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Windkraft: Der Wind dreht sich

Windkraft

Der Wind dreht sich

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    Der Wind dreht sich
    Der Wind dreht sich

    Aichach-Friedberg/Augsburg Noch dreht sich im Landkreis

    Klar ist, dass beispielsweise rund um den Militärflugplatz Lechfeld oder dem Zivilflughafen Mühlhausen aus Sicherheitsgründen keine bis zu 200 Meter hohen Anlagen möglich sind. Auf der „Roten Liste“ stehen in der Region aber auch Flusstäler, der Naturpark Augsburg westliche Wälder oder der Rieskrater. Doch der Druck schwelle orkanartig an, berichteten die Bürgermeister aus den Gemeinden des Regionalen Planungsverbandes bei einer Zusammenkunft in Augsburg. Weil sich zudem durch zahlreiche Urteile die Rechtslage geändert hat, muss nach übereinstimmender Meinung der Politiker der Regionalplan im Kapitel Windkraft geändert werden.

    In einer Befragung (die lief im Frühjahr in allen Kommunen) hatten sich von 114 Gemeinden (28 hatten nicht geantwortet) jeweils 78 für eine Beibehaltung der Vorranggebiete sowie der Vorbehaltsflächen ausgesprochen. 58 plädierten dafür, die bisherigen Ausschlussgebiete zu lassen. 17 Kommunen wollen dagegen ihren eigenen Flächennutzungsplan als Steuerungsinstrument nutzen, berichtete Dr. Olaf Münster von der Regionalplanungsstelle der Regierung von Schwaben. Nach den Vorstellungen der Regionalplaner soll es künftig weniger

    Eine Reihe von Bürgermeistern wie auch Landrat Stefan Rößle (Donau-Ries) hätten es lieber konkreter. Rößle wünschte sich „eine Karte, wo man weiß, da geht’s und da nicht“. Das verursache einen wahnsinnigen Aufwand, entgegnete Koppe, da jeder Quadratmeter auf seine Tauglichkeit überprüft werden müsse. Investoren würden sich doch vor allem für Vorrangflächen interessieren, „weil sie wissen, wo sie ein Radl hinstellen können und möglichst schnell die Kohle fließt, deshalb machen sie es ja“.

    Windkraftanlagen müssen (sollen) in Bayern wenigstens 800 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt sein – viel zu gering, meint Alfred Schneid, stellvertretender Landrat von Dillingen. In Nordrhein/Westfalen müssen es wenigstens 1500 Meter sein. In vielen Fällen werden Windräder deshalb ganz nah an die Grenze einer Gemeinde, eines Landkreises oder eines Bundeslandes (Baden-Württemberg) platziert. Deshalb müssten die Kriterien in der Region konkret geregelt werden, forderte der Bürgermeister von Haunsheim (Kreis

    Im Dreieck, wo die Landkreise Augsburg, Donau-Ries und Neuburg zusammentreffen, im Raum Thierhaupten, Baar, Pöttmes, werden ebenfalls Standorte gesucht. Solche Projekte seien nur zu verwirklichen, wenn man die Bürger beteilige, glaubt Thierhauptens Bürgermeister Franz Neher und zitierte eine Weisheit vom Land: „Die eigenen Schweine stinken nicht.“ Weil nicht Investoren von außerhalb, sondern die Bürger die Windkraftanlagen betreiben, seien sie auch in Wildpoldsried im Allgäu von der Bevölkerung akzeptiert, berichtete Georg Klaußner (Untermeitingen), der Vorsitzende des Planungsverbandes.

    „Die Energiewende ist nur möglich, wenn die Kommunen mitspielen“, betonte Neher. Über deren Köpfe hinweg werde auf keinen Fall etwas entschieden, versicherte Vorsitzender Klaußner immer wieder. Als einziger Bürgermeister hielt Norbert Beutmüller aus Buttenwiesen ein flammendes Plädoyer für die Windkraft ohne Wenn und Aber. „Wir brauchen Energie, ohne Windkraft wird es nicht gehen. In 15 Jahren wird es eine ganze Reihe von Windrädern geben, so wie Solarparks inzwischen ja auch.“

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