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Wittelsbacher Land: Corona: Taxis sollen Lebensmittel aus Supermärkten liefern

Wittelsbacher Land

Corona: Taxis sollen Lebensmittel aus Supermärkten liefern

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    Befördern Taxis bald Lebensmittel statt Menschen?
    Befördern Taxis bald Lebensmittel statt Menschen? Foto: Silvio Wyszengrad (Symbol)

    Normalerweise braucht es in der Politik eine ganze Weile, bis eine Idee auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Im Moment läuft aber alles anders, und so wird diese Woche schon ein Plan aus dem Wittelsbacher Land diskutiert, der am Freitag erst angemeldet wurde. Die Idee ist, dass Menschen, die wegen des Coronavirus nicht mehr aus dem Haus wollen, im Internet Lebensmittel einkaufen können. Die Einkaufsliste wird im Supermarkt direkt abgepackt und dann einem Taxifahrer übergeben, der die Bestellung vor die Haustür liefert.

    Ideengeber Stefan Strixner.
    Ideengeber Stefan Strixner. Foto: Strixner

    Fabian Mehring, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, findet so eine Idee in Zeiten der Coronakrise genau richtig. „Es ist eine Win-Win-Situtation“, sagt Mehring. „Dadurch werden die Ressourcen, die wir haben, genutzt, um zu helfen.“ Mit Ressourcen sind in diesem Fall die Taxifahrer gemeint. Viele Branchen leiden derzeit unter dem Coronavirus und den Ausgehbeschränkungen, Taxifahrer gehören dazu. Das Nachtgeschäft ist komplett weggebrochen und auch tagsüber fahren Menschen nur noch mit dem Taxi, wenn es absolut notwendig ist.

    Taxiunternehmen aus der Region bestätigt Kapazitäten

    Stefan Strixner aus Mainbach (Gemeinde Hollenbach) hatte deswegen die Idee, aus Taxifahrern Warenlieferanten zu machen. Er rief bei einem Taxiunternehmen aus der Region an und bekam bestätigt, dass Kapazitäten dafür bestünden. Damit könnte laut Strixner gleichzeitig die Ansteckungsgefahr im Supermarkt verringert werden. „Wir kriegen nie im Leben alle Leute aus dem Supermarkt, aber vielleicht können wir es entzerren“, sagt Strixner.

    Mit der Idee wandte er sich an die Politik. Fabian Mehring war sofort von der Idee begeistert und gab sie an den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) weiter. „Der hat gesagt, das ist eine der Initiativen, die wir brauchen“, sagt Mehring. Das Wirtschaftsministerium will das Projekt inhaltlich unterstützen und Kontakte mit Discountern und Supermärkten herstellen. Die Idee dahinter ist, das Konzept auch überregional umzusetzen.

    Bring- und Holdienst: Online-Plattform ist programmiert

    Momentan ist bereits die Online-Plattform programmiert, mit der das Projekt funktionieren soll. Wenn es losgeht, können Kunden da ihre Postleitzahl eingeben, den Supermarkt aussuchen und online einkaufen. Das System leitet die Bestellung dann an Supermarkt und Taxifahrer weiter. Wie viel eine solche Lieferung kosten soll, kann Strixner allerdings noch nicht sagen.

    Laut Strixner könnte man von der Seite der Projektinitiatoren aus in wenigen Tagen starten. „Wie lange das braucht, hängt aber von den Supermarktketten ab“, sagt er.

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