Petersdorf 24 plus 40: Diese Rechnung machte Johann Settele im Frühjahr 2008 auf, ehe er zum zweiten Mal zum Bürgermeister der Gemeinde
Josef Thrä, sein Vorgänger von 1990 bis 2002, schaffte es, die beiden Sportvereine zu einer Fusion zu bewegen. Der Name Settele wird stets eng mit dem neuen Zentrum neben der Straße von Aichach nach Aindling verbunden sein. Es war in erster Linie sein Werk. Wie viele Stunden er dafür investierte, weiß nur der Jubilar allein, der heute dort zahlreiche Gratulanten erwartet.
Im Gemeindezentrum wurde Platz geschaffen für die Feuerwehren von Alsmoos und Petersdorf, für das Rote Kreuz, die Landjugend und nicht zuletzt für den Bauhof. „Wir haben Werte auf Jahre hinaus geschaffen“, pflegte Settele stets zu argumentieren, wenn sich Kritiker zu Wort meldeten.
Die vielleicht größte Stärke von Johann Settele? Er war und ist hervorragend vernetzt mit den Entscheidungsträgern in der Politik. Es ist schon einige Jahre her, da kreuzte er bei einer Ehrung in Baar auf, weil sich dort Georg Schmid angesagt hatte. Settele, seit 1978 kommunalpolitisch aktiv, unterhielt sich mit dem damaligen Staatssekretär, einem CSU-Parteifreund. Es war ein wichtiges Gespräch. Denn damals wurden die Weichen gestellt für den Ausbau der unfallträchtigen Gebersdorfer Kreuzung.
Schließung der Schule war das heikelste Thema
Im Straßenbau hat der dreifache Familienvater viel erreicht. Der Ausbau der Staatsstraße von der Gebersdorfer Kreuzung in Richtung Axtbrunn, der in zwei Abschnitten 2014 und 2015 über die Bühne gehen dürfte, war seiner Hartnäckigkeit zu verdanken. Das heikelste Thema in seinen knapp zwölf Jahren an der Spitze der Gemeinde Petersdorf war die Schließung der Schule im Ortsteil Alsmoos. Die schlimmste Erfahrung als Bürgermeister aber machte Johann Settele im Januar. Mit 39 Jahren starb Ratsmitglied Christian Haider. Dessen Tod ging Settele zu Herzen.
Am 30. April endet die zweite und letzte Amtszeit Setteles als Bürgermeister. Wenige Tage zuvor scheidet er aus dem Polizeidienst aus. Engagieren will er sich auch als Ruheständler, etwa als Kirchenpfleger in Willprechszell. Wenn er dann mit seiner Gattin Barbara eine Reise unternimmt, braucht der gelernte Elektroinstallateur keine Rücksicht mehr zu nehmen auf irgendwelche Termine, die ihm in den vergangenen Jahren die Politik diktiert hat.