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Aichach: Wahl in Aichach: SPD verliert, Grüne und BZA gewinnen dazu

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Wahl in Aichach: SPD verliert, Grüne und BZA gewinnen dazu

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    Der Sitzungssaal der Stadt Aichach: Jetzt steht fest, wer ab Mai im Stadtrat sitzt.
    Der Sitzungssaal der Stadt Aichach: Jetzt steht fest, wer ab Mai im Stadtrat sitzt. Foto: Erich Echter

    Freude bei den einen, Enttäuschung bei den anderen: Bei der Stadtratswahl in Aichach gibt es zwei Gewinner und eine Verliererin. Die SPD hat drei ihrer bislang neun Sitze verloren. Die Grünen und das Bündnis Zukunft

    Erol Duman, der das BZA im Stadtrat bislang als Einzelkämpfer vertritt, erzählt am Montag noch etwas müde: „Wir sind so lange wach geblieben, bis das letzte Ergebnis da war.“ Das dauerte bis kurz vor drei Uhr morgens. Über das Ergebnis ist die Freude beim BZA groß. Neben Duman wird künftig auch der 36-jährige Bäcker- und Konditormeister Gerhard Bauer im Stadtrat sitzen. „Wir gehen gestärkt in die neue Amtszeit“, sagt Duman. Die Fraktionsgemeinschaft mit der FDP und der Christlichen Wählergemeinschaft würde er gerne aufrechterhalten, sagt Duman. Das werde demnächst bei einer Fraktionssitzung Thema sein.

    Auch die Grünen freuen sich über ihren Erfolg. Sie haben ihre Mandate verdoppelt. Alfred Seitz, einer der drei Ortssprecher, sagt: „Ziel erreicht.“ Die leise Hoffnung auf fünf Sitze habe sich zwar nicht erfüllt. Die Grünen sind dennoch hoch zufrieden. Die breit aufgestellte Liste sei offenbar angekommen. Das zeige auch die breite Wählerschaft der Grünen. Neu im Stadtrat ist für die Grünen der 42-jährige Josh Stadlmaier, der auf Anhieb am meisten Stimmen für die Gruppierung geholt hat. Der Lehrer ist vor allem bekannt als Frontmann beim Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra und als einer der Hauptorganisatoren des Stereostrand-Festivals. Ebenfalls neu ist die 33-jährige Umweltingenieurin Sabine Kreitmeir.

    Aichach: Vier jüngere Stadträte bei der CSU

    Vier neue Stadträte gibt es bei der CSU, an erster Stelle Bürgermeisterkandidat Josef Dußmann. Nach seinem Achtungserfolg als Bürgermeisterkandidat hat der 38-Jährige am meisten Stimmen überhaupt bekommen: 9598. Bürgermeister Klaus Habermann, der bei der SPD auf Platz 1 stand, hat 7892 bekommen, CSU-Fraktionsvorsitzender Helmut Beck 6566. Zu seinem persönlichen Ergebnis sagt Dußmann: „Da ist die Freude fast noch ein bisserl größer als bei der Bürgermeisterwahl. Das hat den Tag gestern schön abgerundet.“

    Was den Aichacher CSU-Ortsvorsitzenden besonders freut, ist, dass tatsächlich jüngere Kandidaten in den Stadtrat gewählt wurden. Neben ihm sind das Dieter Saliger, Patrick Stief und Stefan Westermayr. Nach dem Wechsel von Marc Sturm im Juni 2019 zur Freien Wählergemeinschaft (FWG) hatte die CSU nur noch zehn statt elf Sitze. Die Mandatsträger Dieter Heilgemeir und Anton Friedl haben nicht mehr kandidiert, Monika Knauer hat den Einzug verpasst.

    Enttäuschung bei der SPD in Aichach

    Bei der SPD sind es mehrere Mandatsträger, die nicht mehr im neuen Stadtrat vertreten sein werden. Sie verliert ein Drittel ihrer Sitze. Die Enttäuschung ist groß, wie im Gespräch mit Kristina Kolb-Djoka, stellvertretende Ortsvorsitzende, deutlich wird. „Wir haben als Team alles gegeben“, sagt sie. „Anscheinend ist es der Deutschlandtrend, der nach wie vor an uns klebt.“ Die SPD habe im Stadtrat gute Arbeit geleistet, ist sie überzeugt. „Es tut in der Seele weh, dass die persönliche Arbeit nicht so gewürdigt wurde“, sagt sie. Für die Stadtratsarbeit sieht sie in der neuen Konstellation keine große Veränderung. „Wir hatten nie eine Mehrheit, mussten immer für unsere Anliegen werben. Jetzt müssen wir halt ein bisschen mehr werben und noch bessere Argumente finden.“

    Die Mitglieder des neuen Aichacher Stadtrats:

    • Josef Dußmann (neu) 9598 Stimmen
    • Helmut Beck 6566
    • Peter Meitinger 4643
    • Dieter Saliger (neu) 4547
    • Raymund Aigner 3800
    • Hans-Peter Port 3600
    • Michaela Böck 3434
    • Hermann Langer 3345
    • Patrick Stief (neu) 3220
    • Stefan Westermayr (neu) 3197
    • Johanna Held 3114
    • Nachrücker: Stefan Meitinger (neu) 3106, Georg Ostermaier (neu) 2977
    • Josh Stadlmaier (neu) 2474
    • Marion Zott 2248
    • Magdalena Federlin 2132
    • Sabine Kreitmeir (neu) 1808
    • Nachrücker: Michael Zott (neu) 1788, Robert Käuferle (neu) 1729
    • Brigitte Neumaier 3588
    • Mario Pettinger 3165
    • Karl-Heinz Schindler 2977
    • Kristina Kolb-Djoka 2652
    • Rita Rösele 2448
    • Walter Jöckel 2432
    • Nachrücker: Ursula Schindler 1723, Marco Laves (neu) 1584
    • Patrick Kügle 1095
    • Nachrücker: Axel Kern (neu) 782, Lutz Stammnitz (neu) 666
    • Georg Robert Jung 4483
    • Marc Sturm 3508
    • Lothar Bahn 2901
    • Manfred Huber 2744
    • Bettina Stief (neu) 2190
    • Nachrücker: Rolf Burkhard 2141, Manfred Schreier 2091
    • Erol Duman 2240
    • Gerhard Bauer (neu) 1219
    • Nachrücker: Oliver Heib (neu) 1101, Walburga Zeiselmair (neu) 1023
    • Erich Echter 1335
    • Nachrücker: Beatrix Sixta (neu) 1051, Gerhard Achter 746

    Georg Robert Jung (FWG) sagt: „In der Vergangenheit war es schon mehr eine Große Koalition. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so weitergeht.“ Er freut sich über die fünf Mandate für die FWG, bedauert aber, dass sie ganz knapp an einem sechsten Sitz vorbeigeschrammt ist. Die amtierenden Stadträte Manfred Schreier und Helmut Lenz sind ab Mai nicht mehr dabei, dafür mit Bettina Stief wieder eine Frau. FDP und CWG behalten jeweils ihren Sitz.

    Der Frauenanteil sinkt: Im neuen Stadtrat sitzen mit neun Frauen zwei weniger als jetzt.

    Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar Keiner kann allein bestimmen

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