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Aichach-Friedberg: Wann stehen die Theatergruppen in Aichach-Friedberg wieder auf der Bühne?

Aichach-Friedberg

Wann stehen die Theatergruppen in Aichach-Friedberg wieder auf der Bühne?

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    Aufwendig gestaltet war die Hofberg-Theaterbühne in der letzten Saison: 2018 stand "Robin Hood“ im Freilichttheater auf dem Programm. 2021 wäre regulär wieder Spielzeit.
    Aufwendig gestaltet war die Hofberg-Theaterbühne in der letzten Saison: 2018 stand "Robin Hood“ im Freilichttheater auf dem Programm. 2021 wäre regulär wieder Spielzeit. Foto: Brigitte Glas (Archivfoto)

    Von der Hoffnung auf eine normale Saison haben sich die Theatergruppen im Wittelsbacher Land für dieses Jahr schon verabschiedet. Während die Laiendarsteller im vergangenen Jahr noch optimistisch davon ausgingen, 2021 spielen zu können, steht die nächste Aufführung jetzt in den Sternen. Manche befassen sich gedanklich auch schon damit, wie es nach Corona weitergehen könnte.

    In Hollenbach platzte die Premiere kurz vor Ostern

    Die Mitspieler der Krebsbachtaler Dorfbühne in Hollenbach standen im vergangenen Jahr schon kurz vor der Aufführung an Ostern. Dann mussten sie wegen der Pandemie absagen. Leicht war das nicht. Vorsitzende Susanne Mika erinnert sich: "Wir waren kurz vor der Vollendung.“ Aufführen will die Theatergruppe ihren Dreiakter „…und wieder schweigen die Männer“ aber auf jeden Fall. Mika hofft, dass das im kommenden Jahr möglich sein wird. Eine Aufführung im Sommer kommt für den Verein nicht in Frage, weil dann keine Zuschauer kommen würden. "Und an Weihnachten möchten wir auch nicht spielen“, so Mika.

    Wenn schon kein aktuelles Stück präsentiert werden kann, so könnten sich die Hollenbacher vielleicht über ältere Aufführungen freuen, überlegt die Vorsitzende. Sie hat die Idee, vereinseigene Filme von früheren Aufführungen auf CD brennen zu lassen. Interessierte könnten diese dann gegen eine freiwillige Spende zum Beispiel im Rathaus abholen. Mika sagt: "Das muss ich aber erst noch rechtlich abklären.“

    Das Aichacher Volkstheater macht sich Gedanken über ein neues Stück

    Das Aichacher Volkstheater ist schon mit der Suche nach einem Stück beschäftigt, das sie heuer aufführen könnten. Vorsitzender Robert Predasch sagt: "Wir haben einige schon angedacht, aber es gibt noch nichts Konkretes.“ Theoretisch liegt der Verein gut im Zeitplan, denn die Workshops, auf denen die endgültige Entscheidung fällt, finden üblicherweise im April und Mai statt. An Proben ist bei den momentan gültigen Auflagen allerdings überhaupt nicht zu denken.

    Diese Aufnahme stammt von der letzten Saison der Krebsbachtaler Dorfbühne im April 2019. Im vergangenen Jahr musste der Verein die Premiere kurzfristig absagen.
    Diese Aufnahme stammt von der letzten Saison der Krebsbachtaler Dorfbühne im April 2019. Im vergangenen Jahr musste der Verein die Premiere kurzfristig absagen. Foto: Walter Mika (Archivfoto)

    "Mal sehen, wie es sich entwickelt“, sagt der Vorsitzende. Predasch hofft, dass das Volkstheater im Herbst ein Stück aufführen kann. Seine Überlegung: "Vielleicht führen wir nicht das große Stück auf, sondern etwas anderes, um überhaupt etwas zu machen.“ Wie bisher im April sorgenlos loslegen zu können, sei sicher nicht der Fall. Das ist ihm klar. Auch der wirtschaftliche Aspekt wird bei der Überlegung eine Rolle spielen, ob und was im Herbst aufgeführt wird. Zumindest die Kosten sollten gedeckt sein, ist das Ziel des Vorsitzenden.

    Ein anderer Gedanke, der ihn beschäftigt ist, dass das Vereinsleben etwas einschläft. Der regelmäßige Theaterstammtisch findet nicht mehr statt. Ab und zu habe man versucht, sich online zu treffen, erzählt Predasch. Er befürchtet: "Es könnte ein Riesenproblem werden, die Leute wieder zusammenzubringen.“ Andererseits ist er auch überzeugt: "Wer vom Theater begeistert ist, wird wieder kommen.“

    Alle drei Jahre führt das Hofberg-Freilichttheater in Schiltberg ein Theaterstück auf. Heuer wäre es eigentlich wieder so weit. Doch die Schiltberger hätten sich bereits im Herbst entschieden, die Saison 2021 zu verschieben, informiert Vorsitzende Angelika Weiß. "Wir haben bewusst noch keinen Zeitpunkt festgelegt, wohin wir sie verschieben, weil wir im Herbst noch nicht wussten, ob ein Impfstoff kommt oder wie es weitergeht.“

    Beim Hofberg-Verein stehen heuer nur zwei Termine im Kalender

    Die Jahreshauptversammlung des Vereins, die traditionell im Januar stattfindet, musste aufgrund der aktuellen Situation ebenfalls verschoben werden. Die Vorsitzende sagt: "Wenn sie stattfinden kann und es weitere Aussichten gibt, können wir eine Saisonplanung machen.“ Die einzigen festen Termine, die derzeit im Kalender des Vereins stehen, sind im Herbst das Martinsspiel und das Kerzenziehen. "Natürlich unter Vorbehalt“, sagt die Vorsitzende.

    Die satirische Komödie "Der Revisor“ von Nikolai Gogol stand beim Aichacher Volkstheater zuletzt auf dem Spielplan. Das war im November 2019.
    Die satirische Komödie "Der Revisor“ von Nikolai Gogol stand beim Aichacher Volkstheater zuletzt auf dem Spielplan. Das war im November 2019. Foto: Michael Böntgen (Archivfoto)

    Schade findet Weiß, dass das ganze Gemeinschaftsleben im Verein momentan nicht stattfindet. "Das geht schon bei der Bühnenpflege los.“ Für dieses Jahr hat der Hofbergverein einige Projekte zum Erhalt und zur Pflege der Bühne geplant. Die könne man nur in Kleingruppen durchführen, bedauert Weiß. Sie denkt schon an die Zeit nach Corona: "Wird es jemals wieder so sein, dass wir unseren Zuschauerbereich so bestücken können, wie wir es jetzt tun?“ Oder bleiben einige der Corona-Regeln bestehen?

    Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: In tristen Zeiten brauchen die Menschen das Theater

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