Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Versammlung: Förderverein verzichtet auf Feier

Versammlung

Förderverein verzichtet auf Feier

    • |

    „Wir schaffen das alle zusammen!“ So beendete Vereinsvorsitzender Werner Käuferle im Hinblick auf die derzeitigen Turbulenzen um das Krankenhaus Aichach die diesjährige Jahreshauptversammlung des Fördervereins. Und er meinte damit, dass alles gut werden kann, wenn alle Verantwortlichen zusammenhelfen und an einem Strick ziehen.

    Knapp 50 der 185 Mitglieder waren zur Versammlung gekommen. Unter anderem Landrat Klaus Metzger, die beiden kommissarischen Geschäftsführer des Krankenhauses, Georg Großhauser und Peter Schiele, sowie der ärztliche Direktor, Dr. Christian Stoll.

    Käuferle erinnerte laut einer Mitteilung daran, dass der Verein heuer sein 20-jähriges Bestehen feiern könne. „Im Hinblick auf die derzeitige doch recht schwierige Situation im Haus haben wir darauf verzichtet, ein besonderes Fest zu veranstalten.“ Es sei vielmehr wichtig, dabei mitzuhelfen, das Schiff Krankenhaus Aichach wieder in ruhiges Fahrwasser zu bekommen und die verfügbaren Vereinsmittel wie bisher für das Haus, statt für eine Jubiläumsfeier zu verwenden.

    Der Vereinsvorsitzende dankte allen Mitgliedern und Förderern, die seit 20 Jahren mit ihren Beiträgen geholfen haben, die medizinische Grundversorgung am Krankenhaus in Aichach zu sichern und zu verbessern. So wurden im vergangenen Jahr für knapp 10000 Euro diverse Beschaffungen vorgenommen. Unter anderem ein Schlafsessel, ein Mobilitätsstuhl und ein sogenannter Motorik-Tisch für die Kinder.

    Landrat Metzger ging ausführlich auf die derzeitige Situation am Krankenhaus Aichach ein, bei der drei Faktoren oder Problemfelder besonders betrachtet werden müssten. Zum einen die Bundesgesetzgebung, die eine Reihe von, sich vor allem finanziell gravierend auswirkenden, Neuerungen brachte. Das Land Bayern, das der Krankenhausfinanzierung zwar grundsätzlich sehr positiv gegenübersteht, hat laut Metzger mit der zu späten Fertigstellung der sogenannten Durchführungsverordnung, zum Beispiel für die Bezuschussung von Versicherungsbeiträgen bei Hebammen, erheblich zu den Turbulenzen um die Geburtshilfe an den Kliniken an der Paar beigetragen. Dazu kommen diverse hausgemachte Probleme, die unter anderem letztlich auch zur Trennung vom bisherigen Geschäftsführer Krzysztof Kazmierczak geführt hätten.

    Der Landrat ging laut Mitteilung des Vereins ausführlich und offen auf die einzelnen Fragen und Problempunkte ein und betonte dabei ausdrücklich, dass es der unbedingte Wille aller Verantwortlichen sei, beide Krankenhäuser weiter zu erhalten. Natürlich gelte es nun, alle Möglichkeiten auszuloten, die auch eine wirtschaftliche Fortführung des Krankenhausbetriebes ermöglichen, sagte Metzger.

    Er betonte, dass dies gerade wegen der derzeit allgemein vorhandenen Personalknappheit nicht von heute auf morgen möglich sein werde. Im Kreistag sei man sich bewusst, dass auch weiterhin aus beiden Häusern mit erheblichen finanziellen Belastungen für den Kreishaushalt gerechnet werden müsse, sagte der Landrat.

    Im Anschluss informierten die beiden kommissarischen Geschäftsführer Großhauser und Schiele über ihre Arbeit. Großhauser betonte, dass es neben den Patienten auch um die in beiden Häusern angestellten etwa 700 Bediensteten geht, die sich ebenfalls auf eine gesicherte Zukunft verlassen können müssen.

    Ein Hauptaugenmerk haben die beiden Geschäftsführer neben dem Erkennen und Aufarbeiten aktueller Defizite auch auf die Suche nach geeigneten Fachkräften und auf die weitere Förderung der Schwesternausbildung. Die anschließende lebhafte, sehr offen geführte Diskussion brachte Klärung bei vielen offenen Fragen. Mehrere Vereinsmitglieder berichteten auch sehr positiv über ihre Erfahrungen aus Aufenthalten im neuen Aichacher Krankenhaus. (AN)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden