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Tradition: Pöttmes: Schleppjagd bei Gut Sedlbrunn eröffnet die Herbstsaison

Tradition

Pöttmes: Schleppjagd bei Gut Sedlbrunn eröffnet die Herbstsaison

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    Sissi Veit-Wiedemann (vorne rechts) und die Equipage führten bei der Eröffnungsjagd das Feld an.
    Sissi Veit-Wiedemann (vorne rechts) und die Equipage führten bei der Eröffnungsjagd das Feld an. Foto: Doris Bednarz

    Der Schleppjagdverein von Bayern hatte seine Eröffnungsjagd auf Gut Sedlbrunn wegen schlechter Wetterverhältnisse bereits um eine Woche verschoben. Dann hatte der Wettergott doch ein Einsehen, denn im Laufe des Sonntagvormittags hörte der Nieselregen auf. Ein kühler Herbsttag erwartete die bunte Reiterschar, welche der Einladung des Vereins und der Jagdherrschaft gefolgt waren.

    Zum mittlerweile 22. Mal trafen sich 40 Jagdreiter bei den Hausherren Hans und Nathalie Schuster, die den Gästen, die weiter angereist waren, Zimmer und Boxen für ihre Pferde zur Verfügung gestellt hatten. Mit einem Weißwurstfrühstück begann der Tag, zu dem sich die Reiter und ihre Begleiter mit einem großen Hallo begrüßten. Bedingt durch die unbeständige Wetterlage musste die Jagdstrecke mehrmals umgeplant werden, um Schäden in der Flur sowie an Ross und Reiter zu vermeiden.

    Pünktlich um 13 Uhr ging es los. Die Jagdgesellschaft nahm Aufstellung und Sissi Veit-Wiedemann ritt mit der Hundemeute, bestehend aus 35 Foxhounds, und der Equipage zur Begrüßung ein. Wie immer mit dabei, der Parforcehornkreis „Anjagd“, der die Jagd mit den passenden Signalen begleitete. Mit einem dreifachen „Horrido“ begrüßten die Jagdreiter das Publikum beim Stelldichein und riefen damit gleichzeitig zum Aufbruch und Aufgalopp. Interessierte hatten die Möglichkeit, das Geschehen mittels einer geführten Zuschauerkolonne zu begleiten.

    Über die Fluren von Sedlbrunn, Handzell und Dießhof ging es wieder zurück zum Gut. Die Meute jagte mit großer Leidenschaft und begeistertem Geläut auf den sechs Schleppen, die von Diana Klahsen und Julia Heller gelegt wurden. Mittels einer Heringslake, die aus einem Kanister tropfte, der am Sattel befestigt war, wurde die Duftspur erzeugt, der die Hundemeute folgte. Auf gut zehn Kilometern wurde galoppiert.

    Dabei mussten die Reiter eine Reihe von gebauten und natürlichen Hindernissen auf dem feuchten Gelände meistern. Hoch motiviert und unfallfrei endete die letzte Schleppe am Gut. Meuteführung und Jagdherrschaft bedankten sich bei Reitern und Bläsern. Die zufriedene Jagdgesellschaft ließ den Tag mit Kürbissuppe, Kaffee und Kuchen ausklingen. Sie freut sich schon auf den kommenden Samstag, wenn die Hörner in Gundelsdorf zur Jagd rufen.

    Die jüngste Teilnehmerin war die erst achtjährige Marie Telgenbrok aus der Nähe von Freising, die am Sonntag zum ersten Mal mit dabei war. Mit Panino, einem 20-jährigen deutschen Reitpony, meisterte sie die Geländestrecke bravourös. Ihrem temperamentvollen Vierbeiner merkte man sein Alter nicht an.

    Ein ganz besonderes Dankeschön richtete Sissi Veit-Wiedemann an die Von-Gumppenberg’sche Güterinspektion und die benachbarten Landwirte, über deren Gelände die Jagdstrecke führte. Nach dem „Halali“ des Parforcehornkreises „Anjagd“ verteilte Jagdherrin Nathalie Schuster mit einem „Waidmanns Heil“ den Bruch aus Eichenblättern an die Reiter. Für die Hundemeute gab es am Ende der Jagd den verdienten Lohn, das „Curée“, das früher aus Innereien des gejagten Wildes bestand, heute ist es Rinderpansen.

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