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Versammlung: Klimawandel bedroht den Wald

Versammlung

Klimawandel bedroht den Wald

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    Klimawandel bedroht den Wald
    Klimawandel bedroht den Wald

    Das zweite witterungsmäßig schwierige Jahr in Folge mit langer Trockenheit macht den Waldbesitzern zu schaffen. Bei der Versammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Aichach im Stadtteil Untergriesbach sagte Vorsitzender Peter Erhard, dass die Region aber im Vergleich noch mit einem blauen Auge davongekommen sei. Im Wittelsbacher Land habe es immer wieder rechtzeitig geregnet, und die schweren Standorte konnten das Wasser gut speichern. Das viele Schadholz in Nord- und Ostdeutschland durch Stürme und Borkenkäfer hat aber den Holzmarkt schwer belastet und für einen Preisverfall gesorgt, der natürlich auch die Waldbesitzer hier trifft (wir berichteten).

    Durch schnelles Handeln und Kontrollen habe der Borkenkäfer hier nicht so großen Schaden anrichten können wie in anderen Landesteilen. Der Klimawandel stelle die Waldbesitzer dennoch vor große Herausforderungen, sagte Erhard. Die Bäume seien geschwächt und immer mehr und bisher nicht bekannte Schädlinge kämen hinzu.

    WBV-Vorsitzende Erhard empfahl den Waldbesitzern, weniger Holz einzuschlagen und zuerst das Schadholz aufzuarbeiten. Trotzdem dürfe die Durchforstung der Jungbestände nicht vernachlässigt werden, um den Wald stabil zu halten. Auch der Waldumbau dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Durch den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten in Augsburg und intensive Zusammenarbeit könnte den Herausforderungen des Klimawandels und auch den gesellschaftlichen Veränderungen besser begegnet werden.

    Sorge bereitet dem Vorsitzenden, dass die aktuellen Waldschäden dazu hergenommen würden, die forstliche Bewirtschaftung der Wälder infrage zu stellen. Die nachhaltige Erzeugung des nachwachsenden Rohstoffes Holz dürfe nicht aufgegeben werden. Der Verzicht auf die forstwirtschaftliche Nutzung wäre auch kein Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels, er wäre sogar kontraproduktiv, betonte auch Reinhard Herb, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands im Landkreis Aichach-Friedberg. Jetzt müsse jeder seinen Beitrag leisten, die Klimaerwärmung einzuschränken, nicht nur die Bauern.

    Forstdirektor Günter Biermayer vom Amt für Landwirtschaft in Fürstenfeldbruck und Mitglied des Aichacher WBV-Vorstands wies darauf hin, dass die Waldbauern alleine die großen Herausforderungen des Klimawandels nicht meistern könnten. Es gelte, zukunftsfähige Wälder zu begründen, damit standortgerechte Mischbaumarten aufwachsen können. Auch die Naturverjüngung sei nicht aus dem Auge zu verlieren. (AN, Foto: M. Becker)

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