Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Affing: Affing konzentriert sich auf drei Flächen für Windkraftanlagen

Affing

Affing konzentriert sich auf drei Flächen für Windkraftanlagen

    • |
    Affing weist drei Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen aus. Sie umfassen 4,6 Prozent des Gemeindegebietes.
    Affing weist drei Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen aus. Sie umfassen 4,6 Prozent des Gemeindegebietes. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Bei der Windkraft möchte sich die Gemeinde Affing nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen. Deshalb weist sie selbst Konzentrationsflächen aus. Ein Fachbüro hat die Gegebenheiten untersucht und unterbreitete dem Gemeinderat nun einen Vorschlag für drei mögliche Flächen. Sie sind keine Überraschung.

    Schon vor über zehn Jahren hatte Affing das Windkraft-Potenzial der Gemeinde untersuchen lassen. Das beauftragte Büro Opla kam bei seinen aktuellen Untersuchungen zu ähnlichen Ergebnissen wie die damaligen Planer. Es schlug eine Fläche nördlich von Gebenhofen vor, eine östlich von Haunswies und eine dritte südlich von Frechholzhausen und Pfaffenzell. 

    Knapp zwölf Prozent der Gemeinde Affing wären geeignet für Windkraft

    Insgesamt handelt es sich um 206,4 Hektar und damit 4,6 Prozent der Gemeindefläche. Möglich wären sogar über 530 Hektar (knapp zwölf Prozent). Sie alle halten mit Ausnahme der Fläche südlich von Pfaffenzell 1000 Meter Abstand zur Wohnbebauung ein, der der aktuellen Rechtslage entspricht, sich aber den Planern Julian Erne und Andreas Gotterbarm zufolge durchaus noch reduzieren könnte.

    Die Fachleute schlugen vor, sich auf den östlichen Bereich der Gemeinde zu konzentrieren. Das Gelände steigt in dieser Richtung immer mehr an, deshalb ist dort mehr Ertrag zu erwarten. Erne machte klar: "Es gibt sicherlich Flächen, die mehr Sinn machen als andere." In Vorgesprächen mit Bürgermeister Markus Winklhofer und Bauamtsleiter Ralf Scherbauer trafen die Planer eine Vorauswahl.

    Herausgenommen wurde etwa ein über 250 Hektar großes Gebiet in der nordöstlichen Ecke des Gemeindegebietes im Lechfeld. Das Argument: Die Fläche fällt ins Trinkwasserschutzgebiet und bestimmte Vogelarten haben hier ihr Zuhause. 

    Übrig blieben die drei Flächen, von denen zwei (die im Norden und Osten) an der Gemeindegrenze liegen. Bei den Nachbarkommunen hat der Bürgermeister deshalb schon angeklopft. Zwar sei noch nichts spruchreif, doch es könnten "durchaus nachbarschaftliche Effekte" erzielt werden, erklärte Winklhofer.

    Einige Gemeinderäte wollen die Windkraftflächen zunächst reduzieren

    Für Georg Engelhard war nach der Präsentation der Fakten klar: "Passt. Ist gut. Machen wir auf dem Stand weiter." Denn die Entwicklung der Gemeinde werde wenig beeinträchtigt. Mehrere Kollegen zeigten sich jedoch skeptisch angesichts der Größenordnung. Sie bezogen sich auf das Ziel, dass 1,1 Prozent der bayerischen Landesfläche bis Ende 2027 und 1,8 Prozent bis Ende 2032 als potenzielle Windkraftflächen ausgewiesen sein sollen. 

    Deshalb wollte Josef Schmid zunächst nur eine der drei Flächen für Windkraft vorsehen, Paul Moll fragte sich, "ob wir den Vorreiter machen sollen" und Andreas Widmann wollte sich auf die Waldflächen beschränken. 

    Fachmann Erne machte allerdings klar, Gemeinden könnten ihr Windkraft-Potenzial nicht einfach auf 1,8 Prozent ihrer Flächen begrenzen. Eine Stadt wie Augsburg könne wenig ausweisen, deshalb müssten ländliche Regionen mehr leisten. Wenn sie geeignete Gebiete nicht zur Verfügung stellen, müssten sie das schon besonders gut begründen können.

    Haben Investoren Interesse an Windkraftanlagen in Affing?

    Dass es noch um viel mehr geht, machten andere Redner klar. Der Bürgermeister plädierte für ein "politisches Signal in puncto Nachhaltigkeit", sonst werde es mit der Energiewende schwierig. Gerhard Faltermeier pflichtete ihm bei: Wenn man dieses Thema ernst nehme, sei es nicht die richtige Vorgehensweise, nur auszuweisen, "was unbedingt notwendig ist". Auch Manfred Klostermeir argumentierte: "'Wir brauchen die erneuerbaren Energien. Da sollten wir die Flächen zur Verfügung stellen."

    Am Ende ließen sich die Skeptiker überzeugen. Sie stimmten für die drei vorgeschlagenen Flächen. Lediglich Christine Schmid-Mägele stimmte dagegen. Sie war zwar grundsätzlich mit dem Ausmaß einverstanden, wollte jedoch, dass auch für Pfaffenzell ein Abstand von 1000 und nicht 550 Metern gilt.

    Auch wenn der Flächennutzungsplan nun entsprechend geändert wird, bedeutet das nicht, dass auf all diesen Arealen über kurz oder lang Windräder stehen werden. Das ist abhängig vom Interesse der Investoren und der Bereitschaft der Grundstücksbesitzer, ihr Land herzugeben. Bauamtsleiter Scherbauer rechnet allerdings nicht damit, dass es daran mangeln wird, "weil es viel Geld gibt".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden