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Kühbach/Affing-Haunswies: Wundverband soll todgeweihten Ahornbaum retten

Kühbach/Affing-Haunswies

Wundverband soll todgeweihten Ahornbaum retten

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    Der von Unbekannten geschälte Ahornbaum am Kühbacher Skaterplatz hat jetzt einen Wundverband. Lucia Bucher versucht mit ihrer speziellen Methode, den Ahornbaum zu retten.
    Der von Unbekannten geschälte Ahornbaum am Kühbacher Skaterplatz hat jetzt einen Wundverband. Lucia Bucher versucht mit ihrer speziellen Methode, den Ahornbaum zu retten. Foto: Helene Monzer

    Kühbach/Affing-Haunswies Dieser Baumfrevel hatte für Empörung gesorgt: Unbekannte haben im Juli den Stamm eines Ahornbaums am

    Bürgermeister Johann Lotterschmid hatte bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet und 200 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Wir berichteten darüber und Lucia Bucher aus dem Affinger Ortsteil Haunswies wurde auf den Fall aufmerksam. Die zertifizierte Beraterin in Sachen Effektive Mikroorganismen (EM) beschloss einen Rettungsversuch mit einer besonderen Methode. Nach Absprache mit Bürgermeister Lotterschmid begann sie mit ihrer Arbeit.

    Baum bekam eine „Ersatzhaut“

    Bucher fertigte einen Wundverband beziehungsweise eine Art Ersatzhaut an. Sie besteht aus Lehm, Zeolith, EM-Keramikpulver, Garten- und Bodenaktivator und Bio-Rapsöl.

    Damit der Regen nicht gleich wieder alles abwäscht, wurde auch Tapetenkleister verwendet. Dem Boden und den Wurzeln führte Bucher „Medizin“ in Form von „Bokashi“ zu. Bokashi ist fermentierter Grünabfall und dadurch hochwertiger als Kompost. „Die besondere Aufbereitung ist viel direkter und intensiver“, erklärt Bucher.

    Gute Erfahrungen hat sie nach eigenen Angaben mit dieser Methode schon bei kleineren Schäden an Bäumen gemacht, wie sie zum Beispiel durch Wildbiss oder durch Autounfälle entstehen. Erfahrungsgemäß dürfte der Verband auch im Kühbacher Fall zur Rettung des Baumes führen, ist sie sich sicher.

    Tafel am Baum informiert über die Aktion

    Über ihre Aktion informiert Bucher auf einer Tafel am Fuße des Baumes. Darauf heißt es: „Hallo, ich heiße JULIMI und bin 16 Jahre alt, aus Gedankenlosigkeit oder Mutwillen wurde mir meine Haut abgezogen. Das bedeutet normalerweise mein Todesurteil. Über die Veröffentlichung meines Schicksals wurden engagierte Naturliebhaber darauf aufmerksam und beschlossen, alles zu unternehmen, um mich zu retten. Wenn es gelingt, kann ich dadurch weiterhin durch Photosyntese für gute Luft, Schatten und zusammen mit meinen Baumgeschwistern für gutes Klima sorgen, welches alle Lebewesen, gerade heutzutage, so dringend brauchen!“

    Der Baumname „Julimi“ sei aus einem eigenen Gefühl entstanden, erklärt Lucia Bucher. Sie hat ihn aus dem Monat Juli und Mi für Mittwoch zusammengesetzt. Denn an einem Mittwoch im Juli hat der Baum den Wundverband und somit die Chance auf ein neues Leben bekommen.

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