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Todtenweis/Thierhaupten: Zeugen längst vergangener Zeiten

Todtenweis/Thierhaupten

Zeugen längst vergangener Zeiten

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    Die vorgeschichtlichen Funde, die an der Römerschanze in Todtenweis vor einigen Jahren entdeckt wurden, besichtigte der Gemeinderat jetzt im Kloster Thierhaupten, wo sie zwischengelagert sind. Hier zeigt Dr. Wolfgang Czysz (vorne) die Funde Bürgermeister Thomas Riß (hinten). Foto: Johann Eibl
    Die vorgeschichtlichen Funde, die an der Römerschanze in Todtenweis vor einigen Jahren entdeckt wurden, besichtigte der Gemeinderat jetzt im Kloster Thierhaupten, wo sie zwischengelagert sind. Hier zeigt Dr. Wolfgang Czysz (vorne) die Funde Bürgermeister Thomas Riß (hinten). Foto: Johann Eibl Foto: Johann Eibl

    Todtenweis/Thierhaupten. Die Gemeinde

    Derzeit werden sie im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Thierhaupten zwischengelagert. Bürgermeister Thomas Riß könnte sich vorstellen, dass sie eines Tages einen Platz im Gruin-Anwesen in Todtenweis finden. Mit dem Thema soll sich der Gemeinderat in der nächsten Sitzung Ende dieses Monats befassen.

    Das Eigentumsrecht sei bei solchen Funden oft eine heikle Sache, meinte Dr. Wolfgang Czysz, der die Dienststelle in Thierhaupten leitet. In diesem Fall aber gebe es keinen Zweifel: Das Grundstück, wo die Gegenstände gefunden wurden, befindet sich im Besitz der Gemeinde Todtenweis. Und die hat auch die Grabungen bezahlt. Czysz bei einem Ortstermin am Mittwoch in Thierhaupten zu Riß: "Die Funde gehören Ihnen zu 100 Prozent."

    Rückkehr als Leihgabe möglich

    Der Bürgermeister könnte sich gut vorstellen, dass man im Gruin-Anwesen die Funde, die rund 2500 Jahre alt sind, herzeigen werde. Dabei handelt es sich um ein Haus aus dem Jahr 1780. Die Sanierung werde in absehbarer Zeit in Angriff genommen. Riß: "Die Zuschussanträge sind gestellt."

    Wolfgang Czysz schlug folgende Lösung vor: Die Staatssammlung in München sollte die Gegenstände übernehmen, sie auf ihre Kosten herrichten und dann Todtenweis als Leihgabe überlassen. Diese Vorgehensweise könnte sich auch Thomas Riß vorstellen.

    Ziegelei wird nahe der Römerschanze vermutet

    Gut 1,50 Meter hoch sind die Schachteln gestapelt, in denen die Zeugen der Todtenweiser Geschichte derzeit in Thierhaupten liegen. Eine Sensation befinde sich nicht darunter, versicherte Czysz. Die Funde, die zusätzlich in Folien verpackt sind, beinhalten beispielsweise eine Handmühle. In mehreren Fällen gebe es Hinweise auf die Arbeiten von Textilherstellern.

    Riß hat daran gedacht, über den Wittelsbacher Land-Verein die Gegenstände zu bewerben. Und Wolfgang Czysz wünscht sich, dass die Bürger in der Gemeinde Todtenweis die Forscher unterstützen, indem sie beispielsweise Funde aus ihrem Privatbesitz melden: "Die haben nichts zu befürchten." Seiner Aussage zufolge werde in der Nähe der Römerschanze eine alte Ziegelei vermutet. Dass noch weitere Zeugen längst vergangener Zeiten im Boden lagern, steht außer Zweifel. Das zeigte sich jüngst bei den Arbeiten für den Geh- und Radweg, der in Kürze Sand und Thierhaupten miteinander verbinden wird. Dabei wurden ebenso interessante Ausgrabungen an die Fachleute übergeben. Von Johann Eibl

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