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Filmfestival I: Von Fremdheit und Freundschaft unter Frauen

Filmfestival I

Von Fremdheit und Freundschaft unter Frauen

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    Viele Bücher signierte die Schauspielerin und Autorin Marianne Sägebrecht bei ihrem Besuch des Aichacher Filmfestivals.
    Viele Bücher signierte die Schauspielerin und Autorin Marianne Sägebrecht bei ihrem Besuch des Aichacher Filmfestivals. Foto: Gerlinde Drexler

    Nur ein paar Schritte weit schafft es Marianne Sägebrecht am Freitagabend in das Foyer des Aichacher Kinos Cineplex. Dann wird die Schauspielerin und Autorin schon von den ersten Fans angesprochen. Die 74-Jährige ist Ehrengast beim Filmfestival des Rotary-Clubs Schrobenhausen-Aichach. Einer der beiden Kultfilme, der an diesem Abend in den ausverkauften Kinosälen gezeigt wird, ist „Out of Rosenheim“, der Sägebrecht international zum Star gemacht hat.

    Ihre Fans schätzen vor allem eines an ihr. Angeregt plaudernd – anders kann man es gar nicht sagen – steht Sägebrecht im Foyer des Kinos. Man hat den Eindruck, dass es lauter gute Bekannte sind, mit denen sie sich intensiv unterhält. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Für Andrea Posch aus Inchenhofen ist es das erste Mal, dass sie der Schauspielerin leibhaftig gegenübersteht. Den Film „Out of Rosenheim“ habe sie schon mal gesehen, erzählt sie. „Aber das ist schon ein paar Tage her.“ Heute will sich Posch den Film deshalb noch einmal ansehen. Der Schauspielerin will sie von ihrer Tochter erzählen. Die habe mit der jungen Sägebrecht viel Ähnlichkeit, findet die

    Die 58-jährige Karin Mojses aus Sattelberg bei Weilach (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) sah Sägebrecht vor vielen Jahren das erste Mal in einem Film mitspielen. Sie habe sie damals als sehr eigenwillig empfunden, erinnert sie sich. Die 58-Jährige sagt: „Je älter ich werde, umso mehr verstehe ich die Frau und ihre Rollen.“ Heute würde sie sie als „eigenwillig normal“ sehen. Wie viele andere hat Mojses eines von Sägebrechts Büchern dabei, das sie signieren lassen will.

    Mit einem Buch in der Hand wartet auch eine 53-Jährige aus Aichach darauf, an die Reihe zu kommen. „Sie ist ja belagert“, stellt sie überrascht fest. Die

    Ein Film, der nicht nur zum Motto des Filmfestivals „Heimat 2.0“ passt. „Wir werden sehen, wie aktuell er ist“, sagt Rotary-Präsident Gerhard Lehrberger. Er zitiert die Gebrüder Grimm, die Heimat als „den Platz, wo man hingeboren wird oder dort, wo man dauerhaft sesshaft wird“, beschrieben. Lehrberger weiter: „Das sollten sich manche Politiker mal durchlesen.“ Das Motto des Festivals habe nichts mit Heimattümelei oder Lederhosenbarock zu tun, sondern es gehe um einen modernen Heimatbegriff, so der Präsident. Unter den vielen Zuschauern, die die unter diesem Motto ausgewählten Filme bereits sahen, waren auch rund 800 Schüler.

    Das Filmfestival ist die Hauptveranstaltung des Rotary-Clubs. Rund 30000 Euro erwirtschafte der Verein damit für seine Projekte, sagt Lehrberger. Verwendet werden die Einnahmen unter anderem für das Stadtmodell von Aichach, das die Rotarier gemeinsam mit dem Lions-Club Schrobenhausen-Aichach stiften (wir berichteten). Neu ist die Unterstützung der Rotarier für die Hospizeinrichtungen in Aichach und

    Die sind beeindruckt von der Schauspielerin: „Sie kommt total lässig und normal rüber“, ist immer wieder zu hören. Für Sägebrecht ist das große Interesse auch eine Bestätigung ihrer Arbeit: „Ich habe eine bestimmte Botschaft, Philosophie und Lebenserfahrung und sie gehen mit mir mit.“

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