Der Breitbandausbau im Aichacher Stadtgebiet geht voran – allerdings nicht so schnell, wie gewünscht. Über den Sachstand berichtete im Aichacher Bauausschuss der Breitbandpate der Stadt, Gerhard Wintermayr.
Die Bereiche Andersbach, Beckmühle, Froschham, Gansbach, einen Teil von Griesbeckerzell, Matzenberg, Röckerszell, Wilpersberg, Neumühle, Nisselsbach und Tränkmühle baut die Deutsche Telekom aus. Sie sollte damit eigentlich bis November fertig sein. Momentan liege die Telekom aber drei Monate zurück, so Wintermayr. Das Unternehmen habe das mit der großen Beteiligung der Kommunen am aktuellen Förderprogramm und der Vielzahl der Zuschläge – rund 80 Prozent der Verfahren – begründet. Deshalb gebe es Engpässen bei der Planung und im Tiefbau. Für Beckmühle, Froschham, Griesbeckerzell und Nisselsbach wird nun mit einer Fertigstellung bis Mitte 2018 gerechnet, so Wintermayr.
In Griesbeckerzell hängt an der Breitbanderschließung auch die lang erwartete Mobilfunkanbindung. Wie berichtet, kann der Mobilfunkmast nicht wie geplant mit Richtfunk angebunden werden. Der Anschluss mit Glasfaser sei aber nur im Zuge des Breitbandausbaus wirtschaftlich darstellbar, so Wintermayr. Das heißt: Auch hier ist erst bis Mitte 2018 mit der Realisierung zu rechnen. Bürgermeister Klaus Habermann bedauerte das, betonte aber: „Wir sind nicht die Telekom.“ Ausdrücklich lobte er Wintermayrs Engagement. „Wir tun, was wir können.“ Helmut Beck (CSU) wollte wissen, wie realistisch der Termin Mitte 2018 nun sei. Wintermayr: „Ich würde die Hand dafür nicht ins Feuer legen.“ Klaus Bleis (FWG) sah dagegen zeitliche Diskrepanzen in den Angaben der Verwaltung und verlangte genauere Aufklärung über den Ablauf des Verfahrens bis zur nächsten Stadtratssitzung.
Die weiteren Bereiche Andersbach, Matzenberg, Wilpersberg, Röckerszell und Gansbach will die Telekom ausbauen, wenn die Fernwärmeleitung Andersbach-Sielenbach verlegt wird. Das könne sich bis Ende 2018 hinziehen, so Wintermayr. Das gelte auch für Neumühle.
Eigenwirtschaftlich ausgebaut hat die Telekom das Netz in Untergriesbach. Am Milchwerk gebe es Verbesserungen durch den Anschluss an einen anderen Verteiler. In den Gewerbegebieten wolle Vodafone Glasfaser bis zu den Gebäuden legen. Die Resonanz bei den Firmen sei jedoch ernüchternd, so Wintermayr. Eine Entscheidung der Vodafone stehe noch aus.
für Blumenthal Für den Breitbandausbau im Bereich Blumenthal soll erneut ein Förderverfahren durchgeführt werden. Das beschloss der Bauausschuss einstimmig. Wie Gerhard Wintermayr erläuterte, sollten durch den Ausbau der Telekom im Stadtteil Klingen mittels Vectoring-Technik Geschwindigkeiten von mehr als 30 Megabit pro Sekunde im Blumenthal erreicht werden. Nun wurde aber festgestellt, dass dieses Ziel knapp verfehlt wird. Somit ist der Bereich doch förderfähig. Die Firma Corwese geht von einer Wirtschaftlichkeitslücke von etwa 80000 Euro aus. Die Förderung durch den Freistaat von rund 70 Prozent abgezogen, bleibt der Stadt ein Anteil von etwa 24000 Euro.
in Auftrag gegeben Ein „Masterplan Glasfaser“ soll für die Stadt Aichach erstellt werden. Mit seiner Hilfe soll künftig bei Tiefbauarbeiten entschieden werden, ob Leerrohre und sogenannte Speed-pipes (Leerrohre für Glasfaser) mitverlegt werden. So soll im Laufe der Zeit eine glasfasergeeignete Infrastruktur entstehen, die der Stadt gehört. In nicht öffentlicher Sitzung erteilte der Bauausschuss den Auftrag der Firma Corwese aus Seefeld. Die Auftragssumme: rund 49500 Euro. Die Kosten werden zu hundert Prozent bezuschusst.