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Aichach-Friedberg: Schulen erhalten mehr Unterstützung bei Medienbildung

Aichach-Friedberg

Schulen erhalten mehr Unterstützung bei Medienbildung

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    Immer mehr Grundschüler haben inzwischen ein eigenes Smartphone. Deshalb sehen die Schulen hier erhöhten Aufklärungsbedarf.
    Immer mehr Grundschüler haben inzwischen ein eigenes Smartphone. Deshalb sehen die Schulen hier erhöhten Aufklärungsbedarf. Foto: Symbolfoto: Alexander Kaya

    Ein zunehmend respektloser Umgangston von Kindern und Jugendlichen, immer mehr Onlinespiele in der Freizeit und Gefahren durch die sogenannten sozialen Medien – hier und bei weiteren Themen sehen die Schulen im Wittelsbacher Land Handlungsbedarf. Mit dem Präventionsprojekt „KliK – Klar im Kopf“, das es seit 2005 jährlich gibt, versuchte das Kreisjugendamt gegenzusteuern. Das Projekt setzt sich seither mit den Schwerpunkten Gewalt- und Suchtprävention auseinander.

    Sämtliche Schulen wünschen sich Unterstützung bei Medienprävention

    In Zukunft soll es um ein weiteres Themenfeld erweitert werden. Eine Umfrage an den Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien ergab vor zwei Jahren, dass sämtliche Schulen sich Unterstützung bei der Medienprävention und Medienbildung wünschen. Das berichtete Kreisjugendpfleger Matthias Matuschka im Jugendhilfeausschuss des Kreistags. Dabei geht es unter anderem um den richtigen Umgang mit digitalen Medien, medienkritisches Verhalten sowie die Teilhabe von Eltern und Lehrern. Im vergangenen Jahr meldeten auch die Grundschulen durchweg Bedarf in diesem Bereich.

    Deshalb arbeitet der Landkreis ab nächstem Jahr mit der Medienstelle Augsburg des JFF, Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, als freiem Träger zusammen. Der Jugendhilfeausschuss des

    Seit 2018 erhielten die Schulen eine finanzielle Unterstützung für medienpädagogische Angebote. Diese sollen nun ebenso dauerhaft etabliert werden wie die bisherigen Schwerpunkte bei „KliK“.

    Umgang der Schüler untereinander wird immer respektloser

    So fanden nach Angaben des Landratsamtes im vergangenen Schuljahr in 50 Klassen in Grund-, Mittel-, Realschulen, Gymnasien und Förderzentren Workshops mit insgesamt 1250 Kindern und Jugendlichen zur Gewaltprävention statt. Lehrer, insbesondere an Grundschulen, sähen in den vergangenen Jahren vor allem Handlungsbedarf angesichts eines zunehmend respektlosen Umgangs der Schüler untereinander und mit den Lehrern, so Matuschka. Dasselbe gelte, vor allem an den weiterführenden Schulen, für das Cybermobbing – also die Beleidigung, Bedrohung oder Belästigung zum Beispiel per E-Mail oder in sozialen Medien. Hier rechnet der Kreis mit erhöhtem Aufklärungsbedarf auch an den Grundschulen, da die meisten Kinder bereits in diesem Alter ein Smartphone besitzen.

    Der Landkreis schließt einen Vertrag mit dem Verein Brücke Augsburg ab. Dieser soll pro Jahr 50 Workshops für Kinder und Jugendliche abhalten, ergänzt um Veranstaltungen für Eltern und Lehrer. Dafür stellt der Landkreis 25000 Euro bereit.

    Eröffnung von Shisha-Bars rückt Umgang mit legalen Drogen in Vordergrund

    Dieselbe Summe umfasst ein Vertrag mit der Drogenhilfe Schwaben, die pro Jahr ebenfalls 50 Workshops für Kinder und Jugendliche plus Veranstaltungen für Eltern und Lehrer zur Suchtprävention abhalten soll. In 42 Klassen mit 1050 Schülern fanden solche Workshops im vergangenen Schuljahr statt. In den weiterführenden Schulen geht es inzwischen vermehrt wieder um illegale, aber auch legale Drogen. Letztere seien durch die Eröffnung zahlreicher Shisha-Bars verstärkt in den Fokus gerückt, sagte Matuschka. Die Suchtgefahr durch Onlinespiele sei ebenfalls ein Thema und beschäftige inzwischen ebenfalls bereits die Grundschulen.

    Landrat Klaus Metzger: „Bedarf gibt es noch und noch“

    Dem Kreisjugendpfleger zufolge erhielt im vergangenen Schuljahr keine Schule im Wittelsbacher Land eine Absage, die sich einen Workshop zu einem dieser Themen wünschte. Landrat Klaus Metzger sagte: „Wir sind gut aufgestellt, aber wir sind auch gut beraten, weiter Kooperationen zu vertiefen und weitere Kooperationspartner zu finden.“ Alles, was präventiv abgefedert werden könne, brauche hinterher nicht aufwendig nachgearbeitet zu werden. Metzger, selbst als Grundschullehrer ins Berufsleben gestartet und promovierter Pädagoge, dazu weiter: „Bedarf gibt es noch und noch.“

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