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Affing: Affing will die Gemeinde vor Hochwasser und Sturzfluten schützen

Affing

Affing will die Gemeinde vor Hochwasser und Sturzfluten schützen

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    Ein regelrechter Hochwasserdamm ist beim Bau des Rückhaltebeckens in Haunswies angelegt worden. Der Affinger Ortsteil ist unter anderem mit dieser Maßnahme vor 100-jährlichem Hochwasser geschützt.
    Ein regelrechter Hochwasserdamm ist beim Bau des Rückhaltebeckens in Haunswies angelegt worden. Der Affinger Ortsteil ist unter anderem mit dieser Maßnahme vor 100-jährlichem Hochwasser geschützt. Foto: Martin Golling

    Am 6. August 2002 geriet der Affinger Bach nach schweren Regenfällen außer Rand und Band. Der kleine Lauf, der normalerweise einen halben Meter hat, breitete sich plötzlich bis zu 40 Meter in die Äcker und Wiesen aus. Nicht nur dort. In vielen Ortsteilen der Gemeinde

    Die Gemeinde Affing hat nach den schweren Schäden 2002, als der Dorfbach über die Ufer trat, ein Hochwasserschutzkonzept in Angriff genommen. Bevor es realisiert war, kam es erneut zu einem Hochwasser. In Haunswies gab es am 19. August 2005 große Schäden, vor allem in der Weiherstraße. Damals waren in 30 Minuten 70 Liter auf den Quadratmeter gefallen. Sie spülten Schlamm von den Ackerflächen in die Keller. Vielen sind die Ereignisse von damals bis heute in Erinnerung geblieben.

    Dieses Archivbild ist am 6. August 2002 entstanden. Die Jakobstraße ist unter Wasser gesetzt, weil der Affinger Bach über die Ufer getreten ist. seit es in Haunswies ein Rückhaltebecken gibt, hat sich die Problematik entschärft.
    Dieses Archivbild ist am 6. August 2002 entstanden. Die Jakobstraße ist unter Wasser gesetzt, weil der Affinger Bach über die Ufer getreten ist. seit es in Haunswies ein Rückhaltebecken gibt, hat sich die Problematik entschärft. Foto: Martin Golling (Archivbild)

    Heute ist Haunswies sicher. Jedenfalls auf dem Papier. In diesem besonders geplagten Affinger Ortsteil ist der Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser verwirklicht, unter anderem mit einem Regenrückhaltebecken im Süden des Ortsteils und einer neuen Gewässerverrohrung. Im Rest der Gemeinde Affing steht der Hochwasserschutz noch aus. Dabei gibt es seit Jahren ein Konzept, das drei weitere Rückhaltebecken vorsieht: eines zwischen Affing und Haunswies am Affinger Bach, ein Zweites in Affing nördlich der Haunswieser Straße am Katzenthalgraben und ein Drittes in Gebenhofen östlich des Uferwegs ebenfalls am Affinger Bach. Doch zwischendurch änderte sich zweimal das Berechnungsmodell der Behörden und das Konzept musste überarbeitet werden, und immer mal wieder wurde das Thema nicht weiterverfolgt, weil etwas anderes dringlicher war oder es Wechsel gab im Bürgermeisteramt und an der Verwaltungsspitze.

    Jetzt aber will die Gemeinde Nägel mit Köpfen machen. Und es ist kein Schaden, dass das Konzept liegen geblieben ist. Das machte Wolfgang Deffner vom Ingenieurbüro Sweco jüngst im Gemeinderat deutlich. Denn Wassermassen, die sich aus Gewässern ergießen, sind heute nicht mehr das einzige Problem. Mindestens genauso groß ist inzwischen die Furcht vor Sturzfluten, wie sie das Ahrtal heimgesucht haben. Deshalb gibt es neue Förderprogramme für sogenanntes "Sturzflutrisikomanagement". Ergebnisse solcher fachmännischen Untersuchungen wiederum können auch ein Hochwasserschutzkonzept beeinflussen.

    Affing will ein Risikomanagement für Sturzfluten

    Deshalb schlugen Deffner und sein Kollege Andreas Klein dem Gemeinderat vor, die Aufnahme in das neue Förderprogramm für Sturzfluten zu beantragen. Das soll, so der einstimmige Beschluss, bereits in den nächsten Wochen erfolgen. Die Modalitäten des Freistaats sind zwar noch nicht festgelegt. Möglicherweise, so Kleins Erfahrung aus anderen Projekten, gebe es 75 Prozent und maximal 150.000 Euro Zuschuss. Das gilt für die Untersuchung. Für eventuell nötige Maßnahmen stehen keine Fördermittel in Aussicht.

    Die Ergebnisse aber sollen dann in das Hochwasserschutzkonzept eingearbeitet werden. Hier wiederum sind Zuschüsse möglich. Was letztlich nötig ist, ist derzeit noch völlig offen, ebenso wie die Frage, ob alle drei Rückhaltebecken nötig sind. Klein versicherte, es müssten nicht unbedingt große Maßnahmen die Schlussfolgerung sein. Übrigens: Das Konzept für den Fall von Sturzfluten soll auf möglichst breiter Basis stehen. Bürgerinnen und Bürger, besonders Betroffene, aber auch Feuerwehren sollen mit einbezogen werden. Es sei "möglichst viel Input" nötig, so Deffner.

    Erfahrungswerte liegen längst vor. Bürgermeister Markus Winklhofer sprach von "mehreren kritischen Gebieten". Eines davon: der Nordwesten von Gebenhofen. Dort kommt es immer wieder zu Überschwemmungen.

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