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Tornado: Ein Zeichen der Hoffnung: Gläubige feiern Andacht vor beschädigter Kapelle

Tornado

Ein Zeichen der Hoffnung: Gläubige feiern Andacht vor beschädigter Kapelle

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    Kirchliche Anlässe auf dem Salzberg bei Anwalting gibt es seit weit über einem Jahrhundert. Die sonntägliche Maiandacht neben der zerstörten Salzbergkapelle und der danebenstehenden unversehrten Statue der schmerzhaften Muttergottes besuchten eine große Anzahl von Gläubigen aus der ganzen Region.
    Kirchliche Anlässe auf dem Salzberg bei Anwalting gibt es seit weit über einem Jahrhundert. Die sonntägliche Maiandacht neben der zerstörten Salzbergkapelle und der danebenstehenden unversehrten Statue der schmerzhaften Muttergottes besuchten eine große Anzahl von Gläubigen aus der ganzen Region. Foto: Lorenz Drexl

    Die 100 kopierten Liedzettel reichten nicht aus: Weit größer war die Zahl derer, die sich am Sonntagabend auf dem Salzberg eingefunden haben. Auf einer Wiese direkt neben der schwerbeschädigten Salzbergkapelle und neben den Baumstümpfen, die der Tornado in der Nacht auf Christi Himmelfahrt hinterlassen hat, versammelten sich viele Gläubige aus Gebenhofen, Anwalting und den umliegenden Gemeinden, um mit Pfarrer Maximilian Bauer dort eine besondere Maiandacht zu feiern. Darunter waren auch Landrat Klaus Metzger, Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, Affings amtierender Bürgermeister Markus Winklhofer und Pfarrer i. R. Jakob Zeitlmeir.

    Musikalisch stimmungsvoll gestaltet wurde die Andacht vom Kirchenchor Anwalting-Aulzhausen unter der Leitung von Sigrid und Max Strobl und von der Diplom-Theologin Gabriele Hüttl, einer Studienkollegin von Pfarrer Bauer, als Solistin.

    In der Unglücksnacht fragten viele: „Wo ist Gott?“

    Die Andacht sollte eine Bitte sein, den Betroffenen des Unwetters Kraft, Mut und Stärke zu geben. Im Zentrum der Maiandacht stand die „Mater dolorosa“ – die Salzbergkapelle ist der Schmerzhaften Muttergottes geweiht. Pfarrer Maximilian Bauer betonte, wie wichtig der Salzberg und die Kapelle dort den Menschen gerade auch nach dem Tornado seien. In der Unglücksnacht und danach hätten sich viele gefragt: „Wo ist Gott?“ Doch mitten im Chaos dürfe und müsse man am Glauben festhalten, sagte der Pfarrer. Sichtlich bewegt zeigte er auf die Statue der Schmerzhaften Muttergottes, die unbeschadet neben der Kapelle dem Tornado getrotzt hat. „An sie sollen wir uns wenden, um Kraft und Mut wieder zu finden“, sagte Bauer. Für den Pfarrer ist die Statue ein Zeichen, geradezu ein Sinnbild für das Wunder, dass kein Menschenleben in dieser Naturkatastrophe zerstört wurde, dass kein Bewohner und kein Helfer körperlichen Schaden erlitten hat.

    So sei der Salzberg ein Ort des Trostes für viele Menschen geworden. Sie kämen mit ihren Sorgen und Schmerzen nach dem Tornado und auch sonst in vielen schwierigen Lebenslagen zu Maria und damit zu Gott.

    Bauer gelobte, er werde bis zum Abschluss der Renovierung der Salzbergkapelle jeden Sonntag ein Licht entzünden und – solange er Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft ist – jedes Jahr im Mai auf dem Salzberg eine Maiandacht halten – „eine um den 13. Mai herum und eine zweite zum Ende des Mais hin.“ Dass er im Sinne vieler Anwesenden sprach, zeigten alle am Ende der Andacht mit lang anhaltendem Applaus. Vielen war die Rührung anzusehen. (mit chsm)

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