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Zwei junge Rehlinger gehen mit selbstgebrautem Bier auf den Markt
![Elias Haider (links) und Alexander Thalhofer aus Rehling machen in einer Mini-Brauerei ihre ersten Versuche als Bier-Brauer. Elias Haider (links) und Alexander Thalhofer aus Rehling machen in einer Mini-Brauerei ihre ersten Versuche als Bier-Brauer.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Mit einem Kochtopf hat alles begonnen. Über dieses Stadium sind Elias Haider und Alexander Thalhofer mit ihrer Brauerei "Haidhofer" inzwischen längst hinaus.
Noch experimentieren sie ein wenig in ihrer Garage. Doch das erste und auch sehr schmackhafte Bier ist schon gebraut und im Verkauf – zum Stolz der beiden jungen Brauer. Die Rede ist von Elias Haider und Alexander Thalhofer, beide 21 Jahre alt. So kreativ wie sie die ersten Biersorten kreiert haben, so außergewöhnlich ist auch die Bezeichnung ihrer kleinen Hobbybrauerei: "Haidhofer", eine Verschmelzung der Namen Haider und Thalhofer.
Elias und Alexander, beides gebürtige Rehlinger, kennen sich schon aus der Kindergartenzeit und haben sich auch im Laufe der Jahre nie aus den Augen verloren. Während Elias Haider bereits voll für sein Studium als Betriebswirt büffelt, beginnt Alexander Thalhofer in Kürze mit einem Mathematik-Studium.
Erste Brauversuche in kleinen Kochtöpfen bei Bekannten
Beide haben sich schon sehr früh mit dem Bierbrauen beschäftigt. Schon vor sieben Jahren hat sich Alexander Thalhofer mit Anleitungen zum Bierbrauen in Youtube beschäftigt. Zusammen mit einigen Bekannten hatte er die ersten Brauversuche in kleinen Kochtöpfen gemacht. Elias Haider hatte durch Bekanntschaften in Schrobenhausen, bei denen zuhause eigenes Märzen gebraut wurde, auch gleich die wichtigen Tipps bekommen. Dazu wuchs dort vor der Haustüre auch der Grundstoff zur Bierherstellung, der Hopfen.
![Mit der Biermarke "Haidhofer" wollen Elias Haider und Alexander Thalhofer Bier aus Rehling anbieten. Mit der Biermarke "Haidhofer" wollen Elias Haider und Alexander Thalhofer Bier aus Rehling anbieten.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Corona und die damit verbundenen Einschränkungen gaben dann den Ausschlag für die beiden Freunde, sich doch ernsthaft mit dem Thema Bierbrauen zu beschäftigen. Kurz darauf wurde der erste Sud, ein "Helles", angesetzt – daheim in einem Neun-Liter-Einkoch-Wecktopf aus Mamas Haushalt.
Zuhause wurde mit Aromahopfen experimentiert
Neben Wasser benötigten sie die Rohstoffe Gerstenmalz, Hopfen und Hefe, letztere bekamen Haider und Thalhofer von einer bekannten kleinen Brauerei, dem "Berabecker Boandlbräu". Damit wurde daheim experimentiert, auch mit speziellen Aromahopfen, wie zum Beispiel die Sorten Mandarin Bavaria oder Amarillo für Geschmacksrichtungen von Maracuja oder Zitrusfrüchten. Es folgten bald schon größere Ansatzmengen, auch mit verschiedenen Hopfen, so dem Bitterhopfen aus der Hallertau oder Aromahopfen aus den USA.
Zwischenzeitlich haben die jungen Brauer ihre Ausstattung modernisiert: mit einem Original Maischetopf, der mittels Gas beheizt wird und auch ein Rührwerk eingebaut hat, das zum Umwälzen des Ansatzes dient. Damit konnte man in Papas Garage, der "Ideenschmiede", Probeansätze und Versuche mit 50 Liter Wasser und 11 Kilogramm Malz starten.
So funktioniert das Bierbrauen
Nach dem zweieinhalbstündigen Kochprozess von Wasser und Malz geht es in die Würzepfanne. Hier brodelt die Würze weitere eineinhalb Stunden und es folgen die Hopfengaben. Nach sechs Stunden ist der Probeansatz dann so weit fertig, dass dieser in das Gärfass umgefüllt werden kann. Hier werden dann die Hefe dazugegeben und mehrmals verschiedene Messungen durchgeführt. Nach ein bis zwei Wochen Gärzeit ist das "Jungbier" fertig. Das Nachgären erfolgt in den Flaschen. Nach rund sechs Wochen Lagerzeit hat das Bier genug Kohlensäure und die richtige Reife zum Genießen.
Natürlich können die beiden jungen Brauer mit dem 50-Liter-Topf keine großen Mengen produzieren. Dieser dient auch nur für das richtige Zusammenstellen der unterschiedlichen Rezepturen. Wenn sie sicher sind, die richtige Mischung gefunden zu haben, soll die neue Rezeptur in Oberbernbach beim "Boandlbräu" nach dem Deutschen Reinheitsgebot in größeren Mengen gebraut werden.
Helles und Pale Ale von der "Privat-Brauerei Haidhofer"
Momentan gibt es passend zur Jahreszeit das "Herbstlich Hell" der "Privat-Brauerei Haidhofer" aus Rehling. Die Abfüllung geschieht noch rein von Hand. Natürlich gibt es auch die richtige Banderole auf die 0,33 Liter-Flaschen. Diese sind in praktischen Six-Pack's zu bekommen.
Wer neugierig geworden ist, kann am Samstag, 9. Oktober, das frisch gezapfte "Haidhofer"-Bier auf dem Scheicher-Hof in Allmering genießen. Hier gibt es von 11 bis 15 Uhr Käsespätzle oder von den TT-Smoker's gegrillte Spezialitäten wie Spareribs. Diese können auch per Mail vorbestellt werden unter: info@tt-smoker.de.
Die Jungbrauer haben auch schon ein Spezialbier im Blick ihrer nächsten, größeren Sudaktion: ein "Mosaic Pale Ale", welches erstmals am Samstag angeboten wird.
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