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Tornado: Jetzt wird der Tornado-Schutt entsorgt

Tornado

Jetzt wird der Tornado-Schutt entsorgt

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    Rund 6000 Tonnen Schutt wurden an der eigentlich geschlossenen Deponie in Pfaffenzell angeliefert.
    Rund 6000 Tonnen Schutt wurden an der eigentlich geschlossenen Deponie in Pfaffenzell angeliefert. Foto: Andreas Widmann

    Das Kapitel Bauschutt in Pfaffenzell ist beendet. So jedenfalls sah es bis vor Kurzem noch aus, denn seit Jahresbeginn ist die Genehmigung für die dortige Recyclinganlage abgelaufen. Doch Unternehmer Andreas Widmann aus Affing durfte schneller wieder aufsperren, als ihm in diesem Fall lieb war. Schuld war der Tornado, der im Raum

    Am Morgen danach, am Christi-Himmelfahrtstag, machte die Sonne das Ausmaß des Schadens erst richtig sichtbar und die Unmengen Abfall, die der Tornado hinterlassen hatte. Widmann ging kopfschüttelnd durch die Straßen. Ihm war klar: „Wir müssen Pfaffenzell aufmachen, das ist ja Wahnsinn.“ Deshalb bot er Landkreis und Gemeinde das Areal in Pfaffenzell an.

    „Alles, was der Sturm hinterließ, wurde angeliefert“

    Die Führungsgruppe Katastrophenschutz, die in der Unglücksnacht schon über eine Lösung nachgedacht hatte, nahm an. „In dieser besonderen Situation“ habe die staatliche Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes dem Landkreis das Zwischenlager in Pfaffenzell genehmigt, erklärt Pressesprecher Wolfgang Müller. Mit der Annahme und Vorsortierung des Materials wurde Widmanns Firma ABG beauftragt. So habe man sichergestellt, „dass diese Aufgabe der öffentlichen Hand (...) fachkundig (...) erledigt wurde“.

    Es ging rasch. Schon am Mittag konnte Widmann, der sich in dem Fall als Subunternehmer des Landkreises begreift, in Pfaffenzell aufsperren. Er hatte auf die Schnelle „alles, was greifbar war“, zusammengetrommelt. Samt Familie wurden es über zehn Helfer, unterstützt von vielen Freiwilligen. Sie waren dringend nötig, denn „alles, was der Sturm hinterlassen hat, ist aufgeladen und angeliefert worden“, erinnert sich Widmann.

    Ohne Pfaffenzell wäre es viel schwieriger gewesen. Davon ist amtierender Bürgermeister Markus Winklhofer überzeugt: „Ich hätte es mir anders nicht vorstellen können.“ Mit Blick auf Widmann stellt Winklhofer fest: „Er hat seine Leistungsfähigkeit mehr als bewiesen.“ Der Tornado habe gezeigt, dass eine „ortsnahe Entsorgungsmöglichkeit wichtig ist“, ergänzt er.

    Um den Ansturm in Pfaffenzell bewältigen zu können, musste Widmanns Firma Aufträge verschieben. Denn trotz der vielen freiwilligen Helfer in den ersten Tagen hätten im Schnitt zehn seiner Leute täglich bis zu 14 Stunden gearbeitet. Zehn Tage ging das so. Erleichtert stellte Widmann fest, dass seine Kunden Verständnis für die Ausnahmesituation hatten.

    Die Genehmigung für Widmanns Recyclinganlage bleibt abgelaufen

    Seit Mitte Juni ist Pfaffenzell wieder zu. Insgesamt sind es rund 6000 Tonnen Material geworden. Wohin damit? Das Landratsamt organisiert derzeit die Entsorgung. Widmann darf sich nicht darum kümmern. Denn an der Sachlage hat sich nichts geändert: Die Genehmigung für seine Bauschuttrecyclinganlage ist und bleibt abgelaufen. Widmann hat aber ein Angebot für die Entsorgung des Bauschutts abgegeben und hofft auf eine „Genehmigung für diesen Schadensfall“.

    Daneben arbeitet Widmann weiterhin an einer unbefristeten Genehmigung für die Recyclinganlage. Er wird dabei vom Gemeinderat unterstützt, der die Aufstellung eines sogenannten „vorhabenbezogenen Bebauungsplanes“ beschlossen hat.

    Dieser wird am kommenden Dienstag im Gemeinderat vorgestellt und dann in absehbarer Zeit im Landratsamt aufschlagen. Widmann hofft, dass das Tornado-Engagement seiner Firma „die Einstellung in der positiven Richtung verändern wird“.

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