Eines hatten alle Fahrzeuge gemeinsam: sie werden gehegt, gepflegt und zeigten sich beim Oldtimertreffen in Pöttmes von ihrer schönsten Seite. Unter den bewundernden Blicken der Liebhaber dieser fein herausgeputzten Exemplare trafen bereits vor dem Start um 9 Uhr die ersten glänzenden Schönheiten ein. Das Oldtimertreffen zog wieder einmal viele Besucher an. Gleichzeitig wurde die Ausstellerhöchstmarke erneut geknackt.
Werner Schlaegel, Vorsitzender der Oldtimerfreunde Pöttmes, berichtete zufrieden: „Es waren ungefähr 900 Fahrzeuge ausgestellt.“ So viele Fahrzeuge waren noch nie beim Oldtimertreffen, das nächstes Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Das Treffen, das mittlerweile weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist, bot neben den vielen Fahrzeugen auch einen Ersatzteilemarkt, der eine große Auswahl an Zubehör zeigte. Dort können die Hobby-Restauratoren Teile erwerben, die manchmal gar nicht mehr hergestellt werden.
Zwei Teilnehmer aus Steinfurt, das in der Nähe der holländischen Grenze liegt, dürften wohl den längsten Anfahrtsweg gehabt haben. „Das Ehepaar ist mit einem Fendt Traktor mit Wohnwagenanhänger in Etappen angereist und hat sich für nächstes Jahr gleich wieder angemeldet“, berichtete Werner Schlaegel erfreut. Nicht nur auf dem Marktplatz stand Oldtimer an Oldtimer. Wegen Platzmangels waren die Traktoren heuer erstmalig auf eine in der Nähe liegende Wiese ausquartiert worden. Auf Hochglanz poliert und gepflegt trudelten den ganzen Vormittag Oldtimer-Cabrios, Nobelcoupés, Rennwagen, Motorräder, Traktoren, VW-Busse sowie Bundeswehr- und Nutzfahrzeuge ein.
Sechs Jahre Suche nach speziellem Modell
Jeder Oldtimer trug ein Kärtchen, das Baujahr, Pferdestärken und Hubraum verriet. Wer aber mehr Details erfahren wollte, konnte von den Besitzern oft interessante Geschichten über ihre Schmuckstücke hören. Mit seinem Oldsmobile 98 Holiday Coupé war zum Beispiel Peter Schwarzhuber aus Eichstätt angereist. „Sechs Jahre haben wir dieses Modell gesucht“, erzählt er, bis er vor ungefähr drei Jahren bei einem Händler in Cuxhaven fündig wurde. Der amerikanische Oberklassewagen, von dem in Deutschland gerade mal sechs Stück existieren, wurde im Jahr 1954 gebaut.
Für damalige Verhältnisse war die schwarz-glänzende Schönheit mit rotem Dach, Vier-Gang-Automatikgetriebe, hydraulischen Fensterhebern und hydraulisch verstellbaren Sitzbänken mit ihren 255 PS ein ziemlich spritziges Modell. Zwar braucht der 62 Jahre alte Oldsmobile Original-Ersatzteile aus Amerika, doch ist das im Zeitalter des Internets wohl relativ unproblematisch. „Erst kürzlich hat er den TÜV wieder ohne Mängel durchlaufen“, erzählt Peter Schwarzhuber sichtlich zufrieden, der sein Oldsmobile das ganze Jahr über fährt.
Motorräder konnten in einem Hinterhof, die exklusiven Nobelkarossen im romantischen Brunnenhof des Von Gumppenbergschen Schlosses besichtigt werden.