Von Martin Golling
Aindling Beim Adventsmarkt des Vereins „Hilfe für Kinder aus Tschernobyl“ hatten die meisten der Bastelartikel längst die Besitzer gewechselt, doch das „Café Belarus“ sollte seinen Höhepunkt erst noch erleben. Zu diesem Zeitpunkt waren kaum mehr Parkplätze im Umkreis der Mittelschule in Aindling zu finden. Der Auftritt der rund 40 Kinder der Augsburger Tanzschule „Alisa“ von Tetyana Novichkova aus dem ukrainischen Lemberg rief wahre Begeisterungsstürme hervor.
Seit zehn Jahren gibt es diese Tanzschule und die Vorsitzende der Tschernobyl-Initiative, Heidi Bentele, schwärmt von der seither geleisteten Arbeit: „Ich schätze hier besonders die Förderung der persönlichen Begabungen junger Leute und die Liebe, die hinter dieser Ausbildung steckt.“ Ihr sei ein Video mit Ausschnitten der internationalen Auftritte der Tanzgruppe versprochen worden, sagte Bentele und sie versprach: „Ich werde dieses Video den krebskranken Kindern in Gomel zeigen.“ Übrigens erklärte Tetyana Novichkova im persönlichen Gespräch, in ihrer Tanzschule seien viele Nationalitäten vertreten. Sie zeigte auf ein Elternpaar einer ihrer Tanzkünstlerinnen: „Da steht eine chinesische Mutter neben einem deutschen Vater.“
Abseits des gesellschaftlichen Interesses sprach Heidi Bentele von einem „großen Erfolg“, auch angesichts der fast leeren Verkaufstische. Ihr Dank galt den vielen Spendern, die so viele Stunden in ihre liebevoll gestalteten Strick- und Bastelwaren gesteckt hatten, um mit dem Erlös krebskranken Kindern zu helfen.
Noch einmal hob Bentele die Frauen und Männer aus dem Pöttmeser Ortsteil Osterzhausen hervor, von denen eine allein „über 40 wunderschöne Adventskränze gebastelt“ habe. Aus Illerberg sei eine Wagenladung wertvoller Sachen gekommen. „Und Dagmar aus Prittriching liefert seit fast zwei Jahrzehnten Leberkäse und Weißwürste samt selbst gemachtem Kartoffelsalat“, freut sich Bentele über die große Solidarität.
Die aus so viel gemeinsamem Fleiß in diesem Basar erwachsene Summe von knapp 4000 Euro werde dringend benötigt. Die Listen mit Hilfsgesuchen für krank geborene Kinder oder schon im Säuglingsalter an Leukämie leidende Menschen werde immer länger, so Bentele. Die Vorsitzende sagt: „Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass dies immer noch die Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe sind, denn es sind so viele Schwerstkranke.“