Der Gemeinderat von Todtenweis wird sich zu einem Ortstermin draußen im Auwald treffen. Das ist die Konsequenz aus der Debatte, die im Anschluss an die Berichterstattung unserer Redaktion über die Wildschweine im Naturschutzgebiet geführt wurde. Bürgermeister Konrad Carl fasste die Lage so zusammen: „Irgendwo müssen wir einen vernünftigen Konsens finden. Ich habe kein Patentrezept dafür.“
Leben 600 Wildschweine im Naturschutzgebiet bei Todtenweis?
Bernhard Riß, Gemeinderat, Landwirt und Vorstandsmitglied der Jagdgenossenschaft, kann sich nicht vorstellen, dass in dem Gebiet 600 Wildschweine zu Hause sind, wie es vom Bund Naturschutz dargestellt wird: „Das ist eher ein Märchen.“ Laut einem Gutachten des Energieversorgers LEW habe sich der Bestand an Schwarzwild deutlich reduziert. Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz spricht von einer regelrechten Wildschwein-Mast. Die Sauen würden vom Jagdpächter gefüttert und bejagt und als Biofleisch vermarktet. Dazu Riß: „Das stimmt in keinster Weise.“
![Der Elektrozaun am Waldrand verhindert, dass die Sauen Schäden in den angrenzenden Feldern anrichten. Der Elektrozaun am Waldrand verhindert, dass die Sauen Schäden in den angrenzenden Feldern anrichten.](https://images.mgpd.de/img/100321158/crop/c1_1-w100/909270798/1989115758/copy20of20dsci0173tif.jpg)
Der Zaun stehe nur auf der Ostseite, und zwar von Mitte April bis Anfang Oktober. Bernhard Riß betonte: „Ich hoffe, dass irgendwann eine Ruhe wird.“ Angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest könne sich der Zaun aber als eine wichtige Barriere erweisen.
Dank Zaun im Auwald herrscht "Frieden zwischen Landwirten und Jägern"
Michael Hofberger, der Dritte Bürgermeister, hatte sich im Auwald draußen umgeschaut. Seine Kernaussage dazu lautete: „Mit einem Naturschutzgebiet hat das nichts zu tun.“ Ulrich Siegmund prangerte Schlammlöcher an. Laut Carl herrsche „Frieden zwischen Landwirten und Jägern“, seit der Zaun stehe.
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