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Zweckverband I: Rehlinger Trinkwasser wird teurer

Zweckverband I

Rehlinger Trinkwasser wird teurer

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    Das Rehlinger Trinkwasser gehört mit 1,50 Euro je Kubikmeter schon jetzt zu den teuersten im weiten Umkreis und der Preis soll nun Anfang 2020 sogar auf 1,90 Euro je Kubikmeter ansteigen.
    Das Rehlinger Trinkwasser gehört mit 1,50 Euro je Kubikmeter schon jetzt zu den teuersten im weiten Umkreis und der Preis soll nun Anfang 2020 sogar auf 1,90 Euro je Kubikmeter ansteigen. Foto: Josef Abt

    Das Rehlinger Trinkwasser wird erneut teurer. Der Wasserpreis steigt auf 1,90 Euro pro Kubikmeter. Das hat der Zweckverband Hardhofgruppe am Dienstagabend beschlossen. Damit kostet der Kubikmeter ab Januar 2020 genau 40 Cent mehr als bisher.

    Es ist die dritte Erhöhung innerhalb von drei Jahren. 2018 stieg der Kubikmeterpreis auf einen Euro (plus Grundgebühr für Zähler 42 Euro pro Jahr). 2019 ging der Wasserpreis hoch auf den aktuellen Wert in Höhe von 1,50 Euro je Kubikmeter und die Zähler-Grundgebühr wurde auf 60 Euro angehoben. Mit der jetzigen Erhöhung bleibt die Zähler-Grundgebühr mit 60 Euro unverändert.

    Wie der Vorsitzende des Zweckverbands, Bernhard Jakob, erklärte, sei dies eine unumgängliche Maßnahme. Der Grund sollte jedem Wasserabnehmer im Verbandsgebiet bekannt sein: Derzeit wird auf dem Standort des Hochbehälters beim Hardhof eine hochmoderne, leistungsfähige und zukunftsgerichtete Trinkwasseraufbereitungsanlage errichtet. Momentan fördert der Wasserzweckverband Rehling sein Trinkwasser nur noch aus den beiden Brunnen im Lechfeld, einmal aus dem Flachbrunnen (Baujahr 1997) und einmal aus dem Tiefbrunnen (Baujahr 2014). Das Wasser ist deutlich mit Eisen und Mangan angereichert.

    Seit dem Förderbeginn aus dem Flachbrunnen ist zudem bekannt, dass dieses Wasser mit Uran angereichert ist. Obwohl der Wert unter dem zulässigen Höchstwert liegt, wurde von den Wasserabnehmern seit Jahren eine Reduzierung des Urangehaltes gefordert. Mit der neuen Aufbereitungsanlage sollen nun alle störenden Wasserinhaltsstoffe aus den beiden Grundwässern, die bekanntlich im gleichen Verhältnis miteinander gemischt werden, herausgefiltert werden. Diese Technik kostet aber rund 1,2 Millionen Euro. Neben der neuen Aufbereitungsanlage ist in dieser Summe auch eine Nachrüstung des Hochbehälters mit moderner Technik zur Verbesserung der Hygiene enthalten. Der Zweckverband nahm für die Baumaßnahme ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro auf. Verwaltungsleiterin Hermine Eisele hatte für die Verbandsräte eine Übersicht über die finanzielle Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen von 2018 bis 2022 vorbereitet. Demnach weisen die Haushaltszahlen aktuell jährlich eine Unterdeckung auf, 2019 mussten vom Verwaltungshaushalt als Ausgleich bereits 95 000 Euro in den Vermögenshaushalt zugeführt werden (ein Jahr zuvor waren es noch 35000 Euro). Wie Eisele betonte, habe das Landratsamt den aktuellen Haushaltsplan zwar genehmigt, aber mit dem Forderungsvermerk, dass künftig für einen ausgeglichenen Haushalt gesorgt werden müsse. Dies sei aber nur durch eine Erhöhung des Wasserpreises machbar, so der Tenor von Bernhard Jakob und

    Nicht nur der Neubau der Aufbereitungsanlage kostet. Geld verschlingen auch die Sanierungen der maroden Wasserleitungen und Hausanschlussschieber. „Unser Leitungsnetz kommt in die Jahre“, so der Vorsitzende. Im Schnitt sei es bereits 57 Jahre alt. Es stehe zu befürchten, dass Wasserrohrbrüche und der Tausch von zugerosteten Schiebern sich häufen werden. Rund 25 bis 30 Hausanschlussschieber müssen jährlich erneuert werden. Dies koste etwa 80000 Euro pro Jahr. Für Unterhaltmaßnahmen sind heuer 178000 Euro im Haushalt vorgesehen, im vergangenen Jahr waren es 106000 Euro.

    Die Unsicherheit bei der Kalkulation löste in der Sitzung eine längere Diskussion darüber aus, ob eine Erhöhung von 40 Cent überhaupt ausreichend sei. Ignaz Strobl sagte: „Bei diesem Unsicherheitsfaktor fangen wir in ein paar Monaten schon wieder mit der Diskussion um weitere Erhöhungen an“. Er schlug deshalb gleich eine Anhebung auf zwei Euro je Kubikmeter vor.

    Hollenbachs Bürgermeister Xaver Ziegler wollte unter der psychologischen Grenze von zwei Euro bleiben und schlug 1,95 Euro vor. Trotz steigender Bevölkerungszahlen und heißen Sommern ist der Wasserverbrauch momentan rückläufig. Im Zweckverband wurde daher überlegt, ob der Verbrauch noch weiter zurückgehe, wenn der Preis erhöht wird. Dann könnten die zusätzlichen Einnahmen den Haushalt nicht decken. Mit den Gegenstimmen von Ingeborg Gulden, Ignaz Strobl und

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