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Stadtentwicklung: Was entsteht am Eingang zur Aichacher Altstadt?

Stadtentwicklung

Was entsteht am Eingang zur Aichacher Altstadt?

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    Eine Machbarstudie lag im Bauausschuss vor für das Gelände, auf dem derzeit das Rehmböck-Haus an der Ecke Tandlmarkt und Martinstraße (links) steht. Rechts davon steht das Verwaltungsgebäude II. Die große Pesteiche (links) soll unbedingt erhalten bleiben.
    Eine Machbarstudie lag im Bauausschuss vor für das Gelände, auf dem derzeit das Rehmböck-Haus an der Ecke Tandlmarkt und Martinstraße (links) steht. Rechts davon steht das Verwaltungsgebäude II. Die große Pesteiche (links) soll unbedingt erhalten bleiben. Foto: Erich Echter

    In markanter Lage am östlichen Altstadteingang tun sich Möglichkeiten für eine neue Gestaltung auf: Das Rehmböck-Haus an der Ecke Martinstraße und Tandlmarkt in Aichach steht mittlerweile leer. Das Verwaltungsgebäude II gleich daneben am Tandlmarkt 10 wird ebenfalls frei, wenn in zwei bis drei Jahren die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes I fertig ist. Welche Art der Bebauung auf den Grundstücken denkbar wäre, untersuchte nun das Büro Opla.

    Die Ergebnisse ihrer Machbarkeitsstudie stellten Stadtplaner Werner Dehm und Friederike John im Bauausschuss des Aichacher Stadtrats vor.

    Stadtgraben sollte freigehalten werden

    Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das das Büro Opla 2005 für die gesamte Innenstadt erstellt hat, sah vor, den früheren Verlauf des Stadtgrabens dort von Bebauung freizuhalten. Wegen der städtebaulich wichtigen Lage wurde das jetzt jedoch auf den Prüfstand gestellt.

    Eine wichtige Prämisse dabei war: Die Pesteiche an der Ecke Tandlmarkt und Martinstraße soll unbedingt erhalten bleiben. Auch die weiteren Bäume in dem Bereich wurden untersucht.

    Spital soll konkurrenzfähig bleiben

    Eine wichtige Rolle bei allen Überlegungen für diesen Bereich spielt das Heilig-Geist-Spital, das südwestlich der beiden Grundstücke liegt. Es wünscht sich eine Erweiterung. Wie Heimleiter Hans Eberle erläuterte, steigt die Nachfrage nach Pflegeplätzen und vor allem nach Ein-Bett-Zimmern. Dazu fehlt es an Aufenthaltsräumen, so Eberle.

    Bürgermeister Klaus Habermann verwies auf die Neubaupläne der Arbeiterwohlfahrt, die Sanierung des Hauses Regenbogen und das neue Haus an der Paar. „Wir müssen schauen, dass wir weiter konkurrenzfähig bleiben“, sagte er.

    Zwei Varianten für eine Bebauung

    Das Büro Opla stellte zwei Varianten für eine Bebauung vor. Beide sehen am Tandlmarkt zwei Gebäude vor, die im Erdgeschoss verbunden sind, um für Einzelhandel eine attraktive Verkaufsfläche zu schaffen. Beide Entwürfe sehen für die Gebäude steile Satteldächer mit vier Etagen – das oberste davon im Dachgeschoss – vor wie in der Umgebung.

    Bei Variante 1 sind sie in L-Form angeordnet, in Variante 2 sind die Giebel beider Gebäude zum Tandlmarkt hin ausgerichtet. Diese Variante empfahlen auch die Planer, weil sie der baulichen Prägung am Tandlmarkt mehr entspricht. Um der Eiche den nötigen Platz zu lassen, ist das Gebäude an der Martinstraße etwas zurückversetzt.

    Brücke oder Tunnel?

    Für die Erweiterung des Spitals gibt es ebenfalls zwei Ideen. Gemeinsam haben sie, dass die Erweiterung nicht direkt am bestehenden Gebäude angebaut wird, um den Grünzug zu erhalten, sondern entlang der Martinstraße. In der ersten Variante soll eine Brücke im 1. Stock die Gebäude verbinden, in Variante 2, ein unterirdischer Tunnel, zumal auch die Tiefgarage erweitert werden soll.

    Das Seniorenheim Spital in Aichach.
    Das Seniorenheim Spital in Aichach. Foto: Regine Kahl

    Heimleiter Eberle machte die räumliche Trennung der Erweiterung Bauchschmerzen. Würde direkt ans Spital angebaut, könne die Infrastruktur dort genutzt werden. Und vor allem: Bei einem eigenen Haus sei mehr Personaleinsatz notwendig. Der Spitalgarten werde derzeit von den Bewohnern nur wenig genutzt. Ein Wunsch aber wäre ein abgetrennter Bereich für Demente.

    Betreutes Wohnen statt Einzelhandel?

    Wie von den Planern empfohlen, waren die Bauausschussmitglieder dafür, auf Grundlage der Variante 2 weiterzuarbeiten. Zweifel gab es, ob die große Eiche wirklich genügend Raum bekommt. Georg Robert Jung (FWG) und Erich Echter (CWG) hielten Einzelhandelsflächen für verzichtbar und würden dort lieber Betreutes Wohnen sehen.

    Bei der Spitalerweiterung betonten unter anderem Kristina Kolb-Djoka und Ursula Schindler (SPD), dass dort angesichts des Personals kurze Wege wichtig seien. Bürgermeister Habermann hatte Verständnis für Eberles Bedenken. Den städtebaulichen Aspekt aber völlig der Funktion unterzuordnen, könne auch keine Lösung sein, sagte er. Jung sagte: „Andocken geht nicht“. Man müsse einen Kompromiss suchen.

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