Auch der Sommer daheim hat viele tolle Seiten. Wie die in den Gemeinden im AN-Verbreitungsgebiet ausschauen, zeigen wir in unserer Sommerserie „Sommer in ...“ – heute in Schönbach.
Hollenbach-Schönbach „Schönblick in Schönbach – das sagt doch alles. Es gibt nichts Schöneres.“ Günter Preschl ist regelrecht verliebt in diesen Ort in der Mitte der Gemeinde Hollenbach. „Wir sitzen sehr gerne da heraußen“, erzählt der Rentner, der auf der Terrasse Platz genommen hat. Einige Arbeiten müssen in diesen Wochen zu Hause erledigt werden.
Weggefahren ist die Familie in diesem Jahr bereits im Mai, für 14 Tage ging es in den Bayerischen Wald. Bei BMW in München arbeitete Günter Preschl 25 Jahre im Bereich der Werkssicherheit: „Mir geht es sehr gut.“ Das liegt auch an den Nachbarn, mit denen es keinerlei Reibereien gibt: „Wenn man da Hilfe braucht – kein Problem.“ Nicht weit entfernt davon findet im Turmweg jedes Jahr ein Siedlerfest statt. „Da sind wir immer eingeladen“, sagt Preschl voller Vorfreude.
Im Turmweg wohnen einige Familien, etwa die Kölbls. Die achtjährige Tochter Leonie, die gerade mit ihrem Cousin Dominik spielt, während ihre Mütter Unkraut entfernen, hat ein Hobby, das ihr sichtlich Spaß macht: „Ich reite auf Pferden.“ Für sechs Tage geht es an den Gardasee. Auch Meckie, die Katze, streift hier durch die Gegend. Noch lieber als mit den Kindern zu spielen, scheint sie aber auf die Bäume zu klettern.
Zurück zum Schönblick, wo die nördliche Bebauung in Schönbach an landwirtschaftliche Nutzflächen anschließt. Monika Nefzger („Das Ferienprogramm in unserer Gemeinde ist eine gute Sach’“) säubert den Grill, den man bei passendem Wetter im Kreis der fünfköpfigen Familie nutzt. Für eine Woche fährt man an den Gardasee zusammen mit einer Familie, die schon dort war. „Wenn die Kinder Urlaub haben, dann haben wir auch Urlaub“, erläutert die Mutter.
Tochter Katharina fühlt sich ebenfalls auf dem Rücken von Pferden wohl. Bruder Andreas hat auf seinem Tretbulldog Platz genommen. Dann aber zieht es ihn rüber zum Nachbarn. Dort verteilt Michael Gschoßmann mit seiner großen Raupe Erdreich. Logisch, dass dieses Gerät den jungen Mann fasziniert. Und der Landwirt hat noch mehr zu bieten.
Auf einer fünf Hektar großen Fläche hat er Bohnen gedroschen. Die Ernte, rund 20 Tonnen, liegt in der Scheune; daraus wird Eiweißfuttermittel. Gschoßmann legt Wert auf die Bezeichnung Ökobauer: „Wir brauchen keinen genmanipulierten Sojaschrott aus Südamerika.“ Letztes Jahr hat er sich dort informiert. Der Bauer, der auch andere Produkte wie Weizen oder Hafer ansät, hat erst im Winter so richtig Gelegenheit zum Ausspannen. Er hat auch schon einigermaßen klare Vorstellungen: „Was mit dem Skifahren.“ Ein anderer Landwirt biegt gerade um die Ecke, um bei der Arbeit mitzuhelfen. Da bleibt keine Zeit mehr, um die Unterhaltung fortzuführen.
Einen Mann kennt wohl jeder in Schönbach, weil er sich oft mit einem originellen Gefährt fortbewegt, das mit seinem lauten „Töfftöff“ von Weitem schon zu hören ist. In der Ulrichstraße 41 hat sich Peter Dirmeir vor zwei Jahren einen Lanz vom Typ D7506 aus dem Jahr 1941 zugelegt. 25 PS leistet dieser Oldie.
Der Besitzer, der bei MAN Schiffsmotoren baut, kennt sich aus mit dieser Materie: „Ich habe ihn komplett zerlegt und wieder zusammengebaut.“ Die Stunden darf man da nicht zählen. Über das Geld wird auch nicht geredet: „Einen Vogel hat jeder. Wenn einer 20 Jahre Motorrad fährt, dann gibt er mehr Geld aus als ich.“
Nicht nur Peter Dirmeir steigt mit Begeisterung auf diesen Bulldog: „Die drei Buben sind auch verrückt. Jetzt habe ich Urlaub, das muss man als Hobby betrachten.“ Übers Internet nahm er Kontakt zum Vorbesitzer auf. Bei Gelegenheit zuckelt er mit seinem Lanz, der mehr Lenze auf dem Buckel hat als die meisten Bürger in der Gegend, nun stolz durch die Straßen in Hollenbach.
Bei uns im Internet
gibt es eine Bildergalerie dazu unter aichacher-nachrichten.de/bilder