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Wallfahrt: Die Wieskirche ist sein Leben geworden

Wallfahrt

Die Wieskirche ist sein Leben geworden

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    Georg Kirchmeir vor dem Juwel des Rokoko, der Wieskirche.
    Georg Kirchmeir vor dem Juwel des Rokoko, der Wieskirche. Foto: Archivfoto: Wagner

    Aichach-Klingen/Wies Mit einem blutenden Herzen wird er am 31. August 2012 in den Ruhestand gehen. Das sagt Georg Kirchmeir, der Pfarrer der Wieskirche, der aus dem Aichacher Stadtteil Klingen stammt. Seit 33 Jahren tut er in der Wallfahrtskirche in Steingaden seinen Dienst. „Die

    Der Seelsorger wird am 14. Dezember 73 Jahre alt. Für gewöhnlich gehen Pfarrer mit 70 Jahren in den Ruhestand, doch die Verbundenheit zur Wieskirche war zu groß. Aber „jetzt ist es an der Zeit“, das Feld zu räumen, sagt der Klingener. Sein Nachfolger wird der Dillinger Stadtpfarrer, Gottfried Fellner. Kirchmeir kennt den 66-Jährigen vom Studium und vielen weiteren Begegnungen. „Das ist ein sehr guter Nachfolger“, erklärt er.

    Seit insgesamt 37 Jahren lebt Kirchmeir jetzt im schönen Pfaffenwinkel. Das soll sich auch nach seinem letzten offiziellen Arbeitstag nicht ändern. „Es zieht mich zwar auch in meinen Heimatort Klingen zurück, aber ich will in der Nähe der Wieskirche bleiben“, verrät der 72-Jährige. Er wolle sich dort in einem der wunderschönen, leer stehenden Pfarrhöfe niederlassen und hier seinen Lebensabend verbringen. Gerne würde er in der dortigen Pfarrei mitwirken und die Wieskirche immer wieder besuchen.

    Zugleich will er im Ruhestand auch seinen Kontakt zur Heimat verstärken. Seine Schwägerin und sein Neffe wohnen in Klingen, seine Schwester in Aichach. Der Prälat ist nicht nur Mitglied in der Klingener Josefsbruderschaft, er hält auch jedes Jahr die Fronleichnamsprozession in einem der drei Orte der Pfarreiengemeinschaft Klingen, Mauerbach und Thalhausen (Altomünster) ab.

    Wohl am meisten wird Kirchmeir die vielen Menschen vermissen, die in der Wieskirche ein- und ausgehen. Rund 200 Wallfahrtsgruppen kommen jährlich zu Fuß. Fast eine Million Touristen besuchen das Weltkulturerbe der Unesco pro Jahr. Jeden Sonntag gibt es in der Kirche drei Gottesdienste. Dennoch hatte der Wallfahrtspfarrer auch seine liebe Not mit den Touristen. „Sie müssen auch ein bisschen gebändigt werden“, sagt er. Ihm war und ist es stets ein Anliegen, dass die weltberühmte Kirche ein Ort des Betens und der Einkehr bleibt, nicht nur ein Museum und ein Fotoobjekt.

    Einheit aus Kunst, Theologie, Licht und Musik

    Auch die „Mauern“ selbst werden ihm fehlen, die „vollendete Kunst des Rokoko“, geschaffen von Dominikus Zimmermann. Eine richtige Einheit ist die Wies, wenn Kunst, Theologie, Licht und Musik zusammenwirken. „Jeder Gottesdienst in der Wieskirche ist etwas Besonderes. Aber ein Festgottesdienst mit der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart ist einer der größten Höhepunkte“, sagt Kirchmeir.

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