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Sielenbach: Drive-in für den Segen in Sielenbach

Sielenbach

Drive-in für den Segen in Sielenbach

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    Segnung in Corona-Zeiten: Gläubige fahren in Maria Birnbaum vor.
    Segnung in Corona-Zeiten: Gläubige fahren in Maria Birnbaum vor. Foto: Alice Lauria

    Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das hat sich Wallfahrtsseelsorger von Maria Birnbaum Pater Bonifatius Heidel wohl gedacht, als er darüber reflektierte, wie die Kirche den Menschen für die Osterzeit wenigstens ein Stückchen Normalität schenken könnte. Für den Palmsonntag hatte er eine außergewöhnliche Idee.

    Der Pater bietet einen Palmbüschel-Segnungs-Drive-in

    Die Fahrerin dieses Autos fuhr extra von Schwabhausen Landkreis Dachau nach Sielenbach.
    Die Fahrerin dieses Autos fuhr extra von Schwabhausen Landkreis Dachau nach Sielenbach. Foto: Alice Lauria

    Schwer genug, dass momentan keine Gottesdienste stattfinden können. Aber auch auf die für viele tröstende Wirkung der Palmbüschelweihe verzichten zu müssen, ausgerechnet in dieser Zeit der Sorgen, schien dem Geistlichen des Deutschen Ordens unvorstellbar. „Man musste schauen was möglich und was verantwortbar ist“, sagt der Sielenbacher Pater. So kam ihm die ausgefallene Idee eines Palmbüschel-Segnungs-Drive-in, also die kontaktlose Segnung der Büschel durch das geöffnete Autofenster. Die Menschen konnten mit ihren Fahrzeugen den Weg An der Klostermauer hinauffahren, um von dort vor die Kirchentüre zu gelangen. Hier stand Pater Bonifatius mit frisch geweihtem Weihwasser und gezücktem Aspergill bereit, um durch die geöffneten Fenster nicht nur die Büschel, sondern auch die Insassen der Fahrzeuge zu segnen. „Die können es auch gut brauchen“, findet der Seelsorger.

    Besucher kommen bis aus Schwabhausen nach Sielenbach

    Nicht nur Sielenbacher nahmen das Angebot gerne in Anspruch, sondern auch weitere Angehörige der Pfarreiengemeinschaft Altomünster, zu der Sielenbach gehört. Sogar aus Schwabhausen und Sittenbach waren Menschen extra angereist. Insgesamt kamen knapp 50 Fahrzeuge, um sich am Sonntagvormittag den Segen abzuholen.

    Bonifatius Heidel bezeichnete die Aktion als „Pilotprojekt“ für eine „nie da gewesene Situation“. Er freue sich, wenn er den Leuten ermögliche, die Ostertage gut zu verbringen, sagte er.

    Alle Autofahrer halten sich an die Anweisungen

    Ganz entscheidend für den Erfolg war, dass die Besucher strikt in ihren Autos bleiben mussten, um eine Ansteckungsgefahr für alle möglichst gering zu halten. Auch Einheimische waren gebeten worden, ausschließlich mit dem Auto und nicht etwa zu Fuß oder per Fahrrad nach Maria Birnbaum zu kommen. Dies klappte vorbildlich, alle hielten sich an die Vorgaben.

    Da Pater Bonifatius selbst wegen einer Corona-Infektion bis vergangenen Freitag noch in behördlich angeordneter häuslicher Quarantäne verbringen musste, war er nun besonders froh, persönlich dabei sein zu können.

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    Lesen Sie auch, was Pater Bonifatius über seine Corona-Infektion berichtet Pater Bonifatius übersteht Covid19 im Kloster

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