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Sielenbach: Ein geplanter Hühnerstall sorgt in Sielenbach für Diskussionen

Sielenbach

Ein geplanter Hühnerstall sorgt in Sielenbach für Diskussionen

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    In Sielenbach soll ein Hühnerstall mit Platz für 3000 Tiere entstehen.
    In Sielenbach soll ein Hühnerstall mit Platz für 3000 Tiere entstehen. Foto: Alice Lauria

    Außergewöhnlich viele Zuschauer kamen am Mittwochabend zur Sitzung des Sielenbacher Gemeinderats. Der Plan des Sielenbacher Landwirts Josef Erhard, einen Stall für 3000 Legehennen in Freilandhaltung zu errichten, mag hierfür der Grund gewesen sein. Der Stall soll den vorliegenden Plänen zufolge nur circa 130 Meter vom neuen Baugebiet „Reutgasse“ entfernt liegen.

    Erhard selbst hatte ursprünglich zwei deutlich weiter außerhalb gelegene Standorte gewählt. Diese waren aber von der Immissionsschutzbehörde des Landratsamts abgelehnt worden. Sie schlug daraufhin den Hügel südlich der Reutgasse vor, über den nun im Gemeinderat diskutiert wurde. Die auch „Friedhofäcker“ genannte Fläche, auf der der Stall entstehen soll, ist von der Reutgasse, aber auch von weiten Teilen der Hochstraße gut einsehbar und somit optisch für die Anwohner von großem Interesse.

    Stall mit 3000 Hühnern in Sielenbach: "Verhältnismäßig wenig"

    Die zu erwartende Geruchs- und Lärmbelästigung durch die 3000 Hennen schätzt Bürgermeister Heinz Geiling als „kaum bis gar nicht vorhanden“ ein, wie er sagte. Diese Erkenntnis zog er aus der Besichtigung eines Legehennenbetriebs in Wollomoos (Altomünster, Landkreis Dachau). Auch Horst Pappenberger möchte sich einen solchen Betrieb „gerne mal vor Ort ansehen“, dem schlossen sich Martin Echter jr. und Jürgen Oswald an. Johann Finkenzeller beschwichtigte das Gremium und sagte, man solle keine Angst haben. Es handle sich „nur um 3000 Hühner“ – das klinge viel, sei aber verhältnismäßig wenig.

    Martin Echter jun. wollte wissen, ob Pläne zu einer späteren Erweiterung bekannt seien. Auf Nachfrage unserer Redaktion verneinte Josef Erhard das später. Andreas Schneider regte an, mit den Anwohnern zu sprechen, da von der Hochstraße der Blick genau auf den Stall gehen würde. Auch zweifelte er daran, dass bei dem neu erschlossenen Baugebiet an der Reutgasse die Grundstücke in der Nähe eines solchen Vorhabens gut verkauft werden können.

    Sielenbacher Gemeinderäte wollen nun das Gespräch suchen

    Geiling hingegen hält es für schwierig, mit allen Anwohnern zu sprechen. Franz Moser warf ein, dass „in den letzten Jahren immer geschaut wurde, Ställe weit weg von Baugebieten unterzubringen“. Man müsse sich in „die Anwohner hineinversetzen“ und prüfen, ob es „keine andere Möglichkeit gibt“. Moser war der Ansicht: „Ich glaube, mit dem Stall werden wir Probleme kriegen in der Wohnbebauung.“

    Florian Bichler wandte ein: „Selbst wenn wir Nein sagen, kann das Landratsamt sagen, dass gebaut werden darf.“ Er regte an, „Alternativen anzusehen“. Auch ihn wundere es, warum die Behörde diesen Standort vorgeschlagen habe, wenn es vielleicht zwei geeignetere Standorte gäbe. Moser stellte daraufhin fest, dass man auf dem richtigen Weg sei. Josef Stocker und Florian Bichler waren generell dafür, auf den „Bauherrn zuzugehen“, um ihn um „ein paar Wochen Zeit“ zu bitten.

    Ob Hühnerstall in Sielenbach kommt, bleibt offen

    Abschließend hielt das Gremium fest, demnächst einen Termin zur gemeinsamen Begehung zu vereinbaren, um die Örtlichkeiten und vergleichbare Ställe zu besichtigen. Im Übrigen sollen alternative Standorte nicht ausgeschlossen und weiter Kontakt zum Antragsteller gesucht werden. Ob also auf dem „Friedhofäcker“ genannten Gelände bald 3000 Hühner Eier legen werden, ist noch offen.

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