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Versammlung: Feuerwehr vollzieht Generationswechsel

Versammlung

Feuerwehr vollzieht Generationswechsel

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    Eine Dankurkunde erhielt der scheidende Kassenwart der Feuerwehr, Hans Wassermann (Zweiter von links), hier mit dem scheidenden Kommandanten Michael Sieber, Bürgermeister Klaus Habermann und dem Vorsitzenden Hannes Ziegler.
    Eine Dankurkunde erhielt der scheidende Kassenwart der Feuerwehr, Hans Wassermann (Zweiter von links), hier mit dem scheidenden Kommandanten Michael Sieber, Bürgermeister Klaus Habermann und dem Vorsitzenden Hannes Ziegler.

    Der Generationswechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr Aichach hatte sich schon vor 15 Monaten angekündigt, als Kommandant Michael Sieber, Vorsitzender Hannes Ziegler und Kassenwart Hans Wassermann erklärten, dass sie bei den Neuwahlen in diesem Jahr nicht mehr antreten. Nun wurde er bei der Jahreshauptversammlung vollzogen. Neuer Kommandant ist Christoph Fischer, sein Stellvertreter ist Dominik Wenger. Zum neuen Vorsitzenden wurde Benedikt Schulz gewählt ("Seite 1 und Infokasten).

    Bevor es zu fortgeschrittener Zeit an die Wahlen ging, erstattete Michael Sieber, der 18 Jahre lang als Kommandant an der Spitze der Feuerwehr stand, seinen letzten Tätigkeitsbericht. Er ging nicht nur auf das vergangene Jahr ein, sondern blickte „nicht ohne Stolz“ auf das in dieser Zeit Geschaffene zurück, unter anderem auf das neue

    Sieber sagte, 2018 sei ein turbulentes Einsatzjahr gewesen (siehe Infokasten). „Zwei Einsätze werden wohl länger in unserer Erinnerung bleiben“, sagte er. Zum einen das Zugunglück vor einem Jahr, zum anderen der schwere Verkehrsunfall am Heiligen Abend bei Klingen, bei dem ein Kleinkind schwer verletzt wurde und ein Unfallopfer an der Unfallstelle starb. „Solche Einsätze an einem solchen Tag sind immer eine extreme Belastung für alle Einsatzkräfte“, sagte Sieber. Glücklicherweise würden die Einsatzkräfte mittlerweile nach solchen Einsätzen nicht mehr alleingelassen, sondern bei Bedarf von einem gut geschulten Team der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betreut.

    Sieber ging auch auf die Ereignisse 2019 bis zum Tag der Jahreshauptversammlung ein. Den plötzlichen Tod des Feuerwehrurgesteins Heinz Neumaier nannte er „nicht zu begreifen und nur schwer zu kompensieren“.

    Zum Abschluss gab es von Sieber noch persönliche Worte. „Mir war es in den 18 Jahren als Kommandant immer wichtig, dass die Kameradschaft im Vordergrund steht. Dazu gehören alle.“ Er sei oft falsch verstanden worden, und dies habe ihm auch oft leidgetan. Er selbst habe Kameradschaft und Ausbildung noch anders kennengelernt, als dies heute praktiziert werde. „Eine freiwillige Tätigkeit, so wie sie der Gesetzgeber vorgesehen hat, darf niemals mit einer beruflichen Tätigkeit verglichen werden“, so Sieber. „Nicht von uns und nicht von der Bevölkerung.“ Abschließend dankte er allen für die Unterstützung in den vergangenen 18 Jahren.

    Auch der scheidende Vorsitzende Hannes Ziegler blickte zurück. Mit Blick auf die anstehenden Neuwahlen fand er allerdings kritische Worte für das Vorgehen der neuen Führungsmannschaft. Diese, so ließ er durchblicken, habe ihre Überlegungen zum Führungskonzept dem Vorstand und der aktiven Mannschaft zu spät vorgelegt. „Das hat im Nachhinein sicherlich nicht zur Kameradschaft beigetragen“, kritisierte er. Hätten sich die Kandidaten früher bereit erklärt, hätte man viele Fragen rechtzeitig behandeln können, so Ziegler. Insgesamt seien die sechs Jahre als Vorsitzender arbeitsreich gewesen, „mit schönen Erfolgen, die wir in kameradschaftlicher Gesinnung und Arbeit gemeinsam erreicht haben.“ Wichtig sei ihm immer gewesen, keine Entscheidung allein ausgeführt zu haben. In letzter Instanz sei immer der Vorstand das Entscheidungsorgan gewesen. Er dankte deshalb vor allem seinen Vorstandskollegen sowie Kommandant Sieber und seinem Stellvertreter „für die ehrliche, loyale Zusammenarbeit“. Er erinnerte daran, dass die Aktiven ehrenamtlich einen freiwilligen Dienst versehen. „Nur wer freiwillig, mit Freude zu unserer viel geliebten Feuerwehr kommt, kann auch Höchstleistungen erbringen“, so Ziegler. Er wünschte der neuen Führung alles Gute, eine glückliche Hand in ihren Entscheidungen und der Mannschaft Kameradschaft untereinander.

    Seinen letzten Bericht erstattete auch Hans Wassermann, seit mehr als 30 Jahren Kassenwart. Trotz rund 4000 Euro höherer Ausgaben als Einnahmen wies die Kasse zum Abschluss ein Plus von rund 12000 Euro auf. Kritisch merkte Wassermann an, dass 2018 keine Bußgelder vom Gericht angewiesen wurden. Kassenprüfer Andreas Köberlein und Herbert Hausmann bescheinigten ihm eine „gigantische Kassenarbeit“. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Sieber, Ziegler und Wassermann erfuhren an diesem Abend noch eine ganze Reihe von Würdigungen und Auszeichnungen (Bericht folgt).

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