Im neuen Affinger Gemeinderat sitzen ein Ex-Bürgermeister (Rudi Fuchs), Vater und Tochter (Manfred und Anita Klostermeir) und erstmals vier Frauen. Das sind Schlaglichter auf das Affinger Wahlergebnis. Ein Gewinner ist die Liste von Mühlhausen-Bergen. Sie hat künftig fünf, statt vier Sitze.
Die neue Affinger Liste hat auf Anhieb zwei Sitze ergattert
Die neue Liste Gemeinsames Affing hat prompt zwei Sitze geholt. Matthias Brandmeir: "Das finde ich super". In der Folge hat die CBV, die „alte“ Affinger Liste, einen von vier Sitzen verloren. Ebenfalls einen Sitz verloren haben die Haunswieser und die Anwaltinger. Festzuhalten bleibt zudem: Die Gemeinderäte Albert Gutmann und Helmut Merwald wurden knapp rausgewählt. Bei Andreas Widmann (Patt mit Ulrich Scheerer) stand die Entscheidung bis Redaktionsschluss noch aus.
Bürgermeister Markus Winklhofer, der sich am 29. März in der Stichwahl gegen Gerhard Faltermeier behaupten muss, freute sich über vier Frauen und junge Räte. Das eröffne viele Möglichkeiten. Zu Personen hielt er sich zurück. Auch zu der Tatsache, dass Amtsvorgänger Rudi Fuchs souverän den Einzug geschafft hat. Dieser wurde auf der Mühlhauser Liste von Platz 20 auf zwei vorgewählt. Winklhofer sagte nur: „Ich erwarte schon, dass jeder das Amt konstruktiv und kollegial betrachtet.“
Gerhard Faltermeier ist mit 1950 Stimmenkönig
Stimmenkönig ist Gerhard Faltermeier aus Mühlhausen mit 1950 Stimmen. Der Bürgermeisterkandidat bezeichnete den Zuwachs für Mühlhausen als „sehr gutes Ergebnis“. Dass die CSU, die für Gebenhofen steht, viele Stimmen aus allen Ortsteilen erhielt, bezeichnete er als „etwas überraschend“. Zu den Vorwürfen von Carlos Waldmann aus der Wahlnacht (wir berichteten) sagte Faltermeier, er habe eine „etwas andere Wahrnehmung“.
Kritische Stimmen zum Einzug von Rudi Fuchs
Überhaupt nicht zufrieden war Josef Schmid. Die Anwaltinger hätten zu viele Stimmen nach außen vergeben. Die Zusammensetzung des neuen Gremiums bezeichnete er als „schlichtweg katastrophal“ und bezog sich dabei vor allem auf Fuchs’ Einzug. Auch Georg Engelhard aus Gebenhofen bezeichnete diesen als „nicht glücklich“. Er fragte sich, „ob das wirklich eine gedeihliche Zusammenarbeit wird“. Mit dem Resultat der CSU, die zweitstärkste Kraft ist, war er zufrieden.
Das ist der neue Affinger Gemeinderat
CSU
Georg Engelhard 1471 Stimmen
Christine Schmid-Mägele 1449
Michael Zeitlmeir (neu) 953
Nachrücker: Thomas Gambert 833
SPD & Freie Bürger Affing
Carlos Waldmann 1568
Marine Sarcone (neu) 353
Nachrücker: André Busch 344
Christliche Bürgervereinigung (CBV) Affing
Paul Moll 1302
Jutta Hahn (neu) 864
Fabian Lechner 803
Nachrücker: Michael Funk 737
Wählergemeinschaft Mühlhausen-Bergen (WG M-B)
Gerhard Faltermeier 1950
Rudi Fuchs (neu) 1429
Markus Jahnel 1378
Manfred Klostermeir 1270
Anita Klostermeir (neu) 966
Nachrücker: Albert Gutmann 924
Haunswieser Wählergemeinschaft (HWG)
Kaspar Wallner jun. (neu) 1316
Markus Lindermeir (neu) 983
Nachrücker: Jürgen Rauscher 718
Freie Bürgergemeinschaft Aulzhausen (FBGA)
Markus Heidenreich (neu) 1290
Josef Tränkl 1160
Nachrücker: Helmut Merwald 519
Freie Wählergemeinschaft Anwalting (FWG)
Josef Schmid 936
Nachrücker: Thomas Zwettler 608
Gemeinsames Affing
Matthias Brandmeir 665
Andreas Widmann oder Ulrich Scherer (Losentscheid) beide 585
Ähnlich reagierte Carlos Waldmann. Zwei Sitze für seine Liste – „das passt“, sagte er. Ansonsten sprach er von einer Katastrophe. Er habe nichts persönlich gegen Fuchs, doch er verstehe nicht, „wie man einen Ex-Bürgermeister, der verurteilt ist, in den Gemeinderat wählen kann“.
Josef Tränkl (Aulzhausen) stellte zum Wahlausgang knapp fest: „Die Kräfteverhältnisse passen.“
Ganz allgemein begrüßt wurde der Zuwachs bei den Frauen. Bislang war nur Christine Schmid-Mägele vertreten.
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