Der Ausbau der Schiene ist ein Eckpunkt des aktuellen Klimapakets der Bundesregierung. Jetzt wird auch ein seit Jahren diskutiertes Projekt für die Paartalbahn wieder aktuell. CSU-Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko will die Elektrifizierung der Linie zumindest im Abschnitt zwischen den Bahnhöfen im Augsburger Stadtteil Hochzoll und Aichach aufs politische Tablet bringen.
Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ hat das immer wieder gefordert. Derzeit können dort nur Diesel-Fahrzeuge verkehren. Elektrozüge sind schneller unterwegs und sparen Energie – aber so ein Ausbau ist Zukunftsmusik.
Die Aufwertung der Paartalbahn zwischen Augsburg und Ingolstadt steht aber generell wieder auf der Tagesordnung. Darüber seien sich bei einem Gespräch im Rahmen der CSU-Klausurtagung in Kloster Banz alle Teilnehmer einig gewesen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auf Initiative von Tomaschko hatten sich Verkehrsminister Hans Reichhart und die Abgeordneten Alfred Grob (Ingolstadt), Johannes Hintersberger (Augsburg), Matthias Enghuber (Neuburg-Schrobenhausen) und Andreas Jäckel (Augsburg) zusammengesetzt, um über die zukünftigen Planungen zur Paartalbahn zu sprechen. Derzeit betreibt die Bayerische Regiobahn (BRB) die Strecke.
Auf rund neun Kilometern werden die Schienen ausgetauscht
Einen wichtigen Beitrag soll das Schienenqualitätsprogramm des Verkehrsministeriums leisten. Hier werden im nächsten Jahr auf einer Strecke von rund neun Kilometern in drei Abschnitten Schienen ausgetauscht. Für die Kosten von rund drei Millionen Euro geht der Freistaat Bayern in Vorleistung. Derzeit gebe es auf der Paartalbahn zwar keine Langsamfahrstellen, aber die drei Abschnitte müssten saniert werden, beantwortete das Verkehrsministerium Anfang September eine Anfrage unserer Redaktion.
Zwei Verbesserungen werden Ende 2022 wirksam
Verkehrsminister Reichhart verwies im Gespräch mit den Abgeordneten auf zwei Verbesserungen, die ab zum Fahrplanwechsel Dezember 2022 wirksam werden: Zum einen werden neue Diesel-Triebwagen eingesetzt, die weniger Emissionen ausstoßen. Und zum anderen wird auch an Wochenenden ein 30-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Aichach eingeführt. Die BRB hat sich bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr durchgesetzt und fährt bis Ende 2031 auf der Paartalbahn durchs Wittelsbacher Land. „Zudem wird bereits im nächsten Jahr während der Bayerischen Landesausstellung in Aichach und Friedberg ein 30-Minuten-Takt an Samstagen und Sonntagen angeboten“, ergänzt Tomaschko.
Personalbedingte Zugausfälle vom Sommer sind Vergangenheit
Zufrieden zeigten sich die Abgeordneten laut Pressemitteilung auch über die Rückmeldung der Bahn, dass nach den personalbedingten Zugausfällen bei der BRB im Sommer seit dem Schuljahresbeginn wieder nach Regelfahrplan gefahren wird. „Mit den genannten Verbesserungen sind wir bereits auf einem guten Weg, die Paartalbahn für unsere Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver und besser zu machen“, so Tomaschko. Gerade mit Blick auf die aktuelle Klimadebatte sei es unverzichtbar, diesen Weg konsequent weiterzugehen.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sich Tomaschko bei Verkehrsminister Reichhart für eine Teilelektrifizierung der Paartalbahn von Augsburg-Hochzoll bis Aichach ein. Die bis Aichach verkehrenden Züge könnten dann mit einem Elektro-Triebfahrzeug fahren, die durchgängigen Züge bis Ingolstadt mit sogenannten Batterie-Hybridzügen.
Weiteres Gespräch zu barrierefreien Bahnhöfen ist geplant
Die Linie wurde zwischen 1872 und 1875 gebaut und ist 66,5 Kilometer lang. „Damit würden viele Dieselfahrten in der Region Augsburg wegfallen, was auch ein wichtiger Beitrag zur Klimapolitik wäre“, erklärte Tomaschko. Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz unterstützte die Forderung Tomaschkos, heißt es in der Mitteilung weiter.
Außerdem plant Tomaschko gemeinsam mit den Bürgermeistern von Aichach, Friedberg, Dasing, Obergriesbach und Kühbach eine weitere Gesprächsrunde mit dem Verkehrsminister, um den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe und weitere Modernisierungsmaßnahmen entlang der Paartalbahn voranzubringen. (AN)