die im Elternbeirat des Affinger Kinderhauses engagiert ist, berichtet von einem Treffen des Gremiums vom vergangenen Kindergartenjahr vor rund einer Woche. Zu Information: Der neue Elternbeirat muss erst noch gewählt werden. Auch im Elternbeirat war die Schulerweiterung ein Thema. Viele Mütter und Väter sorgen sich, sollte es eine weitere Verzögerung geben. Das könnte durchaus der Fall sein.
Denn: Als das beauftragte Architekturbüro dem Gemeinderat im Juli seine Erweiterungspläne vorstellte, fanden diese zwar grundsätzlich Anklang im Gremium. Sie sehen einen Anbau auf dem Lehrerparkplatz und eine Aufstockung des Altbaus vor. Allerdings kritisierten einige im Rat die hohen Kosten und die Tatsache, dass keine Alternativentwürfe präsentiert wurden. Am Ende gab es eine Ablehnung mit der Folge, dass die Frist Ende September für die Einreichung der Erweiterungspläne nicht gehalten werden konnte.
Am 10. Oktober gibt es eine Sondersitzung des Gemeinderates zur Grundschule
Inzwischen hat sich doch noch eine Chance aufgetan. Die Regierung von Schwaben hat der Gemeinde signalisiert, die Pläne könnten noch rückwirkend eingereicht werden. Deshalb hat Bürgermeister Markus Winklhofer eine weitere Sondersitzung zur Affinger Schulerweiterung am Montag, 10. Oktober, anberaumt. Dann wird das Architekturbüro weitere Skizzen präsentieren.
Auf die Sitzung setzen nun zahlreiche Affinger Eltern ihre Hoffnung. Und sie möchten im Vorfeld ein deutliches Signal setzen. Kathrin Gumprecht hat deshalb, mit mehreren Eltern im Rücken, die Online-Petiton gestartet, nachdem sie gemeinsam verschiedene Möglichkeiten abgewogen hatten. Der Titel lautet: "Letzte Chance für die schnelle Schulerweiterung Affing – ein 'Ja' für unsere Kinder." Die Initiative aus Affing arbeitet gerade noch daran, auch die Kita-Eltern von Haunswies und Bergen mit ins Boot zu holen.
Eltern tragen die Pläne für die Schulerweiterung "von Herzen" mit
In der Petition ist von einem "tollen Entwurf für die Schulerweiterung" die Rede, die von "uns Eltern von Herzen mitgetragen wird". Gewürdigt wird besonders, dass auch Anforderungen an Barrierefreiheit, Integrationskonzepte und neue Lernlandschaft umgesetzt werden. Als positiv bewerten die Eltern zudem, dass mit der Schulerweiterung zusätzlicher Platz in den Kindertagesstätten frei wird. Denn dann könnte die Mittagsbetreuung komplett an der Grundschule stattfinden. Zum Teil übernimmt das bislang noch der Kindergarten.
Weiter heißt es: "Mit dieser Petition vereinen wir die Stimme aller, die für eine zukunftsorientierte Bildungsqualität unserer Kinder eintreten, und stellen uns geschlossen hinter den Entwurf und die Gemeinderatsmitglieder, die das Projekt befürworten." Am Ende steht die Aufforderung an den Gemeinderat, am 10. Oktober mit "Ja" für die Schulerweiterung zu stimmen.
Die Online-Petition der Affinger Eltern ist noch bis Ende der Woche geschaltet
Seit vergangenen Freitag steht die Petition online. Bis Dienstag hatten schon über 430 Menschen unterschrieben. Am Mittwochnachmittag waren es bereits über 470. Sie habe viel positive Rückmeldungen erhalten, berichtet Kathrin Gumprecht im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Ziel zu zeigen, "dass ganz viele dahinterstehen", ist damit schon gelungen.
Noch bis Ende der Woche ist die Petition freigeschaltet. Rechtzeitig vor der Sitzung sollen die Unterschriften dem Bürgermeister übergeben werden inklusive eines Briefs, der auch an die Gemeinderäte weitergeleitet werden soll. Kathrin Gumprecht betont: "Es geht um die Kinder und gute Lernbedingungen."
Online-Petition: Sie ist unter dem Link https://chng.it/SJVcVFvD zu erreichen.